Transkript:
Ralf: Manche Eltern haben Angst, dass ihr Kind ohne Smartphone in der Grundschule abgehängt ist.
Moritz: Heute ist Montag, der 16. Juni 2025 und deshalb wieder Zeit für eine neue Folge "Was mit Medienerziehung", dem Podcast von smiley e.V.. Wir sitzen wie bei jeder Aufnahme bei mir in der Küche. Professionell, wie wir sind. In diesem Fall wir, das ist mein lieber Kollege Ralf Willius.
Ralf: Hallo.
Moritz: Heute digital zugeschaltet Janek Schütte von der Region Hannover.
Janek: Hallo ihr beiden.
Ralf: Und mein lieber Kollege Moritz Becker.
Moritz: Das bin ich. Hallo!
Ralf: Smiley e.V. führt Schulworkshops in Schulklassen der Jahrgänge 6 bis 8 in Niedersachsen und den angrenzenden Bundesländern durch und diskutiert mit Schülerinnen und Schülern einen verantwortungsvollen Gebrauch von Social Media. Dazu kommen Elternveranstaltungen, deutschlandweit, Fortbildungen für Fachkräfte, in denen es dann um Medienerziehung geht.
Moritz: Und heute haben wir Besuch, wie bereits gesagt von Janek Schütte.
Ralf: Doch bevor wir loslegen, müssen wir noch einmal über die letzte Folge sprechen, in der es um WhatsApp Kanäle ging. Wir haben dabei besonders darüber nachgedacht, vor welcher Herausforderung Eltern stehen, wenn Kinder dort unter Umständen Privates öffentlich machen und nicht unproblematischen Influencerinnen und Influencern folgen. Gab es dazu Rückmeldungen?
Moritz: Ja, es gab verschiedene Rückmeldungen, wo sich Eltern bedankt haben. Also gerade, weil die WhatsApp Kanäle glaube ich bei vielen - man hat nicht so darüber nachgedacht, aber jetzt keine konkrete Rückmeldung, die wir jetzt hier noch mal im Detail besprechen können. Schön fand ich, dass die Bitte zum Thema CO2 Bilanz von Social Media, dass wir jetzt so was machen. Das werden wir jetzt vor der Sommerpause nicht mehr schaffen. Also weil ich glaube, dies ist die vorletzte Folge vor der Sommerpause. Aber im Herbst werden wir uns auf jeden Fall diesem Thema widmen. Und dann habe ich noch eine Rückmeldung bzw. einen Hinweis. Da würde ich gerne am Ende noch mal mit dir ausführlicher drüber diskutieren.
Ralf: Okay, ich werde darauf zurückkommen. Worum geht es denn heute?
Moritz: Wir haben Besuch. Digital bei uns ist Janek Schütte. Das heißt, du bekommst jetzt hier keinen Kaffee von mir angeboten, weil du nur per Kamera dabei bist. Holen wir nach. Du bist als Sozialpädagoge für den erzieherischen Kinder- und Jugendschutz und Jugendarbeit für die Region Hannover tätig. Du bist Eltern-Medientrainer und heute aus einem ganz besonderen Grund bei uns.
Janek: Da freue ich mich auch, dass ihr mich eingeladen habt. Auf jeden Fall.
Moritz: Wir haben nämlich eine Email von einer Schule bekommen, wo mich deine Meinung sehr interessiert. Ich lese ganz kurz vor und zwar wir haben in den letzten Wochen das Programm Max und Mina in unserem fünften Jahrgang durchgeführt und dabei haben wir erneut festgestellt, dass Präventionsprojekte die Kinder nicht mehr abholen. Die große Mehrzahl von ihnen hat ihr Handy schon seit der Grundschule und du bist Ausbilder für das Programm Max und Mina. Und bevor wir jetzt über die Email oder die Situation an der Schule dort sprechen, kannst du das Programm Max und Mina mal ganz kurz beschreiben.
Janek: Max und Mina ist ein Präventionskoffer für den Bereich Medien der Villa Schöpflin, wo verschiedene Methoden drin sind und die Kids an zwei Tagen sich mit dem Bereich Medien beschäftigen. Und ganz spannend auch dabei ist noch. Am Ende bereiten die Kids selber einen Elternnachmittag vor zu diesem Thema.
Moritz: Das heißt, die Eltern werden dann eingeladen und von den Kindern gebeten, Medienerziehung zu machen.
Janek: So ungefähr. Und ich glaube, das ist ein bisschen schwieriger, als Elternteil zu sagen Nee, da komme ich nicht hin, weil wenn mein Kind sagt, ich präsentiere da was, als wenn wir so in unserer Rolle sagen "hey, wir bieten einen Elternabend an."
Moritz: Was wird da inhaltlich dann gemacht? Also du sagst, es ist ein Präventionskoffer, also verschiedene Methoden. Welche Inhalte werden da aufbereitet?
Janek: Genau. Die Villa Schöpflin kommt aus dem Bereich der Suchtprävention an die Sache ran. Und deshalb haben die den Fokus in Cybermobbing und exzessiver Mediennutzung in diesem Koffer drinne. Aber generell Medienkompetenz ist damit gut abdeckbar.
