Transkript:
Ralf: Heute gibt es die Top drei der besten Materialien für Eltern und Fachkräfte zum Thema Medienerziehung.
Moritz: Wir haben den 3. November 2025. Hier ist wieder der Podcast von Smiley e.V., in dem mein lieber Kollege Ralf Willius. Hallo Ralf.
Ralf: Hallo Moritz und Hallo an alle, die zuhören.
Moritz: Und ich auch von mir natürlich ein herzliches Willkommen an alle über verschiedene Themen rund um die Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen und Medienerziehung generell diskutieren können.
Ralf: Wir besuchen Schulklassen, führen Elternveranstaltungen und Fachkräfte Fortbildungen durch und nutzen diesen Podcast, um all die Dinge zu besprechen, die in unserem Arbeitsalltag manchmal ein wenig zu kurz kommen.
Moritz: Genau so ist es. Das ist wirklich das, was zu kurz kommt. Ich sitze ganz oft im Auto auf dem Rückweg von einer Fortbildung oder einer Elternveranstaltung, die ich gestalten durfte. Und dann stelle ich fest, wie viele Themen eigentlich gar nicht ausreichend diskutiert wurden, was aber aufgrund der zeitlichen Begrenzungen eigentlich gar nicht anders möglich gewesen wäre.
Ralf: Für mich ist es tatsächlich auch manchmal so dieser Podcast, wirklich so eine Art Nachbereitung von Veranstaltungen.
Moritz: Ja, nicht nur für uns, sondern letztendlich auch für die Teilnehmenden. Also ich sag das auch immer Wer mehr wissen will und wir jetzt keine Zeit mehr haben Podcast hören.
Ralf: Genau. Absolut. Starten wir und legen gleich los. Ich überlege gerade müssen wir über das Jugendwort des Jahres reden?
Moritz: Das Crazy.
Ralf: Genau, "das Crazy" ist das Jugendwort des Jahres. Wir haben letztes Jahr in unserem Podcast über das Jugendwort des Jahres gesprochen. Müssen wir das wieder tun?
Moritz: Ich weiß noch nicht mal, mit welcher Begriff das war und ob überhaupt ein Bezug zur Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen hatte.
Ralf: War das nicht irgendwie Aura oder so?
Moritz: Wir haben in unserem Jahresrückblick, da haben wir drüber gesprochen, das stimmt.
Ralf: Eigentlich hast du recht, so richtig hat das nicht was mit Medienerziehung zu tun, Glaube ich.
Moritz: Ja, aber mit Jugendkultur. Und ich glaube, dass Mediennutzung ein Teil von Jugendkultur ist oder Jugendkultur, vielleicht auch ein Teil der Mediennutzung von Kindern und Jugendlichen und deshalb auch immer hier in unserem Podcast eine Rolle spielen muss. Okay, ich wollte mit dir nämlich eigentlich auch über die Netflix Doku über Haftbefehl den Rapper Hast du. Hast du die gesehen?
Ralf: Äh ne. Hatte ich eigentlich auch nicht vor. Aber gut, wenn es für unseren Podcast dienlich ist.
Moritz: Also ich habe es mir angeguckt und auch viel drüber gelesen. Und dann vertagen wir das, wenn du sie auch gesehen hast, weil ich das spannend finde, da auch im Prinzip ja Rapper auch Influencer sind auf ihre Art und Weise. Und da finde ich die Doku sehr spannend, was da für ein Vorbild oder ein Idol vielleicht auch skizziert wird oder vielleicht auch für sich selber skizziert. Also sehr spannend. Also wenn es dich interessiert, guckst du an, dann können wir darüber sprechen und ich komme dann nämlich für mich oft zum Ergebnis, dass jetzt auch am Beispiel von Rap vieles von dem, was dann von Jugendlichen so gelebt und gefeiert wird, wird dann von uns Erwachsenen manchmal so sehr pauschal abgelehnt. Und da kann ich dir was erzählen, was? Das passt ja perfekt zu diesem Jugendwort des Jahres. Ich habe in einer Fortbildung über das Jugendwort des Jahres gesprochen, und zwar in dem Kontext von Verrohung, von Sprache.
Ralf: Ich glaube, ich weiß, worauf du hinaus willst.
Moritz: Und wenn du über Verrohung von Sprache sprichst, landest du immer bei der Mediennutzung. Und da wird beispielsweise der Hip Hop also als einen Einfluss, ein medialer Einfluss oft genannt. Ob das jetzt gut ist oder nicht oder ob das stimmt oder nicht, möchte ich an dieser Stelle nicht diskutieren. Das sollten wir vielleicht einfach mal in Ruhe machen, in einer gesonderten Folge dazu. Und diese Thematik haben wir ja in unserem Podcast schon ganz oft gestriffen.
Ralf: Zum Beispiel in der letzten Folge, als wir darüber sprachen, dass der Begriff Headshot in den allgemeinen Sprachgebrauch.
Moritz: Erinnere mich daran, da muss ich nachher noch unbedingt eine Rückmeldung zu vorlesen.
Ralf: Okay, also es ist der allgemeine Sprachgebrauch von Kindern und Jugendlichen Das Wort Headshot, da halt auch in der Grundschule angekommen ist als Umgangssprache. Zumindest wurde uns davon berichtet.
Moritz: Genau. Und die Meinung des Teilnehmers der Fortbildung, an die ich gerade denken muss, war halt, dass die Sprache grundsätzlich verkümmert. Und als Beleg dafür hat er dann das Jugendwort des Jahres, "das Crazy" angeführt, weil er meinte, dass dieser Satz.
