Transkript:
Moritz: Ich glaube, dass das sehr wichtig sein kann, dass Eltern nicht sagen, wenn da mal was schief läuft, musst du auf jeden Fall zu uns kommen, sondern eher zu sagen, dass ich wissen möchte, zu wem du gehen kannst, wenn was schief läuft.
Moritz: Hallo und herzlich willkommen zu "Was mit Medienerziehung", dem Podcast von mein Name ist Moritz Becker.
Ralf: Und mein Name ist Ralf Willius. Der Verein smiley e.V. bietet Schulworkshops in ganz Norddeutschland an. Hier diskutieren wir mit Schulklassen über einen sinnvollen Umgang mit social Media. Darüber hinaus bieten wir Workshops und Vorträge in ganz Deutschland an und diskutieren mit Erwachsenen über Medienerziehung. In diesem Podcast wollen wir Themen aus dem Alltag diskutieren und reflektieren. Heute ist Montag, der 18 März, der erste Tag der Osterferien. Zumindestens in Niedersachs.
Moritz: Ja, Bremen und Hamburg, auch der Vollständigkeit halber müssen wir natürlich erwähnen, dass es Bundesländer gibt, die sogar noch zwei Wochen warten müssen. Ich glaube Schleswig-Holstein ist erst in zwei Wochen dran. Die meisten anderen Bundesländer haben noch eine Woche Schule und dann auch Osterferien.
Ralf: Hast du Ferien?
Moritz: Ich habe wenig Termine, einen Termin habe ich jetzt, am Donnerstag abend bin ich in Waldorf, das ist Baden Würtemberg. Da wird noch gearbeitet in den Schulen.
Ralf: Ach so, ich dachte du bist bei SAP.
Moritz: Ne, ich habe mal bei SAP tatsächlich eine Veranstaltung gemacht. Ich glaube, es war dann für alle Eltern, die bei SAP angestellt sind, und daraufhin haben sich dann einige Schulen bei uns gemeldet. Ich glaube, jetzt die vierte oder fünfte Schule da im Umkreis von Waldorf, wo ich jetzt abends arbeiten darf, mit den Eltern...
Ralf: Okay.
Moritz: ...die zum Glück keine Ferien haben.
Ralf: Das wäre stell dir mal vor, die hätten alle gleichzeitig Ferien.
Moritz: In Deutschland ?
Ralf: Ja.
Moritz: Habe ich auch schonmal überlegt, wenn alle Schulen, also alle Bundesländer in Deutschland gleichzeitig Ferien hätten, dann hätten wir ein Problem, weil dann könnten wir tatsächlich in den Sommerferien sechs Wochen nicht arbeiten, in den Osterferien die ganze Zeit nicht, und dadurch, dass es so verschachtelt ist. Super, dann gehen wir halt woanders hin.
Ralf: Genau sonst müssten wir uns für die Zeit einen richtigen Job suchen.
Moritz: Genau vorübergehend, für die Osterferien suchen wir uns dann. Ich glaube, ich würde mich als Lehrkraft bewerben, dann.
Ralf: Hast du auch frei.
Moritz: Genau immer dann freimachen, wenn, nein, das klingt jetzt so, als würde ich mich drüber lustig machen, dass Lehrkräfte irgendwie viel Urlaub haben oder so. Also haben sie, glaube ich, nicht. Ich folge so einem Lehrer auf Instagram. Der hat mal vorgerechnet, wenn du deinen Job als Lehrkraft wirklich gewissenhaft machst, dann hast du so viele Überstunden, dass du auch mit den vielen Zeiten, in denen du theoretisch dann oder auf den ersten Blick Freiheit in den Zeiten immer noch mehr Arbeitest als die einen oder anderen Angestellten in ganz anderen Bereichen. Und von daher möchte ich mich hier nicht an irgend so einem Lehrer Bashing beteiligen.
Ralf: Da, gibt’s auch solche und solche. Bei den anderen Arbeitnehmern.
Moritz: ja nur, genau das ist so. Wenn du als Bundestrainer da kriegen 80 Millionen Menschen in Deutschland mit, was du da für Entscheidungen triffst, und ich glaube, das ist bei Lehrkräften auch so, weil die Eltern kriegen halt mit, was du da machst. Aber ob jetzt in irgendeine Behörde oder irgendein Amt irgendwo jemand sitzt und seinen Job nicht vernünftig macht, das kompensieren dann die Kolleginnen und Kollegen. Das kriegt keiner mit so.
Ralf: Ja.
Moritz: Von daher egal.
Ralf: Ich hatte kurz befürchtet, du willst jetzt über das Trikot mit mir reden, das Nationaltrikot, weil du Bundestrainer erwähnt hast.
Moritz: Ja, ich hab’s gefühl, es gibt für Leute zum Teil nichts wichtigeres als die Farbe des Trikots, aber insofern ist doch alles in Ordnung, wenn die Themen sind, die die Menschen beschäftigen.
Ralf: Gibt es Rückmeldungen zu den letzten Folgen? Was hat die Leute beschäftigt, was unsere Podcast angeht?
Moritz: Ich habe viele Rückmeldungen.
Ralf: Ich hab auch zwei.
Moritz: Ja, wenn ich vielleicht anfangen darf, dann zur vorletzten Folge zur Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle. Mit Eva Hanel wir gesprochen über die Arbeit der USK, und ich habe die Rückmeldung bekommen, dass vor allen Dingen der Teil, in dem wir gesprochen haben, über die in-App-Käufe, was ja dazu geführt hat, dass manche Spiele jetzt höher eingestuft werden von der Altersfreigabe als früher, weil in-App-Käufe jetzt in der Beurteilung berücksichtigt werden, dass das doch ein sehr anspruchsvoller Teil ist für Eltern, hier Kinder heranzuführen, weil das letztendlich auch etwas ist, wo die meisten Eltern zumindest in den Neunzigern gar nicht so mit in Berührung gekommen sind mit in-App-Käufen, und ich habe im Rahmen einer Fortbildung diskutiert, und eine Teilnehmerin, das war ganz faszinierend, hat selber ein Messer bei Counterstrike, also Csgo. Das hat wohl tatsächlich ein Wert: Pass auf von über 500 €.