Ralf: Das, was uns in der E-Mail-Zuschrift beschrieben wurde, klingt danach, dass im fünfte Jahrgang Max und Mina nicht mehr wirklich Prävention ist, weil die Kinder zum größten Teil schon über Erfahrungen mit dem Smartphone während der Grundschulzeit verfügen im Prinzip. Würdest du es auch so sehen.
Janek: Nicht alle, aber wenn wir von Prävention sprechen, wollen wir ja frühzeitig schon beginnen. Und da würde ich das auf jeden Fall schon ein bisschen bestätigen.
Moritz: Ich habe ganz oft das Gefühl, dass so viele Präventionsmaßnahmen immer dann durchgeführt werden, wenn man eigentlich Intervention braucht.
Janek: Richtig.
Moritz: Haben wir oft gehört, wir haben ein Riesenproblem im siebten Jahrgang, könnt ihr mit euren Präventionsangeboten in siebte Jahrgang gehen, wo ich denke, so ne, da musst du eigentlich in sechste Jahrgang gehen oder in den fünften.
Janek: Wir haben mit Cybermobbing ganz großes Problem. Könnt ihr mal präventiv kommen? Äh, nein, das ist dann keine Prävention mehr.
Moritz: Ihr geht in die Grundschule, oder?
Janek: Ja, wir gehen in die Grundschulen, in die vierten Klassen.
Moritz: Aber das Konzept ist ursprünglich mal entwickelt worden. Also ich meine, die Schule muss ja aus irgendwelchen Gründen das im fünften Jahrgang machen. Die Idee war ursprünglich fünfte Jahrgang.
Janek: Genau. Also Max und Mina wurde für den fünften und sechsten Jahrgang entwickelt von der Villa Schöpflin. Nachdem einige genau so eine Thematik eingebracht haben, wie es in der E-Mail beschrieben worden ist, hat die Villa Schöpflin mal Tests gemacht für Grundschule und haben festgestellt, dass das für Grundschule vierte Klasse auch funktioniert. Nur ein bisschen mehr Zeit aufgewendet werden muss, für jeweils die beiden Tage und ein bisschen mehr Auflockerungsübungen gemacht werden müssen.
Moritz: Was würdest du sagen, ist besser? Vierte oder fünfte?
Janek: Vierte!
Moritz: Definitiv.
Janek: Also ich finde es absolut, das, was in der E.Mail gesagt worden ist, denke ich mir auch teilweise. Aber ich würde nicht sagen, dass man da nicht in der fünften und sechsten Klasse noch weiter daran arbeiten kann. Also das kann man glaube ich sehr wohl noch, wenn sie alle einen direkten Bezug mehr oder weniger dazu haben. Aber wie gesagt, wenn wir von Prävention sprechen, frühzeitig schon an die Sache herangehen, dass Sachen angesprochen werden können, finde ich das total gut in der vierten Klasse.
Moritz: Vor ein paar Tagen wurde die aktuelle KIM-Studie veröffentlicht.
Janek: Endlich.
Ralf: Ja, sie kommt sonst immer im Sommer.
Moritz: Die Zahlen sind aus dem Herbst.
Ralf: Genau die wird sonst im Sommer gemacht. Kim steht für Kindheit, Internet und Medien und wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest seit 1999 alle zwei Jahre durchgeführt. Und wie du sagst, dieses Jahr etwas später als sonst. Die aktuellen Zahlen wurden nämlich erst im September und nur zwischen September und November erhoben und es wurden 1225 Kinder und deren Eltern bzw. primär Erziehungspersonen dazu befragt. Die Zahlen belegen das, was wir gerade auch schon diskutiert haben, dass mehr als die Hälfte der sechs bis 13-Jährigen täglich online ist. Die Autorinnen und Autoren der Studie beschreiben, dass die intensive Nutzung digitaler Angebote bis ins Grundschulalter sich verschoben hat, darunter auch Social-Media-Plattformen, die laut Nutzungsbedingungen erst ab 13 Jahren erlaubt sind.
Moritz: Also ich habe die Zahlen konkret hier. 54 % der Kinder nutzen das Internet täglich, und das ist im Vergleich zu 2022 ein Anstieg um sieben Prozentpunkte. Aber ich finde, das passt halt zu dem, was wir eben diskutiert haben. Bei den acht bis 9-Jährigen hat sich der Anteil der täglichen Nutzung innerhalb von zwei Jahren von 23 auf 40 % fast verdoppelt. Das heißt, auch hier ist belegt, dass der Eindruck ja tatsächlich nicht einfach nur eine Wahrnehmung dieser einzelnen Schule ist, sondern es grundsätzlich so. Erlebst du Grundschülerinnen und Grundschüler auch in den letzten zwei, drei Jahren wesentlich aktiver, also kannst du diese Zunahme auch feststellen.