Ralf: Na ja, was heißt Satz? Das sind. Eigentlich reden wir vom Jugendwort und das sind zwei Wörter.
Moritz: Aber eigentlich ist es ein Satz, in dem das Verb fehlt. Also das ist crazy. Wäre grammatikalisch korrekt, wenn man so will.
Ralf: Das stimmt ja.
Moritz: Allerdings war es dann so, dass die gleiche Person, die sich ja beschwert hat, dass Jugendliche das crazy sagen, ein paar Momente später alles gut sagte.
Ralf: Und was hat jetzt alles gut mit das Crazy zu tun?
Moritz: Wenn ich jetzt zum Beispiel sagen würde Entschuldige, Ralf, dass wir die Podcastfolge heute etwas später aufnehmen als geplant, weil ich mich schon wieder zeitlich verschätzt habe. Was würdest du sagen?
Ralf: Ich habe mich total gefreut, dass ausnahmsweise du mal zu spät warst.
Moritz: Also in meiner Wahrnehmung bin ich der Unpünktliche von uns beiden. Also ich habe ganz oft ein schlechtes Gewissen, wenn ich dir schreibe, dass wir jetzt endlich aufnehmen und ich dann doch mal fünf Minuten verschiebe, weil irgendwas dazwischen gekommen ist.
Ralf: Alles gut Moritz.
Moritz: Genau das meine ich. Alles gut ist das, was man heutzutage sagt, wenn man eigentlich meint: Alles ist gut.
Ralf: Okay, jetzt weiß ich, was du meinst. Das heißt, der Fortbildungsteilnehmer beschwert sich über das crazy, weil das Verb fehlt, verwendet aber diese Formulierung alles gut und merkt dann nicht dabei, dass-
Moritz: Wie verkümmert seine Alltagssprache ist. Und das passt dann irgendwie doch zu unserem Podcast, weil ich oft die Beobachtung mache, dass viele Erwachsene Kindern und Jugendlichen Dinge vorwerfen, die wir selber kein bisschen besser können oder machen oder die vielleicht auch gar nicht schlimm sind. Also vielleicht braucht man gar nicht immer ein Verb. So ne. Aber da gibt es eine Menge Menschen über 40, die sind nicht in der Lage, beispielsweise KI generierte Inhalte zu erkennen, werfen aber Jugendlichen vor, wenn sie auf Social Media dann jeden Mist glauben.
Ralf: Ja, oder sind überhaupt gar nicht in der Lage, selber mal das Handy zur Seite zu legen.
Moritz: Genau. Aber lass uns da nicht wieder damit anfangen.
Ralf: Damit hast du jetzt auch einen Aufreger gehabt und wir können in Ruhe weitermachen oder anfangen.
Moritz: Weißt du, was ich beschlossen habe? Also genau deshalb das, Wo wir gerade drüber sprechen Ich werde an keiner Podiumsdiskussion als Experte, wenn ich denn einer bin, zum Thema Mediennutzung oder Medienerziehung mehr teilnehmen, an der nicht mindestens eine andere teilnehmende Person auf dem Podium unter 20 oder zur Not auch unter 25 Jahre alt ist.
Ralf: Ja, das ist oft so, dass eigentlich immer über Jugendliche gesprochen wird und selten mit ihnen.
Moritz: Gerade bei einer Podiumsdiskussion finde ich das sehr einfach, die Betroffenen direkt zu beteiligen. Und mein Beitrag dazu wird jetzt sein, dass ich selber nicht mehr kommen werde, wenn keine Jugendlichen mit am Tisch sitzen. Und ich werde merken, ob ich überhaupt relevant genug bin, um irgendwelche Forderungen zu stellen.
Ralf: Ich finde es total gut. Wir sollten aber dringend zu unserem eigentlichen Thema kommen.
Moritz: Und zwar haben wir heute vorbereitet und ich hoffe zumindest, dass du vorbereitet bist.
Ralf: Ja, ich bin vorbereitet. Auf jeden Fall. Heute gibt es die Top drei der besten Materialien für Eltern und Fachkräfte zum Thema Medienerziehung.
Moritz: Genau. Wir haben in unserem Podcast lange keine Top drei mehr gemacht. Möchtest du anfangen?
Ralf: Gerne. Ich beginne mit meinem Platz drei mit Materialien für Eltern von den Kleinen. Und zwar möchte ich FLIMMO empfehlen. Unter www.flimmo.de findest du verschiedene Ratgeber zu unterschiedlichen Themen, die in erster Linie mit Fernsehen, Kino und auch Streaming zu tun haben. Beispielsweise gibt es da einen Artikel, in dem es darum geht, was mit jüngeren Kindern los ist, wenn sie mit älteren zusammen fernsehen. Das passt eigentlich auch ganz gut zu unserer vorletzten Folge. Ja, wo wir genau diese Situation beim Spielen von Shootern haben wir drüber diskutiert. Ja, am besten gefällt mir aber bei dem Angebot, das zu allen möglichen Serien und was es da so gibt, eine pädagogische Einschätzung zu finden ist. Fällt dir eine Serie ein, wo du dir nicht sicher bist, ob sie kindgerecht ist?
Moritz: Ja, Doch eine. Ich bin da überhaupt kein Experte. Merke ich gerade.
Ralf: Dafür gibt es ja FLIMMO.
Moritz: Genau. Dann erzähl mir doch mal was zu. Auf Streife. Da wurde mir neulich schon erzählt.
Ralf: Okay, dann würde ich jetzt hier mal nachgucken. "Auf Streife". Warte mal.