Ralf: In einem Online Game?
Moritz: In einem Online Spiel und dieses Messer, das kannst du natürlich nicht anfassen, also das ist ein.
Ralf: Hat sie das selber gekauft, oder hat sie das, erspielt sich.
Moritz: Ganz kompliziert, die hat es letztendlich irgendwie. Sie sagte, er gäbe. Ich möchte da jetzt gar nicht so weit ins Detail gehen, aber zumindest, was ich halt sehr spannend fand, war die Diskussion darauf hin. Weil du hast mit diesem Messer in diesem Spiel, was jetzt tatsächlich sehr teuer ist, wo auch manche Menschen bereit sind, wirklich so viel Geld vorauszugehen, hast du eigentlich keine Vorteile. Also, du kannst mit diesem Messer, mit dieser Waffe kannst du nichts machen, was du nicht auch mit nem billigen oder so einem Standard Messer machen kannst. Aber trotzdem ist es so, dass einzelne Spielerinnen und Spieler bereit sind, so viel Geld dafür auszugeben, und das war für ein Teil der Teilnehmenden in der Fortbildung sehr schwer nachzuvollziehen. Warum investiere ich 500 € letztendlich in ein Messer, was mir im Spielverlauf gar keinen Vorteil erbringt?
Ralf: Haben unter Umständen aber Schuhe an, die dreimal so teuer sind wie die vom Rewe oder Takko.
Moritz: Ja, genau das, da haben wir tatsächlich auch diskutiert. Es macht ja keinen großen Unterschied, ob du jetzt mit einem 3000 € Auto an der roten Ampel stehst oder einem 30000 teuren Auto. Oder Autowaschen zum Beispiel ist ja auch eigentlich ziemlich egal. Ein schmutziges Auto fährt genauso gut wie ein sauberes Auto. Also vielleicht sollte da jetzt nicht irgendwie, obwohl ich weiß es nicht genau, ob Auto waschen...
Ralf: Das Salz muss ab.
Moritz: Das Salz muss ab. Ja, jetzt auch. Ist wieder ist wieder so weit.
Ralf: Wir können jetzt auch über Winterreifen reden.
Moritz: O bis o, ne?
Ralf: Ja.
Moritz: Bis Oktober, bis... Das passt dann zur letzten Folge, als wir meinen Straßenverkehr gesprochen hat.
Ralf: Dazu habe ich gleich eine Rückmeldung.
Moritz: Was hast du da für eine Rückmeldung?
Ralf: Als Rückmeldung hab ich, dass das nicht funktioniert, wenn du mit der ganzen Familie bei Oma und Opa warst, noch kurz bevor man losfährt, das ganze noch zu checken, was noch los war, so bei WhatsApp, weil in dieser Situation, wo Oma ganz aufgeregt ist, dass die Enkelkinder wegfahren, ähm, da muss man sich-
Moritz: Ah, okay.
Ralf: sehr auf die Familie konzentrieren, und da ist es dann vielleicht sinnvoller, eine Rückmeldung kam, dass man dann vielleicht erst mal losfährt und ein bisschen winkt und hupt und Warnblinker und dann nach 500 Meter irgendwie noch mal rechts ran fährt, oder wenn man eh tanken muss, keine Ahnung.
Moritz: Also um das auch für alle, die die letzte Folge nicht gehört haben, was natürlich eigentlich nicht sein kann. Die letzte Folge ist eine sehr gute Folge.
Ralf: So wie die davor.
Moritz: Wie die davor, die auch sehr gut war.
Ralf: Wir haben insgesamt sehr viele gute Folgen.
Moritz: Wir haben, wir haben überlegt, dass es wichtig ist, dass Eltern Kindern Vorleben, im Straßenverkehr verantwortungsvoll mit dem Smartphone umzugehen oder nicht umzugehen, und unser Vorschlag war dann, vor Antritt der Fahrt nochmal zu checken, was man für WhatsApp Nachrichten bekommen hat oder in einem anderen Messanger, und die Idee war, dass das besser ist, als die ganze Zeit auch online zu sein, wenn man beim Familienbesuch ist, und dazu habe ich nämlich eine Rückmeldung. Wir haben das ja so dargestellt, dass man als Eltern und die Enkelkinder bei den Großeltern nicht ständig aufs Handy gucken sollten, und mir wurde gesagt, das eigentliche Problem bei Familienfeiern sind die Senioren. Von zwei Seiten wurde mir das mitgeteilt, dass da die Siebzigjährigen würden wohl tatsächlich negativ auffallen, weil sie keine Impulskontrolle hätten, weil sie sofort das Handy auspacken, um irgendwas zu googeln. Das heißt, wenn da irgendwas erzählt wird, und man ist sich nicht ganz sicher, was, glaube ich, auch ganz wichtig ist fürs Gehirn, erst mal ein bisschen nachzudenken, bevor man gleich alles ergoogelt, werden wohl Senioren kaum in der Lage, dann nicht zu googeln, oder wenn man über irgendwas spricht, wird sofort das Handy ausgepackt, um dann irgendwelche Bilder zu zeigen, und das würde die Enkelkinder wohl ganz besonders nerven, weil von den Enkelkindern wird erwartet, dass sie beim Essen und so weiter nicht aufs Handy gucken, und die Großeltern dürfen das aber, weil was googeln oder schnell irgendwelche Bilder zeigen, ist wichtig, und das fand ich ganz interessant, war die Rückmeldung, dass man da eigentlich eher die Senioren erziehen müsste, zu sagen, wenn wir hier wirklich voller Achtsamkeit aufeinander gemeinsam essen, dann wird auch nicht gegoogelt und auch nicht irgendwie eine Galerie, irgendwelche Bilder gezeigt.
