Workshopangebot

Warum smiley e.V. keinen Workshop für den 5. Jahrgang anbietet

Oft sind Schulen enttäuscht, wenn wir auf Nachfrage keinen Workshop für den 5. Jahrgang anbieten. Doch nach einigen Erfahrungen mit 5. Schulklassen und einigen konzeptionellen Überlegungen, sind wir zum Schluss gekommen, auch weiterhin erst ab Jahrgang 6 mit Schulklassen zu arbeiten.

Fehlende Klassenstrukturen

Es wäre falsch zu behaupten, dass es in 5. Klassen keine Probleme mit WhatsApp etc. gäbe. Ganz im Gegenteil: viele Klassenlehrer und Eltern sind erst recht entsetzt, wenn es an der neuen Schule wenige Wochen nach den Sommerferien schon Probleme in Richtung Cybermobbing gibt. Aus unserer Erfahrung resultierend aus der Beratung von Schulen und den Diskussionen mit betroffenen Klassen liegen die Ursachen oft nicht an fehlender Medienkompetenz, sondern vielmehr in den teilweise noch nicht funktionierenden Klassengemeinschaften. In vielen Fällen benötigen Klassen hier sowohl in der Intervention als auch Prävention angemessene Formen des Sozialtrainings. Sicher spielt auch Sozialkompetenz bzw. die Frage, wie Menschen miteinander umgehen wollen in unseren Workshops eine Rolle, allerdings sind wir eher die Experten, die mit einer Klasse zum Thema „wie wollen wir im Internet miteinander umgehen“ arbeiten können. Kurz: Wenn eine Klasse noch nicht im Klassenverband sozial miteinander umgehen kann, ist das Thematisieren von medialem Miteinander der zweite Schritt vor dem ersten.

Jede Zeit und jedes Geld, das einer fünften Klasse zur Verfügung steht, sollte deshalb in Klassenfindungsprojekte investiert werden, bevor wir dann mit den 6. Klassen arbeiten.

Keine homogenen Klassen

Anders als bspw. in 7. Klassen, kann nicht pauschal davon ausgegangen werden, dass der überwiegende Teil der Klasse bis zu allen Schülern über ein eigenes Smartphone etc. verfügt. Es gibt nach wie vor 5. Klassen, in denen der überwiegende Teil über keine Erfahrungen mit WhatsApp-Gruppen oder Fotos bei Instagram verfügt. Dies ist sehr individuell verschieden, so dass hier ein flächendeckendes Angebot in einem ganzen 5. Jahrgang einer Schule oft viel zu verfrüht erscheint. Die subjektive Wahrnehmung von Eltern oder teilweise auch Lehrkräften ist oft, dass „alle bei WhatsApp sind, weil es da so viel Ärger gibt“, beim genauen Hinschauen betrifft es eventuell aber nur die Hälfte der Schüler. Unser Ansatz der „Prävention durch ansteckende Gesundheit“ setzt minimale Erfahrungen bei den meisten Schülern voraus – das ist nicht in allen 5. Klassen der Fall. Die Wahrscheinlichkeit, solche Strukturen in 6. Klassen vorzufinden, ist seltener der Fall und im 7. Jahrgang sehr unwahrscheinlich.

Akzeptierender Ansatz nur bedingt sinnvoll

Wie ein roter Faden zieht sich durch unsere Arbeit der Versuch, auf die Schüler nicht belehrend wirken zu wollen. Wir wollen mit den Schülern die Frage diskutieren, wie bspw. WhatsApp sinnvoll eingesetzt werden soll und nicht das „Ob“. Das ist bei verschiedenen Angeboten, die bspw. laut AGB erst für Jugendliche ab 13 oder gar 16 Jahren gedacht sind, oft eine Gratwanderung. Leicht entsteht der Eindruck, dass wir empfehlen, sich über Altersbegrenzungen hinwegzusetzen, wenn man sich für vernünftig hält. Diese Gratwanderung ist ab dem 6. Jahrgang mit viel Feingefühl zu meistern, wenn auch nicht immer einfach. Oft müssen wir auch vor der pragmatischen Logik folgen, dass es besser ist, die Schüler nutzen es halbwegs vernünftig, als das Verbot abnicken und es dann verantwortungslos gegen die Empfehlung nutzen.

Bei noch jüngeren Schülern ist das teilweise allerdings nicht mehr zu verantworten. Hinzu kommt, dass es einige Eltern in 5. Klassen gibt, die Zuhause auf das Kind einwirken sich nicht bei Instagram anzumelden, weil das Kind keine 13 Jahre ist. Wenn dann ein Referent von smiley e.V. mit den Schülern diskutiert, wie Instagram vernünftig genutzt werden kann, fallen wir manchen Eltern in den Rücken. Auch dieses Problem ist pragmatisch gesehen in den 6. Klassen weniger ein Thema.

Neuer Workshop derzeit nicht in Planung

Eventuell wäre es möglich, einen Workshop zu entwerfen, der den genannten Anforderungen entsprechen würde. Allerdings ist es derzeit so, dass wir Anfragen für weit über 1.500 Schulklassen pro Jahr haben, von denen wir bei den aktuellen Kapazitäten maximal zwischen 1.000 und 1.100 Klassen bedienen können. Vor diesem Hintergrund haben wir uns dazu entschieden, weiterhin den Schwerpunkt für die Jahrgänge 6 bis 8 zu legen, weil hier unsere Arbeit aus Sicht der Schulen am meisten benötigt wird. In seltenen Fällen besuchen wir 9. Klassen und Berufsschulen, weil hier das Konzept für die 7. und 8. Klassen leicht angepasst auch funktioniert.

Dieser Beitrag wurde am 14.09.2022 verfasst.



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