Moritz: Echt peinlich. Ich bin so schlecht informiert, was im Fernsehen läuft. Ich kann jetzt auch gar nicht sagen, auf welchem Sender das kommt. RTL.
Ralf: Ne, Sat1. Ich habe sie gefunden. Laut FLIMMO ist das Genre Reality TV und du bekommst dann so eine kurze Inhaltsangabe in diesem Fall ob häusliche Gewalt, kriminelle Jugendliche oder geistig Verwirrte der Arbeitsalltag fordert den Streifenpolizisten immer einiges ab usw usw okay, FLIMMO ergänzt dann so zu dem Inhalt Die Geschichten sind frei erfunden, was durch den dokumentarischen Stil aber sehr schwer zu durchschauen ist. Umso ernster nehmen Kinder diese überzogenen Konflikte, sagt FLIMMO.
Moritz: Also nicht wirklich kindgerecht.
Ralf: Nein, es gibt bei FLIMMO farbliche Kennzeichen auf Streife ist in diesem Fall gelb. Aus pädagogischer Sicht gibt es problematische Aspekte. Eltern sollten im Blick behalten, wie Kinder damit umgehen und gegebenenfalls gegensteuern.
Moritz: Verstehe.
Ralf: Du wusstest eben nicht, auf welchem Sender auf Streife gesendet wird.
Moritz: Nein, ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich mich da ganz schlecht auskenne, was generell so im Fernsehen läuft. Ich selber bin irgendwie, ich gucke irgendwie gar kein Fernsehen. Also ich nutze eigentlich nur noch Mediatheken oder Streamingdienste.
Ralf: Ja, und genauso geht es vielen Eltern halt auch. Zumindest nehme ich genau das bei Elternabenden wahr. Viele Kinder gucken aber trotzdem nach wie vor nachmittags Fernsehen, vielleicht sogar mehr als manche Erwachsene. Und da finde ich halt an dem Angebot so großartig, dass man sich schnell reinlesen kann, worum es eigentlich geht. Wenn Kinder zu einem kommen und irgendwas ganz Bestimmtes gucken wollen. Bei einigen Sendungen gibt es dann auch ganz klare Altersempfehlungen, wo dann meinetwegen gesagt wird, ob sieben oder so. Und mein Gefühl ist, dass ich da ein bisschen strenger wäre als FLIMMO sage ich mal.
Moritz: Du musst ja die Einschätzung jetzt als Vater auch nicht übernehmen.
Ralf: Ne. Genau. Ich glaube, das ist auch gar nicht so gedacht ist, dass man hier eins zu eins das macht, was FLIMMO vorgibt. Aber die Eltern kennen die Kinder logischerweise ja viel besser, als irgendeine Internetseite das Kind kennt.
Moritz: Ja klar.
Ralf: Und wenn du weißt, dass dein Kind empfänglich ist für gewisse Themen und vielleicht sogar nicht nur empfänglich, sondern sehr sensibel reagiert und dort vielleicht mehr Ängste entwickeln kann als andere Kinder, ist es auch wichtig, im Einzelfall auch wirklich strenger zu sein.
Moritz: Ich muss gerade an oder das könnte schön die Folge zum Weiterhören sein. Nachher der Spieleratgeber NRW. Also mein Gefühl ist, dass das vergleichbar ist, also auch mit einer pädagogischen Empfehlung, in dem Fall halt für den Gaming Bereich, aber finde ich total gut.
Ralf: Genau. Und genauso wie beim Spieleratgeber NRW gefällt mir bei FLIMMO auch, dass sie nicht diese starre Altersstufen haben von 0, 6, 12, 16, sondern dass viel individueller geguckt wird und dann zum Beispiel gesagt wird ab 7 oder 14 so was. Was halt außerhalb dieser Range ist, FLIMMO ist übrigens eine Medienkompetenz Initiative von mehreren Landesmedienanstalten und weiteren Partnern. So viel erst mal dazu.
Moritz: Dann kommen wir zu meinem Platz drei.
Ralf: Ich wollte noch auf eins hinweisen, dass auch YouTube Kanäle dort bewertet werden. Let's Plays und Streamer wie beispielsweise Paluten bekommen dort aber immer ein Rot, weil sie aus Sicht von FLIMMO sowas wie eine Dauerwerbesendung sind.
Moritz: Ah, das ist dann schon wieder mehr mein Thema. Ich hatte eben schon etwas schlechtes Gewissen, dass ich so wenig Ahnung von Fernsehen habe. Aber wir haben uns halt bei Smiley irgendwie so auf Social Media und Gaming spezialisiert, dass es da einfach andere Ansprechpartner gibt. Aber zu Paluten und so, da können wir auch mal eine Podcastfolge machen.
Ralf: Finde ich eine total gute Idee, weil dann können wir das hier abkürzen.
Moritz: Genau. Damit kämen wir jetzt endlich zu meinem Platz drei, wenn ich darf.
Ralf: Ja.
Moritz: Und das sind von Klicksafe jeweils die sehr kompakten Flyer zu beliebten Social Media Plattformen wie Snapchat, TikTok, Instagram und WhatsApp Und die Broschüren. Du kennst sie? Wir haben sie selber ja auch. Die Broschüren können in Papierform bestellt werden, stehen aber genauso als PDF zum Download zur Verfügung. Das Format ist sehr kompakt, sechs Seiten in DIN A6 und gängige Fragen wie zum Beispiel ob die Snaps bei Snapchat wirklich verschwinden oder wie ich mich bei Snapchat gegen Cybermobbing oder Belästigung wehren kann, werden in der jeweiligen Broschüre, also in diesem Fall zu Snapchat entsprechend beschrieben. Wichtig finde ich immer dabei zu gucken, wie alt die jeweilige Auflage ist. Bei Snapchat ist die aktuelle Auflage Juli 2023. Und hier gibt es natürlich auch das Problem, dass wir in unserem Podcast oft haben, dass beispielsweise unsere Folge zu Roblox.