Ralf: Kurze Rückmeldung noch, wir sind zu spannend. Mir hat ein Lehrer erzählt, er hätte mal in unseren Podcast reingehört und nebenbei Wäsche zusammengelegt, und er meinte, das geht nicht. Er war irgendwann so im Thema drin, dass er sich nicht er sich nicht mehr auf die Wäsche konzentrieren konnte.
Moritz: Soll man sich dafür jetzt entschuldigen?
Ralf: Nein, ich fand das eine sehr positive Rückmeldung.
Moritz: Es gibt einen Podcast. Ich glaube von einem Informatiker, der extra so langweilige Sachen, aber mit so einer unglaublich angenehmen Stimme erzählt, dass du dazu einschlafen sollst.
Ralf: Und dann unbewusst lernst.
Moritz: Ne, gar nicht.
Ralf: Achso.
Moritz: Das ist einfach völlig egal, was der erzählt. Der erzählt etwas, damit du bei seiner Stimme einschläfst. Und habe ich gedacht, ich hoffe, dass es niemanden gibt, unseren Podcast entsprechend empfielt.
Ralf: Die sind so langweilig.
Moritz: Das ist, die haben nette stimmen, aber inhaltlich ist es so, da kannst du wunderbar wegdämmern, aber wir wissen es nicht.
Ralf: Okay, dann lass uns zum Hauptthema kommen. Ich gehe davon aus, du hast eins mitgebracht.
Moritz: Ja, das passt so ein bisschen zu der Rückmeldung mit den Senioren am Smartphone, wo man ja vielleicht auch sagen könnte, an Ostern, Ostern steht vor der Tür, dass man vielleicht einfach an Ostern auch als Familie einfach mal so zelebriert. Zu sagen, jetzt, bei dem diesem Anlass packen wir tatsächlich alle Smartphones, ob jung und alt oder alt, in so einen Karton, und nach der Familienfeier darf man es erst wieder rausnehmen. Aber das eigentliche Thema, das so ein bisschen da angelehnt, und zwar möchte ich mit dir diskutieren, sollte der Osterhase ein Smartphon verstecken, für die Kinder also schenken?
Ralf: Ja.
Moritz: Also jetzt mal also, sollten Kinder zu Ostern nicht vielleicht ein Smartphone bekommen, auch wenn es eigentlich viel zu teuer ist?
Ralf: Das war mein erster Gedanke.
Moritz: Auf jeden Fall. Ich finde, Ostern ist ja eher so für die Kleinigkeiten, aber vielleicht ist das, ist das, worüber ich mit dir diskutieren möchte, der Zeitpunkt charmant.
Ralf: Ich denke, das ist auf jeden Fall ein sehr charmanter Zeitpunkt, weil, ich sag mal, Kinder, die jetzt in der vierten Klasse sind, dann noch ein wenig Zeit hätten zum Üben, bevor sie dann in Klasse fünf zu Beginn, neu zusammengewürfelt werden. Alle kriegen handy, und da geht ja so viel schief, Anfang der fünften Klasse in diesen Klassengruppen, die da relativ schnell tatsächlich entstehen, und da wäre ein bisschen Üben gar nicht so verkehrt.
Moritz: Die Klassengruppen haben wir, glaube ich, auch schon in, also ich glaube, mindestens zwei Folgen darüber gesprochen. Ich weiß jetzt nicht genau, welche das sind, sollten wir auf jeden Fall auch in den Shownotes verlinken, weil wir da sehr ausführlich gesprochen haben über die Dynamik nach den Sommerferien, oder das sind so ganz triviale Sachen, dass viele Kinder das erste Mal nach den Sommerferien dann an der weiterführenden Schule Schulbus fahren.
Ralf: Ja.
Moritz: Zwischen ganz vielen Kindern, die da alle irgendwas mit ihrem Handy machen, dann guckst du jemanden neugierig über die Schulter, und dann siehst du auf einmal irgendwelche Pornos oder Gewaltvideos oder so, die dann in Schulbussen verschickt werden. Und das heißt also auch, da muss man Kinder letztendlich auf social media und all das vorbereiten, ob man will oder nicht. Und vielleicht ist tatsächlich Ostern da, so der Zeitpunkt, wo man wirklich sagen kann, okay, wir nutzen diese letzten Monate vor den Sommerferien wo man am Smartphone einfach auch dann wirklich überhaupt so gar nicht mehr daran vorbeikommt, und das finde ich, fände ich, so wie du sagst, gerade jetzt eigentlich viel passender, als tatsächlich dann in den Sommerferien wo man nicht mehr viel Zeit hat, um zu üben.
Ralf: Ja, Zeit zum Üben hätte man dann auf jeden Fall. Ich hänge immer noch so ein bisschen bei dem, was wir zuerst gehabt haben. Ich finde das echt ganz schön teuer.
Moritz: Ja.
Ralf: Smartphone im Osternest ist was anderes als unterm Weihnachtsbaum, finde ich.
Moritz: Ja, und auch da finde ich eigentlich auch nicht gut. Also, wir hatten in der einen Weihnachtsfolge, das war, das war nicht letztes Weihnachten. Ich glaube, vorletztes Jahr haben wir diskutiert, ob man zu Weihnachten jetzt Smartphone schenken sollte oder nicht, und ich finde unabhängig davon, dass ein Smartphon sehr teuer ist, auch so diese, wie soll ich das sagen? So diese Botschaft, die man transportiert, zu sagen, das ist jetzt dein Eigentum, das ist bei einem Smartphone, finde ich nicht so richtig schön, weil ein Smartphone ist an ganz vielen Punkten kein Spielzeug, sondern Werkzeug.
Ralf: Ja.