Janek: Also wesentlich aktiver nicht. Wir haben immer so das Thema, dass wir darüber sprechen wer hat ein eigenes Smartphone, das haben wir eher so ein bisschen als Thema, was wir in den Grundschulen auch so ein bisschen abfragen. Da ist es halt immer schwierig zu sagen, ob das wirklich zunimmt. Weil wenn ich am Anfang des vierten Jahrganges unterwegs bin, habe ich natürlich andere Zahlen, als wenn ich irgendwie Mitte Ende da bin.
Moritz: Ah, okay.
Janek: Weil Mitte, Ende, vierter Jahrgang. Da haben sehr viel mehr ein eigenes Smartphone. Deshalb ist das immer ganz, ganz schwierig für mich, so zu sagen. Grundsätzlich kann ich sagen, das Thema Medien ist ein Thema für vierte Klassen. Vereinzelt wird auch mal TikTok genutzt. Vereinzelt wird auch mal Instagram genutzt. Also das ist jetzt nicht vorrangig. Vorrangig ist größtenteils WhatsApp bei uns in den Schulklassen und natürlich YouTube. Also das ist es, das ist das, was dann genutzt wird.
Moritz: Ich finde immer so die Frage nach dem ersten eigenen Smartphone so schwierig zu beantworten. Zum Teil, wenn die Kinder jetzt ein Smartphone nutzen können, was von den Eltern zur Verfügung gestellt wird oder die das, was wir immer mehr oder weniger empfehlen ist halt zu sagen, dass man so was wie ein Familienhandy hat, was die Kinder benutzen dürfen, was aber nicht wirklich deren Eigentum ist. Ob man da, wenn man jetzt mit einer Klasse arbeitet, wirklich dann auch die richtige Antwort bekommt auf die Frage: Hast du ein eigenes Handy? Da werden im Zweifelsfall sagen Ja, auch wenn es eigentlich nicht wirklich denen gehört.
Janek: Die Frage stellen wir meistens gar nicht so richtig explizit. Das kommt immer mal so nebenbei. Also deshalb nehme ich die gar nicht so richtig auf. Ich gebe dir Recht, dass die einen sagen, wenn es ein Familienhandy gibt, was ich auch immer wieder reinbringe bei den Eltern als Thema. Rund die Hälfte melden sich, manche so zaghaft, manche ein bisschen mehr. Mir geht es da meistens immer darum aufzuzeigen: Nicht alle haben ein eigenes Smartphone und die müssen wir auch abholen. Und die, die sind nicht nicht raus, sondern die sind trotzdem Teil der Klasse.
Moritz: Findest du das grundsätzlich sinnvoll, dass Kinder im Grundschulalter, also meinetwegen jetzt in der Studie sind jetzt die acht bis 9-Jährigen herausgehoben? Sprechen wir einfach mal über die Dritt und Viertklässler, dass die Zugänge haben zu meinetwegen WhatsApp, YouTube oder generell auch verschiedenen Smartphoneapps.
Janek: Meiner Meinung nach braucht kein Kind in der Grundschule ein eigenes Smartphone. Wir wissen, dass die Lebenswelt anders aussieht, aber meiner Meinung nach brauchen sie das nicht. Gerade in der Kommunikation müssen erstmal Grundlagen geschaffen werden, also in der normalen Kommunikation untereinander. Bevor wir das irgendwie übertragen können auf den Medienbereich, das werde ich auch noch straight weiterverfolgen. Ich bin sonst natürlich super offen für die Lebenswelt der jungen Menschen, aber das werde ich auch noch weiter so sagen, um so ein bisschen auch den Eltern versuchen, den Druck zu nehmen. Weil bei den Eltern ist glaube ich, ein großer Druck da, ein eigenes Smartphone.
Ralf: Das erlebe ich in Elternabenden tatsächlich genauso. Manche Eltern haben Angst, dass ihr Kind ohne Smartphone in der Grundschule abgehängt ist.
Janek: Genau richtig. Das merke ich immer wieder. Und da Arbeiten zu stärken und zu sagen: Hey, ihr habt doch für euch eine Idee und setzt sie doch um. Das ist auch völlig in Ordnung.
Moritz: Aber die Idee von Max und Mina ist ja nicht, dass die Kinder anschließend alle offline sind.
Moritz: Nö. Die Idee von Max und Mina ist einfach, sich mit dem Thema zu beschäftigen.
Moritz: Also ihr sagt jetzt nicht denen, die da schon unterwegs sind, löscht jetzt sofort eure Accounts, sondern arbeitet mit deren Erfahrungen. Und gleichzeitig habt ihr auch immer die im Blick, die noch keine eigenen Erfahrungen gemacht haben.
Janek: Sie sind ja trotzdem, auch wenn sie kein eigenes Smartphone haben oder sowas. Sie sind ja auf jeden Fall in Medien unterwegs, ob sie jetzt auf dem Familienhandy ist, ob es auf dem Tablet ist, ob es bei YouTube ist oder sowas. Und da begegnen Ihnen ja schon erste Sachen und sie haben schon für sich eine Idee, wo sie das abspeichern können. Die verschiedensten Sachen dann.
Moritz: Das heißt, auch Kinder ohne eigenes Smartphone müssen medienkompetent sein.