Ralf: Ja stimmt.
Moritz: Die ist jetzt gerade mal ein Jahr alt und an manchen Stellen schon wieder überholt, weil die entsprechenden Plattformen sich dauernd verändern. Und das finde ich grundsätzlich schwierig, dass viele Materialien, die sehr präzise sind und deshalb auch sehr gut, dann automatisch schlecht altern, wenn sich Sachen verändern. Wichtig auf jeden Fall Die ganze Palette kann auf den Materialseiten von Klicksafe heruntergeladen werden. Ich würde gerne diese Materialseite komplett einfach verlinken. Also es gibt da zu allen möglichen Themen teilweise sehr gute Broschüren, außerdem beispielsweise auch eine Vorlage für die Regeln von Klassenchats. Hier sind dann so Felder vorbereitet, in denen eine ganze Klasse dann Regeln eintragen kann. Außerdem gibt es die Möglichkeit, dass die Klasse dann anschließend diese Regeln auch unterschreibt und das Ganze wird dann an die Wand gehängt oder was weiß ich. Und ich glaube nicht, dass man unbedingt jetzt dieses Originalplakat von Klicksafe nehmen muss oder ob sich das überhaupt lohnt, es auszudrucken. Schön finde ich an vielen von diesen Materialien eher, dass sie vielleicht für Lehrkräfte so eine Inspiration sein können, dass man vielleicht sagt okay, so ein Plakat dann nach der Idee von Klicksafe können wir auch selber machen. Und das ist bei ganz vielen von den Materialien. Die bieten sich einfach an, so zur Vorbereitung von Unterrichtseinheiten, ohne dass man jetzt unbedingt die ganzen Materialien wirklich so eins zu eins verwenden muss. Aber theoretisch wäre das auch möglich.
Ralf: Was vielleicht an dieser Stelle auch noch passt, sind die Videos von Handysektor hinter dem Handysektor steckt die Landesmedienanstalt für Kommunikation in Baden Württemberg.
Moritz: Und das habe ich ganz vergessen zu sagen, wer hinter Klicksafe steckt. Und zwar ist das eine EU Initiative bzw der deutsche Beitrag dazu. Und dahinter steckt die Medienanstalt Rheinland Pfalz.
Ralf: Ja, vielleicht noch ganz kurz zu den Videos, die ich noch ergänzen wollte.
Moritz: Tschuldigung.
Ralf: Ja, alles gut, Alles ist gut. Entschuldigung.
Moritz: Von mir aus kannst du Sätze ohne Verben benutzen. Das ist mir egal.
Ralf: Das crazy. Also es gibt auf handysektor.de zu TikTok, Snapchat, Instagram, WhatsApp jeweils kurze Videos, in denen sehr kompakt und deutlich dargestellt wird, wie du beispielsweise deine Privatsphäre schützt, verschiedene andere Einstellungen vornehmen kannst. Und auch wenn ich die Fliyer von Klicksafe auch sehr gut finde, glaube ich manchmal, dass du kurze Videos gerade für Kinder und Jugendliche, ich sag mal ansprechender oder realistischer sind.
Moritz: Ich würde sagen, der große Vorteil von diesen ganzen Flyern oder Broschüren ist in Papierform, dass sie irgendwo rumliegen können, dass sich Kinder dann vielleicht aus Langeweile mal damit beschäftigen. So ein Video ist wahrscheinlich hilfreicher oder ansprechender, aber das kannst du nicht einfach so rumliegen lassen in einem Beratungszimmer von Schulsozialarbeit, oder keine Ahnung wo.
Ralf: Ja, das stimmt. Aber beides hat auf jeden Fall seine Berechtigung.
Moritz: Genau. Und der Download ja auch. Also, und das finde ich jetzt allerdings bei diesen Broschüren sind diese PDF Ansichten sind nicht so wirklich toll, weil der Flyer in A6 quer gefaltet. Ich meine, es ist A6. Das sieht irgendwie im PDF irgendwie seltsam aus.
Ralf: Sehr lang dann so.
Moritz: Genau. Kommen wir zu deinem Platz zwei.
Ralf: Das passt im Prinzip ganz gut an dieser Stelle. Und zwar gibt es von Klicksafe eine Broschüre für Eltern von Grundschulkindern. Die Broschüre heißt "Mediensicher in die Schule" und ist in verschiedenen Sprachen verfügbar. Es gibt sie in Russisch, Türkisch und Arabisch und natürlich Deutsch. Die Materialien geben verschiedene Denkanstöße zu Fragen wie zum Zeitpunkt fürs erste Smartphone zum Thema Smartwatches, generell zu Social Media, aber auch zu Brawl Stars, Roblox und anderen Gaming Apps. Die werden dort besprochen. Generell ist es so, dass diese Broschüre eher so etwas wie eine Übersicht bietet, in denen man dann zu den einzelnen Themen weiterführende Links findet, beispielsweise auch zu FLIMMO oder auch der Spielratgeber dort verlinkt oder das Portal Internet-ABC.
Moritz: Das heißt, hier wird nicht alles neu erfunden, sondern auf bestehendes Material verwiesen.