Moritz: Und ich finde, wenn du jetzt ein Kind hast, und dabei finde ich ziemlich egal, wie alt das ist, ob das jetzt acht oder neun oder zehn oder oder vier oder fünfzehn, wenn man sagt, ich schenke dir jetzt meinetwegen hier dieses Buch, und das kann ein Kinderbuch sein, das kann Roman sein, dann würde ich sagen, ist das dann Eigentum von dem Kind und Eigentum im In von. Das Kind kann auch frei darüber verfügen. Das heißt, natürlich kann man dann als Eltern schon sagen, so, jetzt mach bitte mal das Licht aus, jetzt ist irgendwie schon so spät, muss morgen zur Schule, bitte, legt dein Buch endlich weg oder so. Aber vom Prinzip her ist es schon so, das Spielzeug gehört den Kindern, und wenn ich dann als Eltern da eingreife und das Wegnehmen, kann ich schon verstehen, dass Kinder da sagen, so: ey, das ist meins, das darfst du mir nicht wegnehmen. Und wenn ich jetzt aber an andere Dinge denke, wie zum Beispiel Werkzeuge in irgendeiner Form, dass man als Eltern dann sagt, ja, du darfst das benutzen, wenn ich dabei bin oder in der Küche mein deswegen gefährliche Küchenwerkzeuge, da fallen mir eine ganze Menge Sachen ein. Man käme nicht auf die Idee zu sagen, ich schenke meinem Kind jetzt irgendwie hier ein Messer, mit dem es Kartoffel schält oder so. Aber gleichzeitig möchte man ja schon auch die Kinder heranführen, dass sie in der Küche mithelfen, und das heißt, irgendwann ist dann der Moment, wo man sagt, du darfst jetzt dieses Messer benutzen, oder du kannst es auch nehmen, oder du kannst auch ohne mich zu fragen, dir nen Apfel schälen. Und da würde ich sagen, diese Werkzeugfunktion vom Smartphone wäre eher so was, wo ich sagen würde, um halt am normalen Leben teilhaben zu können. Wenn beispielsweise Verabredungskultur oder Informationen oder so per Smartphone erfolgen, dann ist meine Verantwortung die als Eltern, das zu ermöglichen, und deshalb gibt es ein Smarthome, das du benutzen kannst, das, was wir auch in unserem Podcast öfter schon diskutiert haben, im Sinne eines Familien-Smartphones nicht zu sagen, ist es dein Eigentum, sondern wir stellen es zur Verfügung. Das würde man auch komplett aushebeln, wenn man sagt, das ist dein Smartphone, und dann sagt, das Kind, okay, dann möchte ich aber auch alles damit machen, was ich damit machen kann, und dann fängt man wieder an einzuschränken und sagt, ja, jetzt hast du dich vielleicht gerade gefreut, dass du ein Smartphones geschenk bekommen hast, aber du darfst auf gar keinen Fall schatten, oder du darfst auch YouTube nicht benutzen, sondern du darfst mit dem eigentlich nur das machen, was ich möchte oder was ich sinnvoll finde, und das ist vielleicht nicht das, was das Kind eigentlich erhofft hat, wenn es mal ein eigenes Smartphone hat.
Ralf: Okay, das heißt, dass wir unter Umständen vielleicht das gar nicht ins Osternest legen, sondern einfach den Zeitpunkt jetzt als solches nehmen und sagen hier, wir sorgen dafür, dass die Grundausstattung stimmt.
Moritz: Und bevor man dann da unvorbereitet die großen Fehler macht, bietet sich an, eigentlich jetzt, so das letzte halbe Jahr vor dem Schulwechsel, die Zeit zu nutzen, um mit dem ersten Smartphone zu üben, und das muss nicht das eigene sein.
Ralf: Du hast gerade erwähnt, im Schulbus kommen auch komische Sachen.
Moritz: Genau ich glaube, das ist ein Punkt, wo man Kinder darauf vorbereiten muss, auf in irgendeiner Form ängstigende Inhalte auf dem Smartphone Bildschirm. Dann glaube ich, dass ein ganz großes Problemfeld nach wie vor ist, dass Kinder mit erwachsenen Kontakt aufnehmen. Also ist, glaub ich, so eine grundsätzliche Angst von Eltern.
Ralf: Beziehungsweise das fremde Kontakt mit meinem Kind aufnehmen.
Moritz: Ja, ja, klar, ja, ich glaube, es ist so ein bisschen beides, also dass die Kinder nicht merken, dass sie da mit Erwachsenen von sich aus in Kontakt treten.
Ralf: Die gehen davon aus, dass es halt irgendwie Fifa Spieler meinem Alter ist.
Moritz: Und dass man dann irgendwann viel zu spät merkt. Ich chatte seit ganze Zeit mit jemanden, der es dann am Ende aber doch nicht gut mit mir meint, und natürlich auch, dass Erwachsene sich direkt, ganz gezielt beispielsweise im Bereich Cyber Grooming, also dem Anbahnen dort von sexuellen Kontakten, sich an Kinder nähern. Ich glaube, dass dann noch so der Punkt Zeitverlust, den würde ich auch an dieser Stelle noch nennen, also das oder der Kontrollverlust über die Zeit, Zeitverlust, gewisserweise auch das, glaube ich, sind so die, ich glaube, vier habe ich es jetzt genannt. Das sind, so glaube ich, die, die ganz großen sorgen, die da ja Eltern vielleicht auch zu veranlassen würden, zu sagen, deshalb lieber so spät wie möglich, also deshalb zu sagen, so nein, erst in dem Moment, wo es dann unbedingt sein muss. Also wenn ich dann merke an der weiterführen Schule, irgendwie kann man sich dann im Herbst darum kümmern, und das glaube ich an manchen Punkten nicht, wenn man tatsächlich sagt, okay, wir gehen das jetzt an mit so einem ganz unbefangenen, wo noch nichts Schlimmes passiert ist, so einem begleitet, das ist da tatsächlich jetzt noch einfacher.