Janek: Das ist Prävention. Wenn wir, bevor Sie ein eigenes Smartphone haben, schon so ein bisschen an die Sache rangehen. Ich hatte am Anfang in den Grundschulen noch so die Angst und bisschen so, wenn die kein eigenes Smartphone haben, können die da überhaupt mitsprechen. Und unsere und unsere Erfahrung zeigt, die können total mitsprechen, weil sie in der Lebenswelt der digitalen Medien trotzdem schon voll integriert sind.
Ralf: Weil sie das Elternhandy nutzen oder YouTube gucken, am Tablet oder so.
Moritz: Auch mitkriegen, was andere machen. Oder vielleicht sich auch teilweise darüber ärgern. Das, was du gerade sagtest, dass Kinder ausgeschlossen sein können, die dann beispielsweise kein WhatsApp haben, ist ja auch wichtig, dass es mal einen Raum gibt, wo man vielleicht das genau aussprechen kann. Zu sagen, ich finde es total kacke, dass ich nicht im Klassenchat sein kann, weil ich kein WhatsApp habe und deshalb so viel verpasse. Glaubst du, dass es grundsätzlich möglich ist, Kinder in dem Alter, also 3. 4. Klasse, wirklich fit zu machen für die Risiken? Meinetwegen jetzt von WhatsApp, also im Hinblick auf Mobbing oder Beschimpfungen? Also jetzt mal gar nicht unbedingt so in Richtung Suchtverhalten. Ist das. Ist das realistisch?
Janek: Meiner Meinung nach ja. Also ich kann mal kurz sagen, was wir da auch nutzen in der Grundschule mit den Kids, da haben wir so ein Rollenspiel. Luke und Koko heißt das, wo die Kids in verschiedene Rollen schlüpfen und dann wirklich in einem Chat miteinander schreiben, aber aus den Rollen heraus. Und da ist so eine Ausgangssituation, wo jemand ein Kindergartenfoto von jemanden aufgenommen hat, wo sie nackt in der Toilette sitzt und das in die WhatsApp Gruppe gestellt hat.
Moritz: Okay.
Janek: Das spielen wir durch und das eskaliert. Und so haben wir, können wir das sehr gut greifen und gerade. Also ich habe das Gefühl, gerade die, die gar nicht so einen richtigen Bezug bisher dazu haben, zu WhatsApp schreiben und Klassengruppen und sowas von denen kommen super gute Ideen, wie man diese Thematik aufgreifen kann, wie man auf die Eskalation an sich reagieren kann. Von denen kommen super gute Ideen.
Moritz: Und das wäre etwas, was in fünften Klassen dann unter Umständen so methodisch gar nicht mehr funktionieren kann.
Janek: Genau, weil sie selber schon vielleicht in der fünfte Klasse dann so eine eigene Eskalation in der Klassengruppe oder sowas dann schon hatten.
Moritz: Ich habe letzte Woche eine Veranstaltung in einer Oberschule gemacht, die sehr gut besucht war, weil die Schule nicht nur die Eltern der Oberschule eingeladen hatte, sondern auch von allen Grundschulen, die dann im Einzugsbereich liegen. Was ich grundsätzlich immer ganz wichtig finde, gerade in dem Bereich. Und da kam eine Familie bzw. ein Elternpaar anschließend zu mir und die haben dann ja die Sorge geäußert. Ralf, das, was du vorhin schon meintest, dass wenn das Kind jetzt in die fünfte Klasse kommt, nach den Sommerferien und kein Smartphone hat oder bisher keins hatte und auch noch keinen Zugang so richtig aktiv zu WhatsApp. Ob das nicht ein Problem wäre und es deshalb nicht eigentlich ratsam wäre, jetzt möglichst vor den Sommerferien oder in den Sommerferien da schon loszulegen, weil. Das fand ich ganz interessant. Die Mutter meinte, dass sie glaubt, dass gerade der Schulwechsel für das Kind sowieso schon eine riesengroße Herausforderung ist. Also auch etwas, was wir in unserem Podcast schon oft besprochen haben. Und da wäre dann ja im Prinzip eigentlich jetzt mal das, was ihr macht, auch gerade jetzt gerade unglaublich wichtig, die Kinder jetzt schon darauf vorzubereiten, dass nach dem Schulwechsel WhatsApp dann unter Umständen noch mal einen ganz anderen Stellenwert haben wird. In der Klassengemeinschaft oder generell im Alltag, thematisiert ihr das?
Janek: Genau das thematisieren wir gerade mit diesem Chat und so was. Wir fragen so, glaubt ihr, das passiert irgendwie in der weiterführenden Schule, sowas? Und dann - ja, das könnte passieren - kommt da. Also wenn wir in der fünften oder sechste Klasse darüber sprechen würdest, würden die alle sagen hey, das ist uns schon passiert. Also ja, es könnte passieren und wir greifen das auf. Wir sagen, das wird passieren. Und deshalb wollen wir jetzt in der vierten Klasse mit euch darüber sprechen. Wie könnt ihr darauf eingehen, wenn so was passiert? Also auch so Sachen wie in Anführungszeichen digitale Zivilcourage. Wenn ich merke, da ist was, was ich nicht cool finde, was kann ich machen, wie kann ich mir Hilfe holen? Wie kann ich mich mit anderen Kids zusammentun und das zusammen ansprechen? Solche Skills sammeln wir da auch in der vierten Klasse und dass man das dann möglichst in der weiterführenden Schule dann so ein bisschen als Werkzeug mitnehmen kann.