Ralf: Ich glaube, es ist ein bisschen beides. Dadurch, dass alles sehr verknappt dargestellt ist, kannst du dir sehr schnell ein Überblick verschaffen über die einzelnen Themen. Und im Prinzip muss ja auch nicht alles neu erfunden werden, wenn es da zu einzelnen Themenschwerpunkten schon gute Materialien gibt. Und auf die wird dann hier dementsprechend gut verwiesen.
Moritz: Okay. Fällt dir noch was ein?
Ralf: Die Broschüre kannst du natürlich auch wieder in Papierform bestellen oder als PDF herunterladen. Und ich glaube, dass alle Materialien bei Klicksafe auch in so Klassensätzen bestellt werden können.
Moritz: Ich bin oft bei Veranstaltungen oder Tagungen, wo es dann so eine Infomeile gibt, wo man sich dann mit unfassbar vielen Flyern und Broschüren eindecken kann. Und ich befürchte dann immer, dass die allermeisten Informationen in Papierform ja so aus Pflichtbewusstsein oder schlechtem Gewissen so mitgenommen werden. Aber in der Regel liest es dann kein Mensch. Es landet dann einfach nur im Altpapier. Und da finde ich es oft sinnvoller, dass beispielsweise Lehrkräfte dann vielleicht Eltern per Mail die Links zu den Angeboten zukommen lassen und man nicht unbedingt diese Papierform dann so braucht.
Ralf: Ja, ich glaube trotzdem, dass manches in Papierform dann doch irgendwie eindringlicher sein kann. Ich glaube, viele Eltern haben gerne was in der Hand. Sinnvoll finde ich zum Beispiel im Rahmen einer Elternveranstaltung darauf hinzuweisen, dass es nicht sinnvoll ist, das Material einfach nur mitzunehmen, um sich anschließend das dann ins Altpapier zu packen, sondern dass man sich freut, wenn die meisten die PDF Variante nutzen. Zum Beispiel kann man natürlich auch da so einen QR Code dann mit dem Material auf den Infotisch legen und die Eltern motivieren, nur dann das Papier wirklich mitzunehmen, wenn sie wissen, dass sie es auch auch nutzen und ansonsten den Link mit dem Smartphone einfach scannen.
Moritz: Auf meinem Platz zwei ist die JIM-Studie. JIM steht für Jugend, Informationen und Medien. Einmal im Jahr, seit 1998 erscheint die Studie und beschreibt das Mediennutzungsverhalten der 12 bis 19-jährigen gilt als repräsentativ und kann eine schöne Diskussionsgrundlage in Elternabenden sein. Schön ist, dass man auf die Art und Weise auch ein grobes Gefühl dafür bekommt, ob die Mediennutzung der Kinder, also vielleicht auch der eigenen Kinder, typisch ist für das, was generell so üblich ist. Was nicht heißt, dass das dann immer gleich ein gutes Zeichen ist.
Ralf: Ne. Aber es hilft ja einzuordnen.
Moritz: Genau. Die nächste Studie erscheint übrigens am 14. November. Das ist leider kein Medienerziehung bis Montag und deshalb kündigen wir sie jetzt schon an.
Ralf: Ja, und ich würde an dieser Stelle die ganzen anderen Studien vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest auch-
Moritz: Stimmt. Ich habe ganz vergessen zu sagen, wer hinter der JIM-Studie steckt. Es ist der medienpädagogische Forschungsverbund Südwest.
Ralf: Ja, und ich wollte die ganzen anderen Studien an dieser Stelle auch noch einmal empfehlen. Und zwar gibt es die KIM-Studie. In dem Fall geht es um Kinder zwischen 6 und 13 Jahren. Es gibt die Mini-KIM, bei denen es um den Medienalltag von Kleinkindern geht. Und sehr interessant auch die SIM-Studie, wo Senioren, Informationen und Medien im Mittelpunkt stehen. Was mir an den Studien vom mpfs gefällt ist, dass du über die Jahre hinweg auch immer wieder Veränderungen feststellen kannst. Wie du eben gesagt hast, gibst die JIM-Studie seit 1998. Ich habe oft zur Vorbereitung von Eltern Angeboten, immer mal einfach so vergleichbare Zahlen von den letzten zehn Jahren rausgesucht, um auf diese Art und Weise auch so eine Tendenz oder eine Veränderung darstellen zu können.
Moritz: Stimmt, für sich genommen sind die einzelnen Studien auch gar nicht so interessant. Vor allen Dingen werden sie interessant, wenn man dann Veränderungen nachvollziehen kann, Auf jeden Fall sehe ich auch so.
Ralf: Vielleicht können wir auch einfach mal so eine Top drei der Studien zum Thema Mediennutzung in unserem Podcast besprechen. Mir würden da noch einige andere einfallen in diesem Zusammenhang. An der Stelle reicht aber vielleicht der Verweis auf die JIM-Studie.
Moritz: Genau mein Platz zwei. Darf ich vielleicht gleich mit meinem Platz eins weitermachen?
Ralf: Ich bitte drum.
Moritz: Ich kann nicht warten auf meinem Platz eins. Ich habe das hier tatsächlich in Papierform vorliegen.
Ralf: Cool. Darf ich es mal haben?