Ralf: Das denke ich auch, und ich glaube auch nicht, dass wir es vor uns herschieben dürfen, gerade das mit dem Geld. Ich glaube, die lernen das ja auch machen, also hatte wir auch mal eine Folge zu. Man lernt ja auch Schwimmen durch Schwimmen.
Moritz: Und Wasser.
Ralf: Und im Wasser, und sie müssen, sie müssen lernen, mit digitalem Geld umzugehen, weil sie das brauchen werden.
Moritz: Ja, und da habe ich mich jetzt neulich ein bisschen intensiver mit auseinandergesetzt, weil ich gefragt wurde, was man macht, wenn Kinder in Abo-Fallen getappt sind, und ich habe dann irgendwie so ein Material gekramt von vor drei oder vier Jahren oder fünf Jahren oder sowas. Ich weiß nicht genau, was wir damals irgendwie so auch zum Teil hatten, wenn wir das von Eltern gefragt wurden. Und jetzt ist mir aufgefallen, die allermeisten Abos, die du abschließen kannst, meinetwegen bei Streamingdiensten oder sonst was, sind tatsächlich monatlich kündbar, mittlerweile, und das ganz große Problem, was man vor einigen Jahren hatte, war, dass man immer gleich so.
Ralf: Jahresverträge hatte.
Moritz: Genau oder wenn man gar nicht so genau wusste, wie man die kündigt, und ich hatte jetzt oder mir wurde jetzt empfohlen, wenn jetzt beispielsweise ein Kind einen Vertrag abschließt, irgendwo ein Abo, dann ist zum einen erst mal wichtig, dass, wenn man was dagegen unternehmen will, dass man den Vertragspartner, den ungewollten, darauf hinweist, dass gar kein Vertrag zustande gekommen ist. Und das, was Instinktiv oft gemacht wird, ist, dass man schreibt, ich widerrufe den Vertrag, und ich weiß es jetzt nicht so genau. Ich bin wirklich alles andere als ein Jurist, aber wenn du einen Vertrag wieder rufst, dann setzt das voraus, dass ein Vertrag zustande gekommen ist. Wenn du aber sagst, mein Kind ist nicht 18 und es gar nicht in der Lage, Online Verträge abzuschließen, und deshalb ist dieser Vertrag, von dem sie jetzt gerade als Vertragspartner ausgehen, gar nicht zustande gekommen, und deshalb möchten wir keine weiteren Verpflichtungen in irgendeiner Form hier wahrnehmen müssen. Dass, glaube ich, ein ganz oder wurde mir gesagt. Es ist ein wichtiger Unterschied, also nicht widerrufen, sondern darauf hinweisen, dass das nicht zustande gekommen ist, und ich glaube, dass das, was du gerade überlegt hast, dieses daraus lernen würde, vielleicht sogar eher bedeutend zu sagen, okay, jetzt hast du hier ein Abo abgeschlossen bei Disney Plus oder was auch immer, ohne mit uns als Eltern darüber zu sprechen, und das kostet jetzt pro Monat. Ich weiß nicht, was das kostet.
Ralf: Ich auch nicht, 7,99€?
Moritz: 7,99€, ohne es überprüft zu haben, dass man sagt, wir kündigen das jetzt sofort wieder, auch wenn man theoretisch sagen könnte, es ist ja gar kein Vertrag zustande gekommen. Aber zu sagen, wir kündigen den jetzt, weil man das nach vier Wochen kündigen kann, und über diese 7,99 € müssen wir echt mal reden, wer die bezahlt, und dass das Kind merkt, okay, ich habe da leider grad Scheiße gebaut, also ob aus Versehen oder bewusst. Also, ich glaube, es ist nicht richtig, als Eltern an der Stelle zu sagen, so ja, kein Problem, wir kommen aus der Nummer wieder raus, das ist eine Kostenfalle, so nee, das war keine Kostenfalle, sondern das Kind hat ein Abo abgeschlossen.
Ralf: Ohne Rücksprache zu halten.
Moritz: Ohne Rücksprache mit den Eltern, und das ist erst mal. Vielleicht könnte so etwas sein wie schon auch Vertrauensmissbrauch. Das heißt, wenn man als Eltern sagt, ich verlasse mich drauf, dass, sobald es irgendwie um das Abschließen eines Vertrages geht oder ein Abo, dann möchte ich, dass du uns rechtzeitig Bescheid sagst, und wir gucken uns das gemeinsam an. Und wenn das Kind dann diese Regel oder wie auch immer man das jetzt nennen möchte, dem nicht entspricht und einfach ein Abo abschließt, finde ich eigentlich nicht gut zu sagen, okay, wir gucken mal, wie wir da wieder rauskommen, und wenn das Kind dann Vieleicht sagt, okay, kann ich das vielleicht mit meinem Taschengeld, irgendwie sagt man ja, das ist vielleicht eine gute Idee, was auch immer man dann macht als Eltern, das möchte ich jetzt gar nicht an der Stelle, mich irgendwie festlegen, und von daher glaube ich, dass man klingt, jetzt du aus Fehlern natürlich auch lernt, und dann ist das ein Fehler, der dann ärgerlich ist, erst mal gerade, wenn das Taschengeld dann vielleicht auch weg ist. Aber jeder Fehler, der dann betreut passiert oder gemeinsam passiert mit diesem Übungs Handy, wie auch immer das nennen möchte, ist dann einer der Fehler, der vielleicht nicht wiederholt wird, wenn das Kind dann uneingeschränkt ein eigenes Smartphone hat und man da als Eltern zwangsläufig viel weniger Einfluss nehmen kann.
Ralf: Wann würdest du denn sagen, kann man denn uneingeschränkt, jetzt ist es deins sagen?
Moritz: Ach so also weg von diesem-
Ralf: Familien Handy.