Moritz: Was würdest du der Mutter, von der ich gerade gesprochen habe, jetzt mit auf den Weg geben im Sinne von üben? Kann man da vielleicht auch zu Hause schon ansetzen?
Janek: Mit dem Smartphone zu üben finde ich grundsätzlich in Ordnung. Ich finde es aber auch wichtig, wie gesagt, was wir auch eben schon hatten. Sich nicht unter Druck setzen zu lassen. Wenn ich die Idee habe, dass mein Kind noch nicht bereit ist für ein eigenes Smartphone aus welchen Gründen auch immer, sich da nicht unter Druck setzen zu lassen und zu sagen ja, ich mache es trotzdem, weil ich habe ja ein eigenes Gespür in meiner Erziehung.
Ralf: Ich meine, es muss ja nicht gleich das eigene Handy sein mit 100 % Verantwortung. Vielleicht reicht ja auch so ein Familienhandy, wo dann so ein Übergang stattfinden kann.
Janek: Ja, auf jeden Fall. Das ist es, was es meiner Meinung nach dann braucht. Das klappt. Dann können wir üben, üben, üben. Erst mal und erste Erfahrungen in dem geschützten Raum des Familienhandys machen. Und dann kann irgendwann auch das andere Gerät kommen. Und es nimmt halt auch so ein bisschen den Druck bei den Eltern dann vielleicht raus.
Moritz: Ich glaube, das war ein riesen Marketingerfolg von Apple, Samsung und wie sie alle heißen Familien zu suggerieren, dass Kinder mit zehn Jahren ein eigenes Smartphone brauchen, weil man da wahnsinnig viel Geld verdienen kann. Und die machen die auch immer möglichst schnell wieder kaputt und so. Ich habe neulich ein Handy gesehen von einem 10-Jährigen hab ich gedacht, wie schafft man das, in so kurzer Zeit ein Handy so zu ramponieren? Und wenn man einfach da viel mehr sagen würde so Leute, da reicht ein gebrauchtes Smartphone, was nicht dem Kind direkt gehört, was man auch nicht als großes Weihnachtsgeschenk den Kindern schenkt, sondern einfach sagt ey Leute, ganz normal, wir haben 2025, hier ist ein Smartphone, das gehört dem Kind nicht, kann aber in Begleitung der Eltern genutzt werden. Also für die Kinder wäre es besser, nur halt für die Hersteller von Smartphones. An die müssen wir auch denken.
Janek: An die müssen wir denken?
Moritz: Wir denken immer nur an die Kinder, mein lieber Janek.
Janek: Und Jugendlichen und Eltern.
Moritz: Immer auf der Seite der Schwachen. Und das sind wahrscheinlich nicht die Smartphonehersteller. Und wir haben tatsächlich jetzt eine Anfrage bekommen für ein Sponsoring. Also nicht von einem Smartphone Hersteller, aber letztendlich von einem Softwarekonzern. Und da habe ich noch gedacht voll geil, wir verdienen dann richtig Geld mit diesem Podcast hier, aber wir haben uns dann doch dagegen entschieden und wir bekommen ja schließlich auch eine Förderung von Aktion Mensch, so was reicht dann ja auch. Vielen, vielen Dank, dass du Zeit gefunden hast.
Janek: Ja, gerne.
Moritz: Ich konnte dir jetzt leider hier in meiner Küche keinen Kaffee anbieten. Wir holen das nach.
Janek: Das machen wir auf jeden Fall.
Moritz: Oh, ich sehe, du hast einen eigenen Kaffee.
Janek: Ja, ist aber leer.
Moritz: Okay. Ja, machs gut. Alles Gute.
Janek: Ja. Ciao.
Ralf: Moritz, Ich sehe, du hast eine ganz lange Liste vor dir liegen, mit Themen, die jetzt noch besprochen werden wollen.
Moritz: Ich denke, das sieht schlimmer aus, als es ist. Ich fange mal an mit der E-Mail, die wir noch bekommen haben. Also an dieser Stelle noch mal vielen Dank. Es geht um einen Hinweis zu einem Artikel im Deutschen Schulportal.
Ralf: Sollen wir den Beitrag in den Shownotes verlinken?
Moritz: Unbedingt. Es geht um einen Artikel, bzw. gekennzeichnet als Weckruf von Silke Müller, in dem sie ein deutschlandweite Smartphonenutzungsverbot an Schulen fordert.
Ralf: Silke Müller ist Schulleiterin, Digitalbotschafterin von Niedersachsen und Autorin unter anderem vom Bestseller "Wir verlieren unsere Kinder".