Moritz: Äh, ja, klar. Das sind die Chat Scouts. Es geht dabei um Prävention zum Thema Cybermobbing. Und die Kinder sollen vorbereitet werden auf die Risiken des Internets und dabei dann auch Strategien entwickeln, wie mit Cybermobbing oder Mobbing generell umgegangen werden soll. Dahinter steckt das Landeskriminalamt Niedersachsen zusammen mit dem regionalen Landesamt für Schule und Bildung. Und ich habe noch ein paar andere Partner. Das, was absolut großartig ist und da bin ich echt verliebt, ist das. Das siehst du auf der vorletzten Seite. Da ist. Ich weiß nicht. Hast du es?
Ralf: Ja, Ja.
Moritz: Das musst du auch nicht unbedingt so in der Form benutzen. Aber das sind diese Hilfekarten. Die Idee hinter diesen Karten, also. Die sind etwa so groß wie eine Scheckkarte. Und jedes Kind bekommt so eine Karte. Und auf dieser Karte kann man jetzt zwei Personen eintragen, jeweils mit Namen und Telefonnummer, an die man sich dann wenden kann, wenn man bei irgendwas, was im Internet passiert ist, Hilfe braucht. Okay, dabei ist natürlich erst mal wichtig, wenn man damit arbeitet, Situationen zu beschreiben, in denen man vielleicht Hilfe braucht. Also in Bezug auf das Internet kann das zum Beispiel in Fällen von Cybergrooming oder Cybermobbing oder anderen Situationen, die auch in den Materialien erklärt werden, kann das dann der Fall sein.
Ralf: Und die Kinder sollen dann einfach quasi zwei Personen dort eintragen?
Moritz: Genau. Und wir haben Lehrkräfte erzählt, die damit gearbeitet haben, dass die allermeisten Kinder oder zumindest sehr viele erst mal sofort Mama und Papa eintragen. Und manche fragen dann so: Muss ich da Mama und Papa eintragen? Und die eine Lehrerin, die mir davon erzählt hat, hat dann halt gesagt So, Nein, auf keinen Fall. Also Menschen, zu denen du gehen kannst, wenn du Hilfe brauchst. Wenn im Internet was passiert ist, dann fragen die Kinder meinetwegen Darf ich meinen Handball Trainerin eintragen? Und dann sagt die Lehrerin Ja, na klar. Und manche Kinder, die sitzen dann ziemlich lange da und tragen wirklich keine Namen ein. Und es.
Ralf: Das ist traurig.
Moritz: Ja, also tatsächlich sind da wohl Kinder. Die fragen dann die Lehrerin oder den Lehrer Darf ich auch sie oder dich da eintragen?
Ralf: Das finde ich krass. Also diesen Moment dann als.
Moritz: Wirklich reinversetzen, ja. Ja, und ich glaube, das ist aber ein ganz, ganz wichtiger Punkt, dass auf diese Weise auffällt, welche Kinder da sich im Internet wirklich dann auch alleine gelassen fühlen in so einem Moment. Und die vielleicht dann auch wirklich Hilfe brauchen. Ich denke, dass dazugehört, dass sie nicht so lange warten müssen, bis die Kinder dann wirklich zehn Minuten alleine sind und sich irgendwann trauen, die Lehrerin oder den Lehrer anzusprechen, sondern dass auch dazu gehört, vielleicht so das Beratungssystem der Schule vorzustellen, Also meinetwegen zu sagen, es gibt hier Beratungslehrkräfte oder Schulsozialarbeit.
Ralf: Und ich würde sagen, dass man mit fünften und sechsten Klassen das auch genauso machen kann.
Moritz: Also dass auf jeden Fall die Materialien im Gesamten, glaube ich, sind jetzt schon sehr grundschulbezogen gestaltet. Aber diese Idee mit den Karten funktioniert auf jeden Fall auch in fünften und sechsten Klassen vielleicht sogar noch besser, weil die Kids dann schon wissen, welche Situationen das sind, wo man sich im Internet sehr alleingelassen fühlt.
Ralf: Da fällt mir gerade noch ein, dass es ein ganz tolles Video gibt, wo erklärt wird, wie die "Nummer gegen Kummer" funktioniert. Das Video könnte man in diesem Zusammenhang auch in Schulklassen oder auch Eltern können das Video mit ihren Kindern zusammen gucken. In dem Video wird deutlich, wie anonym diese Beratung ist und dass es keinen Grund gibt, aus Angst oder Sorge sich nicht an diese Beratungsstelle zu wenden.
Moritz: Finde ich total passend, also in dem Zusammenhang. Also es kann auch sinnvoll sein, wirklich solche Anlaufstellen, an die man sich wenden kann, wie die Nummer gegen Kummer auf dieser Karte zu notieren.
Ralf: Ja oder Juuuport. Diese Selbsthilfeberatungsstelle von Jugendlichen für Jugendliche, die wir in unserem Podcast ja auch schon mal zu Gast hatten.
Moritz: Auf jeden Fall. Ich liebe diese Karten. Also eigentlich sind diese Karten auf Platz eins bei mir.
Ralf: Vielleicht können wir an dieser Stelle auch noch soundswrong.de verlinken von der Polizei. Ebenfalls eine keine klassische Broschüre, sondern eher eine Sammlung von Videos. Hier werden Kinder und Jugendliche sensibilisiert wie mit problematischen Situationen im Internet umgegangen werden kann?
Moritz: Ja, auf jeden Fall.
Ralf: Und das wäre dann auch der perfekte Übergang zu meinem Platz eins. Und zwar geht es hier um eine Liste von NinA NRW. Auf den ersten Blick passt das vielleicht auch gar nicht ganz so zu unserer Sammlung. NinA steht für neue Wege aus der rechten Szene und es geht mir da gar nicht so sehr um den Ausstiegsgedanken von dieser Institution, sondern eher darum, die rechte Szene zu erkennen und nicht vielleicht auch nicht aus Versehen dazuzugehören.