Moritz: Vielleicht mal ganz allgemein. Wenn du jetzt ein Kind hast, und das möchte ein Werkzeug benutzen, und das könnte jetzt meinetwegen eine Säge sein, um im Garten irgendwas abzusägen oder auf dem Abenteuerspielplatz, ein Baumhaus zu bauen, dann würdest du das einem Kind erlauben, wenn du weißt, dass es technisch dazu in der Lage ist. Also das heißt, dass ich weiß, wie gehe ich mit dieser Säge um, dass ich tatsächlich das Brett so absäge, ohne dass die Säge bricht, zum Beispiel und ohne dass man ja Dinge beschädigt, die man gar nicht beschädigen möchte, sage ich mal zum Beispiel sich selber.
Ralf: Oder den Tisch auf dem man sägt.
Moritz: Oder den Tisch. Genau. Der zweite Punkt wäre, dass man genau weiß, dieses Kind wird die Säge nicht missbrauchen, zum Beispiel als waffe. Also das heißt, das Kind könnte ja sagen, so voll geil, ich gehe jetzt mit der Säge oder dass eigentlich dieses Küchenmesser noch passender und verletze andere damit, die mir in der Schule auf die Nerven gegangen sind oder so. Und der dritte Punkt wäre, dass man sich darauf verlassen kann, dass das Kind im Falle eines Unfalls, den man nicht vermeiden kann, in der Lage ist, entweder sich selber zu helfen oder weiß, dass es Hilfe holen kann, oder dass es auf jeden Fall vielleicht auch jemanden dabei hat, der sich dann kümmert. Das heißt also, auch wenn du perfekt mit der Säge umgehen kannst, kannst immer passieren, dass man sich trotzdem irgendwie verletzt. Und der letzte Punkt, und das ist wahrscheinlich das anspruchsvollste, ist, dass man sich darauf verlassen kann, dass das Kind nicht aus so einer emotionalen Krise heraus oder so etwas macht, was es sonst eigentlich nicht machen würde. Also beim Beispiel vom Messer, wenn es zum Beispiel jetzt in einer emotionalen Krise, wenn alles zusammenbricht und emotional sehr instabil ist, meinetwegen zu selbstverletzenden verhalten greift und sich damit ritzt oder so, und das wären so die Punkte, wo man sagen würde, jetzt erlaube ich dir uneingeschränkten Zugang zum Küchenmesser oder zur Säge oder so.
Ralf: Und da finde ich, das gilt ja auch für das davor das begleitete, haben Eltern in der Regel ja ein ganz gutes Gespür für, wie ihre Kinder ticken?
Moritz: Ja, wenn du dabei warst, wie es mit der Säge umgeht, dann weißt du, wie es mit der Säge umgeht. Oder wenn du oft genug mit den Kindern in der Küche gemeinsam mit Messern gearbeitet hast und so, und wenn du das jetzt überträgst auf Smartphone, manchen ganz allgemein aufs Chatten mit einem Messenger, dann würde das bedeuten, dass das Kind zum einen in der Lage ist, so die technischen Dinge zu beherrschen, also zu wissen, wer kann sehen, was ich hier mache, wer kann mein Profilbild sehen, wie kann ich andere Leute blockieren, diese eher sagen wir mal medientheoretischen Fragen. Der nächste Punkt wäre, dann verletze ich andere Leute nicht ich mit dem also das heißt beleidige ich niemanden, vielleicht auch sicher zu sein, dass das Kind niemand anderem jetzt Pornos oder Gewaltdarstellung schicken würde. Der dritte entscheidende Punkt, wer dann dieses Hilfesystem kennen? Also zu sagen, ich kann zu meinen Eltern gehen, wenn mir jetzt was schockierendes zugeschickt wurde, und wenn ich zu meinen Eltern zu irgendwem anders. Das heißt also, wer in dem Falle von Unfällen kann mir dann Hilfe leisten. Und der letzte Punkt, und das macht dann eben entsprechend schwierig auch hier in diesem Bereich, ist, wenn jetzt ein Kind in einer emotionalen Krise ist, sich gehasst fühlt oder Ausgrenzung empfindet, und das kann ja auch vorübergehend eine Phase sein. Da muss man nicht gleich von einer riesengroßen Mobbing Lage ausgehen, dass das Kind dann aus dieser Krise heraus vielleicht Möglichkeiten nutzt, um sich dann sehr extrovertiert zu verhalten, meinetwegen ein vielleicht freizügiges Profilbild einzurichten in der Hoffnung, dass es dann von anderen Leuten angeschrieben wird.
Ralf: Ich würde einen Gedanken gerne noch mal aufgreifen. Du sagtest gerade, das müssen ja nicht die eigenen Eltern sein, an die man sich wendet. Würdest du konkret mit deinem Kind das diskutieren? An wen kannst du dich noch wenden, wenn du zum Beispiel nicht zu mir kommen möchtest, weil dir das total peinlich ist?
Moritz: Finde ich ja. Ich glaube, es ist wichtig, dass man sich als Eltern eingestehen muss, dass man nicht universal Ansprechpartnerin oder Ansprechpartner sein kann.
Ralf: Das heißt, man könnte auf so Hilfssystem in der Schule zum Beispiel hinweisen. Ich habe Beratungslehrkräfte, die haben Schweigepflicht, Sozialarbeiterin, Sozialarbeiter genauso.