Moritz: Genau. Wir haben uns in unserem Podcast in einer Folge ganz ausführlich mit ihr beschäftigt bzw. mit ihrer Veröffentlichung. Wir verlieren unsere Kinder. Ich durfte mal im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit ihr diskutieren und würde sagen, dass sie grundsätzlich die Problematik rund um Social Media bei Minderjährigen ähnlich wahrnimmt wie wir und auch ähnlich beschreibt.
Ralf: Am Ende aber eher mehr Verbote als Kompetenz-Vermittlung fordert.
Moritz: Nein, das würde sie wahrscheinlich anders darstellen. Zumindest wird sie in der Regel aber doch eher so zitiert, als würde sie Verbote oder ausschließlich Verbote fordern. Auf welche Art und Weise sie Medienkompetenz inhaltlich oder methodisch vermitteln möchte, wird dann oft nicht so detailliert beschrieben. Zumindest hat sie in dem Artikel, auf den wir jetzt hingewiesen wurden, noch einmal ganz deutlich beschrieben, dass Schule ein Schutzraum sein sollte, in dem Smartphones generell verboten werden sollten. Aber sie beschreibt auch, dass Verbote nicht allein die Problematik lösen und setzt also da im Prinzip dann auch auf Medienkompetenz-Vermittlung glaubt aber, dass im Moment die Realität von Schule nichts anderes zulässt.
Ralf: In den beiden Folgen zum Thema Pro und Contra Smartphone-Nutzungsverbot an Schulen, die wir in unserem Podcast hier produziert haben, sind wir auch zum Ergebnis gekommen, dass in vielen Schulen die Situation es kaum anders zulässt, Smartphones zu verbieten, um Kinder tatsächlich zu schützen. Um Medienkompetenz zu vermitteln, braucht Schule Ressourcen, die manchmal gar nicht vorhanden ist.
Moritz: Vermutlich ist das so. Silke Müller schreibt, wenn wir aufhören, so zu tun, als könnten wir soziale Netzwerke allein durch Medienkompetenz beherrschen, wenn wir endlich vermeiden zu sagen, mein Kind macht das nicht. Obwohl Inhalte durch Algorithmen die Jungen und Mädchen finden und sie so oft gar nichts dafür können, was ihnen in die Timelines gespült wird. Und wenn wir endlich aufhören, den Kindern eine untragbare Last an Eigenverantwortung zu übertragen, dann endlich springen wir den Kindern helfend, emotional und rechtlich schützend zur Seite".
Ralf: Das klingt jetzt aber nicht so, als ginge es ausschließlich um Verbote.
Moritz: Genau das finde ich auch. Und der letzte Satz oder vorletzter Satz ist:"Hören wir auf mit dieser endlosen entweder-oder-Diskussion, rücken wir zusammen".
Ralf: Ich finde, das klingt total vernünftig.
Moritz: Und auch ganz anders als die Überschrift des Beitrags. Denn da heißt es Schulen ohne Smartphone und Altersgrenze für Social Media jetzt.
Ralf: Das klingt tatsächlich nicht so ausgewogen.
Moritz: Und ich glaube, das ist das Problem. Einen Artikel mit der Überschrift "Vernünftiger Vorschlag zum Thema Medienerziehung", das wird einfach nicht gelesen. Und so ein Weckruf, das klingt dann irgendwie dann doch ganz anders.
Ralf: Letzte Woche habe ich im Radio gehört, dass Emmanuel Macron, also der französische Präsident, eine EU-weite Altersgrenze für Social Media gefordert hat.
Moritz: Ich meine, dass das eine Reaktion auf einen schrecklichen Vorfall in einer Schule war, wo eine Mitarbeiterin erstochen wurde und der mutmaßliche Täter ein 14-jähriger Schüler ist.
Ralf: Genau. Macron sieht die Ursache für eine Verrohung von Kindern und Jugendlichen bei der Nutzung von Social Media. Der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul, hat mehr oder weniger zeitgleich eine Debatte über ein entsprechendes Verbot in Deutschland gefordert.
Moritz: Ich glaube, ich habe das auch gehört. Deutschlandfunk.
Ralf: Er bezieht sich hierbei auf die Ergebnisse des Verfassungsschutzberichtes, aus dem hervorgeht, dass im Bereich Extremismus bei Jugendlichen eine Zunahme festzustellen ist. Und außerdem sieht er eine höhere Gewaltbereitschaft als früher. Und auch da stellt er einen Zusammenhang zur Nutzung von Social Media her.
Moritz: Ja, also die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag beschlossen, eine unabhängige Expertenkommission einzurichten, die die Auswirkungen von digitalen Medien auf Kinder und Jugendliche wissenschaftlich untersuchen soll. Und ich muss ehrlich sagen, ich bin auf die Ergebnisse tatsächlich gespannt. Ich bin auch gespannt, wer dann in dieser Kommission sitzen wird.
Ralf: Damit das Ergebnis belastbar ist, sollte es ja möglichst verschiedenen Professionen dort vertreten sein.