Moritz: Das klingt erst mal kompliziert.
Ralf: Na ja, Schulklassen berichten uns regelmäßig, dass rechtsextremistische Sticker und zum Teil strafbare Sticker verschickt werden oder in Klassengruppen auftauchen. Und dabei geht es dann um das Hakenkreuz und andere Symbole. Und ich habe da ganz oft den Eindruck, dass Kindern und Jugendlichen gar nicht so ganz klar ist, wofür diese Symbole eigentlich stehen. Oft wird das ja auch erst in Jahrgang acht oder neun aus meiner Sicht viel zu spät im Geschichtsunterricht dann thematisiert. Und ich befürchte, dass die Propaganda dann gerade deshalb wirkt. Also wenn diese Sticker geteilt oder vor allen Dingen so ganz alltäglich immer mitgelesen werden.
Moritz: Klar.
Ralf: Deshalb ist meine Sorge, dass es einen sehr negativen Einfluss auf die Kinder hat, gerade wenn sie nicht sofort erkennen, was da passiert oder gemeint ist. Und wenn die Kinder oder Jugendlichen diese Symbole nicht kennen, kann es passieren, dass sie diese dann aus Unwissenheit posten und dann mehr oder weniger aus Versehen wie Rechtsradikale wirken, auch wenn sie gar nicht rechtsradikal sind. Und bei NinA gibt es eine Auflistung, bei der alle möglichen strafbaren oder teilweise strafbaren Symbole und Codes aus der rechten Szene aufgelistet sind.
Moritz: Ah, okay.
Ralf: Dort ist, ich habe schon genannt, das Hakenkreuz zu finden, das mit einem roten Punkt gekennzeichnet ist, sodass eindeutig klar ist, dass diese Verwendung des Symbols strafbar ist. Es sind dort auch verschiedene Codes aufgelistet, wie zum Beispiel die 18. Die 18 kann für Adolf Hitler stehen, die eins steht dann für den ersten Buchstaben im Alphabet, also das A und die acht für das H und das sind die Initialen von Adolf Hitler. Und wenn jemand bei TikTok jetzt einen Benutzernamen hat, in dem die 18 vorkommt, kann es sein. Muss natürlich nicht. Aber es kann sein, dass das ein Hinweis darauf ist, dass diese Person aus der rechten Szene stammt. Und das heißt die Äußerungen und Beiträge dieser Person. Gerade wenn es um politische Themen geht, sind dann auf jeden Fall kritisch zu sehen. Was natürlich jetzt im Umkehrschluss nicht bedeutet, dass alle Menschen, die keine solchen Codes und Benutzernamen haben, dann unverdächtig sind.
Moritz: Ich glaube, die Liste ist auch für uns Erwachsene hilfreich. Also für alle Menschen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten oder vielleicht auch einfach für alle Menschen, die Social Media in irgendeiner Form nutzen.
Ralf: Ja, und deshalb gehört diese Liste auf jeden Fall irgendwo in diese Top drei rein.
Moritz: Und damit haben wir unsere Top drei der besten Materialien für Eltern und Fachkräfte zum Thema Medienerziehung.
Ralf: Und das ist eine ganze Menge geworden. Und Moritz, Wir haben immer noch Zeit. Was haben wir noch?
Moritz: Ich hatte es vorhin schon angedeutet, Wir haben noch eine Rückmeldung zur letzten Folge, und zwar zum Einfluss von Sprache in Computerspielen auf den Alltag. Und zwar hat dort jemand die Beobachtung gemacht, dass es da auch Einfluss auf den Mannschaftssport gibt. Würde ich gerne, aber zurückstellen und da noch mal in Ruhe mit dir drüber sprechen.
Ralf: Ist auf der Liste.
Moritz: Ich habe ja noch ein Kartenspiel, Das hätte ich jetzt eben bei den Materialien auch schon erwähnen können.
Ralf: Das hätte ich jetzt auch gerne mal.
Moritz: Hier. Aber wir spielen das jetzt nicht. In dem Spiel geht es also um ein Kartenspiel, da geht es um künstliche Intelligenz. Es gibt immer Herausforderungen, denen die Spielerinnen und Spieler gerecht werden müssen. Und was verschiedene KI Anwendungen auf der Hand und du musst dann entscheiden, welche passt. In manchen Situationen ist es auch so, dass gar keine KI sinnvoll ist, sondern Aufgaben besser von Menschen als von Maschinen gelöst werden können.
Ralf: Das klingt auf jeden Fall spannend.
Moritz: Ja, ich habe es gespielt und ich muss sagen, dass es vor allem deshalb spannend war, was letztendlich alles mit KI möglich ist. Ich habe da ganz viel Sachen kennengelernt, die kannte ich vorher gar nicht. Und gleichzeitig ist es auch so, dass man immer auch überlegt Ist das jetzt sinnvoll oder notwendig, das mit KI zu machen? Und das wird jetzt nicht das Spiel des Jahres. So kann aber ein schöner Einstieg sein, um mit Kindern und Jugendlichen hier dann auch ins Gespräch zu kommen.
Ralf: Okay, dann würde ich das einfach mal mit meinen Jungs ausprobieren und nächstes Mal eine Rückmeldung geben.
Moritz: Da freue ich mich.
Ralf: Wenn du mir nachher noch aussuchst, wo man das herbekommt. Packen wir das mit in die Shownotes.