Moritz: Ich glaube, ich würde es andersrum machen. Ich würde sagen, stell dir vor, dir schickt jemand ein Video, meinetwegen ein Porno, und dann ist das Kind erstmal so, und man merkt schon, das Kind möchte gar nicht so gerne jetzt mit den Eltern oder Pornografie sprechen, dass man sagt, ich muss aber mit dir kurz drüber sprechen, weil das ein großes Problem ist, weil man sich dagegen auch schwer schützen kann. Also das Beispiel mit dem Schulbus, was ich eingangs erzählt habe, dass man sagt, zu wem würdest du gehen, wenn dich da etwas verunsichert, also gar nicht den Ratschlag mitzugeben, dass es da in der Schule irgendwelche Beratungsinstanzen gibt oder so, sondern einfach nur zu sagen, ich möchte wissen, zu wem du gehen kannst, und es kann sein, dass das Kind sagt, ja, kann ich doch zu euch kommen, so, warum soll ich dann nicht zu euch? Sagt man ja, super, finde ich gut, kann aber auch sein, dass das Kind sagt, so, ja stimmt im Falle von Pornografie und Sexualität, da würde ich mich vielleicht eher an Freundin oder ein Freund wenden, und das finde ich zwar immer, eigentlich erst mal schon mal einen schönen Ansatz, ist aber unter Umständen nicht so wirklich. In allen Fällen passig also wenn.
Ralf: Also, wenn ich schockiert bin und meiner Freundin, meinem Freund, das zeige, sind die unter Umständen ja genauso schockiert.
Moritz: Genau. Und ich glaube, das ist erstmal schon mal schon mal, finde ich, ist schon mal hilfreich, wenn man da Freundinnen und Freunde nennen kann. Aber schön wäre dann zum Beispiel zu sagen, naja, ich könnte mich zum Beispiel auch an Leute aus dem Sport wenden, weiß ich, meine Sporttrainerin oder mein Sporttrainer da vom-
Ralf: Jugendgruppenleiter.
Moritz: Jugendgruppen, du machst, machst viel mit den außerschulischen Jugendbildungsträgern, mit Vereinen und Verbänden, und ich glaube, das ist auch immer ein ganz wichtiger Punkt, dass gerade Kinder, die sich nicht zu ihren Eltern trauen, dann sagen, ich gehe aber zu dem Pfadfinder oder was weiß ich.
Ralf: Oder zur Feuerwehr, Frau, die eine tolle Gruppe macht.
Moritz: Genau! Ich glaube, dass das sehr wichtig sein kann, dass Eltern nicht sagen, wenn da mal was schief läuft, musst du auf jeden Fall zu uns kommen, sondern eher zu sagen, dass ich wissen möchte, zu wem du gehen kannst, wenn was schief läuft.
Ralf: Ich möchte wissen, dass es da jemand gibt.
Moritz: Genau, ja, und das ist tatsächlich ja auch bei diesen Verletzungen oder seelischen Verletzungen in social media etwas schwieriger als bei so nem Messer, mit dem ich mich jetzt verletzt habe, oder mit der Säge, die ich angesprochen habe, dass man da vielleicht auch ohne also bei der Säge, dass das hat nicht so diesen ganzen, diesen ganzen Teil von von Scham, und jetzt habe ich mir in Porno vielleicht auch bewusst an geguckt, weil mich hat das ja irgendwie auch interessiert, und da wollte ich dir noch erzählen, ich habe gehört, von einem Jungen wurde mir auch erzählt im Rahmen einer Fortbildung so einer Jugendhilfeeinrichtung. Das musste vorstellen, der war 15 oder 16 Jahre alt, und er wusste jetzt, am Wochenende steht sein erstes Mal an, also hatte seinen Freund, und es war klar, erstes Mal steht bevor. Dann hat er wohl drei, vier Tage lang jeden Nachmittag genutzt und hat sich mit allen porno Portalen, wo man sich nicht anmelden muss, auf dieses erste Mal vorbereitet und hat wohl stundenlang Pornos geguckt, und es muss wohl eine. Es muss wohl komplett für alle Beteiligten eine Katastrophe gewesen sein. Und er kam dann tatsächlich in dem Fall zu seiner Betreuerin, also seiner Bezugsbetreuerin, und hat ihr dann erzählt, ich weiß gar nicht, was ich gemacht habe. Ich wollte es doch eigentlich alles richtig machen und habe mir in den Pornos alles angeguckt, und war mir klar, so stimmt. Also, ich meine, du hast ja keine Vorbilder so unmittelbar unter Umständen, und dann suchst du die in Pornografie, und das war auch für mich nochmal wieder ein Beweis dafür, wie wichtig das ist, mit Kindern und Jugendlichen zum Thema Pornografie auch da ganz unaufgeregt zu sprechen. Was ist Pornografie? Das ist keine Handlungs Einleitung, das ist kein Dokumentarfilm sondern es einfach nur.
Ralf: Keine Liebe vor allem.
Moritz: Geht es auch nicht um Liebe oder so, sondern zu sagen, klar, wenn dich das interessiert, dann guckst du dir bestimmt auch Pornos an. Aber das ist nicht das, was in der ersten Nacht dann tatsächlich da praktiziert wird. Also kann ich so mitfühlen mit allen Beteiligten an dieser, an diesem ersten Mal.
Ralf: Jetzt sind wir aber ganz schön weit weg von Ostern und haben andere Themen.
Moritz: Mit den schweren Themen.
Ralf: Gibt es ansonsten noch was, über das wir reden müssten?
Moritz: Ja, ich befürchte, wir schaffen gar nicht alles, was ich hier auf dem Zettel habe.
Ralf: Ich bin gespannt.
Moritz: Hast du mitgekriegt, die Riesengroße Aufregung über Prinzessin Kates Foto, wo sie mit ihren Kindern posiert, und es gab ein ganz großes Hallo.
Ralf: Kannst du es kurz zusammenfassen? Dann verstehe ich es vielleicht auch.
Moritz: Genau ich verfolge das leider nicht ausführlich. Ich bin nicht so der, also ich bin eigentlich gar nicht. Aber es muss wohl so gewesen sein, dass es seit Weihnachten kein Foto von Prinzessin Kate gab.
Ralf: Die hatte eine Operation, glaube ich.