Moritz: Ja, und die Zusammenhänge, die dann zu Problemen führen, sind glaube ich dann auch nicht immer so ganz sauber voneinander zu trennen. Also ich glaube, ich habe dann auch im Deutschlandfunk gehört irgendwie letzte Woche....
Ralf: Wir hören viel Deutschlandfunk.
Moritz: Ja, ich höre immer Deutschlandfunk im Auto, wenn ich gerade keinen Podcast höre. Und wenn ich dann im Deutschlandfunk irgendwas nicht mehr verstehe, weil die Sendung zu anspruchsvoll ist, höre ich wieder Podcast, aber zumindest wurde da auch berichtet, dass der Anteil von Kindern und Jugendlichen mit Sprachproblemen, die also behandlungswürdige Defizite haben, dass es enorm gestiegen ist und dass da tatsächlich auch...
Ralf: Die Mediennutzung eine Rolle spielt.
Moritz: Also zumindest wird gesagt, dass die Mediennutzung das Hauptproblem ist. Also es wurde so dargestellt, dass wenn Kinder zu viel Zeit mit digitalen Medien verbringen, dann würden verschiedene wichtige Sprachanreize verloren gehen. Und es war dann so eindeutig die Empfehlung, dass Eltern die Bildschirmzeit begrenzen müssen. Gleichzeitig heißt es aber, dass jetzt diese Begrenzung alleine wahrscheinlich auch nichts bringen wird, sondern es wurde gesagt, dass halt Sprachanreize in Gesprächen oder Vorlesen und oder ich glaube auch sogar gemeinsames Singen irgendwie. So wurde gesagt, dass das halt wichtig ist zum Spracherwerb und eigentlich müsste man die beiden Sachen voneinander trennen. Also auf der einen Seite machen Kinder vielleicht sehr viel mit Bildschirm, auf der anderen Seite lesen einzelne Eltern zu wenig vor oder Kinder machen zu wenig mit anderen Kindern, mit Gleichaltrigen. Und von daher weiß ich nicht, ob es alleine reicht, jetzt die Bildschirmzeit zu begrenzen und die Kinder dann automatisch sagen okay, cool, dann lerne ich jetzt sprechen.
Ralf: Ja, und wieder haben wir ein Problem damit, dass du etwas unzufrieden mit der Interpretation von Zahlen bist.
Moritz: Ja, wobei ich jetzt die Zahlen gar nicht erst mitgebracht habe. Aber hatten wir lange nicht in unserem Podcast. Also mir geht es nicht darum zu sagen, dass Medien keinen negativen Einfluss auf Kinder haben können. Also definitiv nicht. Mir geht es im Endeffekt um ganz klare wissenschaftliche Belege und nicht um Eindrücke von Krankenkassen oder Innenministern. Und vielleicht komme ich dann auch zum Ergebnis. Oder vielleicht überzeugen mich dann auch die wissenschaftlichen Ergebnisse, dass eine Altersbeschränkung und wirksame Verbote dann auch wirklich eine gute Lösung sind.
Ralf: Überzeugender als ein Bauchgefühl.
Moritz: Genau.
Moritz: Ich habe einen Artikel gelesen, in dem beschrieben wird, dass das erste halbe Jahr Social Media Verbot in Australien annähernd keinen Effekt hatte.
Moritz: Meinst du diesen Artikel, den du mir vorgestern weitergeleitet hast?
Ralf: Ja, bei Zeit Online wurde beschrieben, dass sich die Anbieter von Social Media nach wie vor auf Selbstauskunft in Bezug auf das Alter verlassen und Kinder und Jugendliche dort angeben können, was sie wollen und genau das auch dann tun.
Moritz: Also so wie ich es verstanden habe, bezieht sich der Artikel, also, den du mir geschickt hast, auf einen Report der australischen Online-Sicherheitsbehörde eSafety und stammt, meine ich von Februar. So habe ich es mir hier notiert.
Ralf: Es kann sein, dass der Artikel schon etwas älter ist. Ich bin auf ihn gestoßen, weil die Bundesjustizministerin eine Altersgrenze für Social Media befürwortet. Und in einem Artikel dazu bin ich auf den Artikel über das Verbot in Australien gestoßen.
Moritz: Ich meine, dass es so ist, dass die australischen Regeln zwar schon gelten, aber es noch eine Übergangszeit für die Anbieter gibt, wo sie die neuen Regeln umsetzen müssen. Und diese Frist ist noch lange nicht abgelaufen. Von daher wäre es jetzt noch ein bisschen zu früh, von einem Scheitern in Australien zu sprechen.
Ralf: Apropos Macron bzw. Frankreich. Hast du mitbekommen, was in Frankreich noch so los war?
Moritz: In Frankreich ist viel los.
Ralf: Das stimmt. Aber in Frankreich konntest du vorübergehend keine Pornoseiten aufrufen.
Moritz: Die armen Franzosen.
Ralf: Im Endeffekt ging es um eine Art Protestaktion seitens der Pornoanbieter. Frankreich fordert einen besseren Schutz von Minderjährigen mit verbindlichen Alterskontrollen, was unter Umständen darauf hinausläuft, dass die Volljährigen sich mehr oder weniger identifizieren müssen und eine anonyme Nutzung von Pornoangeboten wesentlich weniger möglich ist bzw. sein soll.