Moritz: Genau. Zum Thema KI fällt mir noch was ein. Wir haben doch in einer der letzten Folgen darüber gesprochen, dass es möglich sein könnte, dass ein Chatbot, also eine künstliche Intelligenz wie ChatGBT, in der Lage sein müsste zu erkennen, ob ein Mensch suizidgefährdet ist. Wenn jetzt eine Person sich beispielsweise in einer persönlichen Krise oder mit einem sehr dramatischen Anliegen an den Chatbot wendet.
Ralf: Wir haben darüber gesprochen im Zusammenhang, dass das Gegenteil passiert ist. In diesem Fall hat sich jemand das Leben genommen, weil unter Umständen ChatGBT genau dazu geraten hat. Zumindest wird das gerade ermittelt oder vor Gericht verhandelt.
Moritz: Genau. Und ChatGBT hat angekündigt, da Sicherungsmechanismen einzubauen. Und ich habe jetzt von einer KI gehört, die in der Lage ist, die Wahrscheinlichkeit von häuslicher Gewalt vorauszusagen. Also jetzt zum Abschluss in dieser Folge noch mal so ein richtig schweres Thema.
Ralf: Aber wie muss ich mir das vorstellen?
Moritz: Also das ganze Projekt heißt Lizzy, also Lizzy und soll eingesetzt werden, um das Risiko von häuslicher Gewalt einschätzen zu können, um dann entsprechende Maßnahmen zur Vorbeugung, vor allem auch von wiederholter Gewalt zu treffen. Und dabei wird dieses Tool nicht den Betroffenen direkt zur Verfügung gestellt, sondern soll von Fachleuten beispielsweise in Beratungsstellen oder auch von der Polizei genutzt werden.
Ralf: Aber woher kann denn dann eine KI wissen, wie wahrscheinlich ein gewalttätiger Übergriff ist?
Moritz: Es werden dabei den betroffenen Frauen Fragen gestellt, die von der KI empfohlen oder vorgegeben werden. Und die KI kann dann mit den Antworten eine Prognose erstellen. Ich habe von dem Projekt in einem Podcast erfahren, den ich auch gerne hier verlinken würde. Und der Podcast heißt "einsbiszwei" und behandelt generell Themen wie Sexismus, sexuelle Übergriffe und sexuelle Gewalt. In diesem Podcast wurde das Projekt von einer der Entwicklerinnen vorgestellt und es war unabhängig von dem Thema jetzt als solches für mich total interessant zu erfahren, wie eine künstliche Intelligenz tatsächlich in der Praxis trainiert wird. Und dazu wurden verschiedene Daten, die man aus der Vergangenheit hatte, eingepflegt, aber auch mit aktuellen Fällen gearbeitet.
Ralf: Das heißt, man hat da dann Menschen dabei begleitet, wie sie Opfer von häuslicher Gewalt wurden?
Moritz: Es war wirklich so, dass man dort Menschen, also in erster Linie Frauen, befragt hat zu ihrer allgemeinen Situation, also in Beratungsgesprächen oder Beratungsstellen, und dann im weiteren Prozess später herausgefunden hat, welche der Frauen dann tatsächlich Opfer von häuslicher Gewalt wurden und welche nicht. Und du merkst richtig auch bei der Moderatorin des Podcasts, wie es ihr genauso geht wie dir. Gerade bei der Vorstellung, dass man im Prinzip mitbekommt, wie dort Menschen Opfer von Gewalt werden und man im Nachhinein sich vielleicht fragt Hätte man das verhindern können, wenn man bei den Gesprächen damals schon die richtigen Schlüsse gezogen hätte? Und die Aufgabe von Wissenschaft oder in diesem Fall von Menschen, die so eine KI trainieren, ist dann nicht, den Frauen unmittelbar zu helfen, sondern eben wirklich diese KI mit Daten zu füttern, die jetzt wohl eine Trefferquote von 80 % hat und voraussagen kann, dass das wohl wirklich bahnbrechend in der Beratung, ob hier häusliche Gewalt oder weitere häusliche Gewalt zu erwarten ist. Also wirklich ein unglaublich schweres Thema. Teilweise schwer auszuhalten, aber zeigt auch, in wie viel unterschiedlichen Bereichen KI entsprechend eingesetzt wirklich helfen kann.
Ralf: Okay, Moritz, danke für diesen Hör-Tipp. Ich würde mich da auch noch mal reinhören, aber wir müssen leider zum Schluss kommen.
Moritz: Ja, von meiner Seite war's das auch. Also ich habe alles dazu gesagt. Von daher wir haben eine Menge geschafft in unserem kleinen Podcast hier heute und wir freuen uns auf den nächsten Medienerziehung Montag, am 17. November 2025.
Ralf: Genau. Und dann haben wir endlich auch mal wieder Besuch.
Moritz: Stimmt, wir werden über kindersichere Smartphones sprechen.
Ralf: Ich freue mich schon die Folge zum weiterhören. Hatten wir geklärt, ist die Folge zum Spielratgeber NRW. Ich hatte geguckt 24. Juni 2024. Und ansonsten freuen wir uns natürlich wie immer über Rückmeldung über unsere Social Media Kanäle, die alle auf unserer Homepage unter www.smiley-ev.de zu finden sind und sagen Bis auf Weiteres Auf Wiederhören. Tschüss!
Moritz: Diesen Podcast, den ich eben empfohlen habe "einsbiszwei" finde ich generell empfehlenswert. Also für Fachkräfte im pädagogischen Bereich. Das ist vielleicht noch mal ganz kurz.
Ralf: Wir verlinken.
Moritz: Genau.