Moritz: Und da weißt du mehr als ich, irgendwas muss sie gehabt haben haben. Und natürlich macht sich dann die halbe Welt große Sorgen. Was ist da los mit Prinzessin Kate? Und das, was wohl die Idee war, war mit diesem Foto, wo sie mit ihren Kindern dann da posiert. Die Geschichte dazu ist, dass halt Prinz William das selber gemacht hat, dieses Foto, und dann hat sie das, wurde es veröffentlicht, ganz normal, wohl über die Presse Kanäle, und sollte wohl den Effekt haben, dass alle merken, so, ah komm, es geht ihr gut, und da hat sich jemand die Mühe gemacht und hat tatsächlich ganz viele Punkte rausgefunden, wo man eindeutig sieht, dieses Bild ist ja retuschiert. Und das, was dann passiert, ist, dass gesagt wurde, ja, Kate die photoshoppt halt gerne und bastelt an diesem Bild rum, und alle, wie alle Royals, man photoshoppt halt gerne, und was ich aber interessant fand, und deshalb dachte ich führ ich das mal hier in unserem kleinen Podcast an, dass die großen Agenturen haben daraufhin das Bild aus dem Vertrieb genommen und haben gesagt, das geht nicht. Ein derart manipuliertes Bild, das dürfen wir auf gar keinen Fall veröffentlichen, und das finde ich eigentlich schön, gerade im Zeitalter von künstlicher Intelligenz zu sagen, da gibt es Menschen mit Verantwortung, die dann sagen, manipulierte Bilder gehören nicht in die Pressearbeit.
Ralf: Was ich spannend finde, ist, dass aber die Presse das nicht rausgefunden hat, sondern irgendwelche User letztendlich, das heißt, die ganzen großen Verlage, haben es relativ ungeprüft veröffentlicht.
Moritz: Aber zumindest du hast Recht, es würde erst mal veröffentlichen, und dann findet man raus, dass es leider manipuliert war, und ich würde mir wünschen, dass das in anderen Bereichen auch viel mehr passiert. Also, ich meine, das ist doch irgendwo ziemlich scheiß, egal was? Nein, es ist natürlich nicht egal, wie Kate um Ostern herum aussieht, aber ich meine, wenn es um Kriegsberichterstattung gibt und geht und wo da überall ungeprüfte Bilder verwendet werden oder wo dann erzählt wird, wir können diese Angaben nicht überprüfen, aber wir reden trotzdem drüber und weiter. Von daher finde ich, habe ich gefühl, bei den Royals da wird noch noch drauf geachtet, dass da keine Desinformation stattfindet. Ich würde mir wünschen, dass es in anderen Bereichen dann auch so gehandhabt wird.
Ralf: Okay, mit Blick auf die Uhr, du hast noch ein par Dinge.
Moritz: Du erinnerst dich vielleicht an das Tiktok verbot im Bundesstaat Montana, über das wir mal in unserem Podcast gesprochen haben.
Ralf: Ja, war, glaub ich, auch so. Was gibt’s sonst noch Thema? Ne?
Moritz: Genau war nicht Hauptthema, sondern und sonst, und das ganze Vorhaben soll jetzt mehr oder weniger auf Bundesebene stattfinden, in den Usa, und zwar haben also das Us Repräsentantenhaus will Tiktok tatsächlich verbieten auf dem amerikanischen Markt. Stichworte sind dabei auch wieder Datenschutz und im Prinzip auch Manipulation durch das chinesische Unternehmen ByteDance, dem Tiktok gehört. Eine Variante wäre jetzt, dass Tiktok mehr oder weniger große Teile davon also beziehungsweise das große Teile von Tiktok an ein amerikanisches Unternehmen verkauft. Dann wäre es kein Problem, dann können sie weiterhin den amerikanischen Markt bedienen. Aber das soll tatsächlich jetzt auf Bundesebene verboten werden, und der Geschäftsführer von Tiktok vom chinesischen Unternehmen ByteDance hat jetzt gesagt, das ist ein Angriff auf die Redefreiheit in den Usa, bzw. Meinungsfreiheit, und da sagen sie.
Ralf: Sagen Manager aus China.
Moritz: Genau das finde ich, das ist so so. Also-
Ralf: Widersprüchlicher geht es eigentlich nicht.
Moritz: Aber was soll man machen? Und ich glaube auch, dass tatsächlich in den USA das wird nicht kommen. Also auch dieses Verbot in Montana hat nicht stattgefunden. Also ein Bundesrichter hat das rechtzeitig, was heißt, rechtzeitig hat es kurzfristig noch. Ich glaube, im Dezember oder November letzten Jahres hat er das gestoppt, wirklich auch mit der Begründung, dass halt die verfassungsrechtlich verbrieften Rechte im Sinne von Redefreiheit oder Meinungsfreiheit der Bürgerinnen und Bürger eingeschränkt werden, wenn Montana dieses Verbot durchsetzt. Außerdem sind sie wohl auch tatsächlich gar nicht befugt, das zu machen als Bundestag, aber das vielleicht nur nebenbei. Aber zumindest glaube ich ehrlich gesagt nicht, dass dieses Tiktok verbot oder zumindest einige Expertinnen und Experten glauben, den ich jetzt mal vertraue. Das wird nicht kommen, aber es zeigt, dass da doch auf jeden Fall Bewegung kommt. Reinkommt, sagen wir so einen kritischen Blick auf social media Netzwerke, wobei es natürlich irgendwie auch ein bisschen komisch ist, wenn ausgerechnet in USA, wo alle anderen, zum Teil auch nicht ganz unproblematischen Anbieter ansässig sind, dann ein chinesisches Unternehmen derart hart in die Kritik nehmen, hat mich so umgetrieben. Deswegen wollte ich dir das auch noch kurz erzählen.
Ralf: Okay, hast du noch mehr?
Moritz: Ne!
Ralf: Und das war es dann auch für heute. Wir sagen wir immer, vielen Dank fürs Zuhören, freuen uns natürlich riesig über Rückmeldung an podcast@smiley-ev.de und sagen auf Wiedersehen.
Moritz: Tschüss!