Moritz: Und das gefällt den Anbietern von Pornoseiten nicht, weil sie Sorge haben, dass sich das dann weniger Leute trauen.
Ralf: Genau, deshalb haben sie vorübergehend die Seiten abgeschaltet.
Moritz: Also ich habe neulich bei einer Veranstaltung vor einem ganz anderen Hintergrund sehr ausführlich darüber diskutiert, inwieweit das Recht auf Anonymität im Internet in Gefahr ist. Wenn man sich überall registrieren muss und meinetwegen auch ein Alter, dann angeben, also auch verlässlich angeben, oder ob es nicht so etwas geben sollte wie ein Recht auf Anonymität oder ob das überhaupt erstrebenswert ist ein Recht auf Anonymität.
Ralf: Ich fand nur sehr spannend, dass auf diese Art und Weise Pornoanbieter es eventuell schaffen, dass sich die Gesellschaft, weil sie Pornos gucken möchte, sich gegen besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen ausspricht.
Moritz: Ich glaube, die haben da auch Macht, oder? Stell dir mal vor, TikTok, Instagram und YouTube würden jetzt von heute auf morgen ihre Dienste meinetwegen in Deutschland vorübergehend einstellen, weil sie nicht wollen, dass es einen wirksamen Schutz für Kinder und Jugendliche gibt, der bedeutet, dass sich Erwachsene registrieren müssen. Also jetzt wirklich mit Registrierung, mit Personalausweis, wo man wirklich definitiv sagen kann, diese Person ist volljährig, dann kann ich mir vorstellen, dass es viele Leute gibt, die dann sagen dann, da nutze ich TikTok nicht mehr, weil ich nicht will, dass die meine Daten haben. Und das würde dazu führen, dass TikTok weniger Umsatz machen würde. Und das heißt, diese Maßnahme, wie die das da jetzt gemacht haben in Frankreich, das finde ich schon seitens der Pornoanbieter ziemlich schlau. Also darauf zu setzen, dass die Leute zwar auf der einen Seite für Kinder- und Jugendschutz sind, aber trotzdem lieber unregistriert kostenlos Pornos gucken wollen.
Ralf: Am Ende geht es um Geld.
Moritz: Ja, es geht um Geld. Es geht um Einfluss. Deshalb finde ich auch so wichtig, dass da tatsächlich unabhängige, wirklich Expertinnen und Experten in diesen Gremien sitzen, die dann wirklich entscheiden. Weil ich glaube auch, dass Politik ein gewisses Ziel hat. Und wenn man jetzt sagen kann, ja, hier, Social Media ist verantwortlich, dass Kinder irgendwie alle durchdrehen, dann liegt es nicht an schlechten Rahmenbedingungen in Schulen oder was weiß ich was alles. Und dann kommt der nächste und sagt, ja, wenn ihr im Internet Kinder und Jugendliche schützt, dann gibt es keine Privatsphäre mehr. Und dann muss ich mich überall registrieren und dann traue ich mich, keine Pornos zu gucken. Die Pornoindustrie nutzt das aus und protestiert, indem sie Pornos abschaltet. Und am Ende geht es überhaupt nicht um Kinder und Jugendliche, sondern um was weiß ich. Und dann kommen wir und ach, ich finde das alles so mega kompliziert.
Ralf: Es ist noch viel zu tun.
Moritz: Und es ist nicht einfach.
Ralf: Und wir werden das heute auf jeden Fall auch nicht mehr alles klären können.
Moritz: Ja, schon wieder. Wir kommen immer dann zum Schluss, wo es spannend wird.
Ralf: Als Folge zum weiterhören möchte ich empfehlen "Das erste Smartphone nach den Sommerferien, jetzt schon üben". Vom 12. Juni 2023.
Moritz: Haben wir letztes Mal auch schon drüber gesprochen. Guter Vorschlag.
Ralf: Wir freuen uns über Feedback, gerne per Mail an podcast@smiley-ev.de oder über unsere Social-Media-Kanäle, die auf unserer Homepage zu finden sind.
Moritz: Wir sagen Tschüss!
Ralf: Auf Wiederhören.
Moritz: Ich bin nicht zufrieden, Ralf.
Ralf: Warum?
Moritz: Wir haben jetzt am Ende schon wieder über Verbote, Verbote, Verbote gesprochen, obwohl wir mit Janek eigentlich....
Ralf: Eigentlich über was ganz anderes gesprochen haben.
Moritz: Genau. Also ich glaube, das darf nicht aus dem Blickwinkel geraten, dass da ganz viel in der Prävention mit Befähigung gemacht werden kann und auch gemacht wird.
Ralf: Beides ist wichtig.
Moritz: Okay. Von daher. Wir machen Medienkompetenz-Vermittlung. Was anderes können wir gar nicht. Wer hört dann auf uns, wenn wir was verbieten oder nicht verbieten wollen? Ciao,
Ralf: Moritz. Mach's gut.