Transkript:
Moritz: Wir alle wissen, wie sich das anfühlt, als Einziger einer Klasse oder einzige keine Adidas Turnschuhe zu haben.
Moritz: Heute ist Montag, der 24. Februar 2025, ein Montag. Präzise gesagt ein Medienerziehungsmontag. Zeit für eine neue Folge von: „Was Mit Medienerziehung“, dem Podcast von smiley e.V.. Mein Name ist Moritz Becker.
Ralf: Mein Name ist Ralf Willius.
Moritz: Wir beide arbeiten für den Verein smiley e.V.. Unsere Aufgabe ist dort mit Schulklassen, Eltern und Fachkräften zum Thema Medienkompetenz Vermittlung zu arbeiten. Dieser Podcast wird gefördert von Aktion Mensch.
Ralf: Und wir legen los. Wie immer mit der Frage: Gab es Rückmeldungen zur letzten Folge?
Moritz: Zwei Rückmeldungen. In der einen Rückmeldung, die wir auf Spotify bekommen haben, ging es noch mal um das Zeitungszitat, was du in der letzten Folge vorgelesen hast.
Ralf: Ein Zitat von dir.
Moritz: Ich wurde interviewt und wurde da zitiert.
Ralf: In dem Artikel ging es um ein Pro und Contra zum Thema Handyverbot an Schulen. Und du hast deutlich gemacht, dass es Schulen gibt, die zum Beispiel aufgrund von.
Moritz: Jetzt bin ich gespannt, wie du es formulierst.
Ralf: Also ich habe so interpretiert, dass es aufgrund von unattraktiven Schulhöfen, um jetzt nicht hässlich zu sagen, das Handy dann doch lieber verboten wird, weil es in Konkurrenz steht.
Moritz: Ja, wahrscheinlich habe ich es auch so gemeint. Und ähnlich drastisch war es in dem Zeitungsartikel zu finden. Und ich habe ein schlechtes Gewissen gehabt, weil das so krass klang. Aber in der Rückmeldung, die ich bekommen habe oder die wir bekommen haben bei Spotify in dem Fall, wurde sich tatsächlich mehr oder weniger bedankt für diese sehr drastische Ausführung von mir, weil das wohl auch zumindest von dem Zuhörer Zuhörerinnen so erlebt wird. Und ich habe in den letzten Tagen öfter darüber nachgedacht, inwieweit wir so für uns selber lieber sagen: Das Handy ist spannend und deshalb gucken Kinder drauf und wir es nicht schaffen zu sagen „Das, was ich Kindern anbiete, ist vielleicht vergleichsweise langweilig“ und da würde ich gerne - Also du merkst, das ist ein nicht ganz einfaches Thema - da würde ich gerne noch mal in Ruhe drüber sprechen.
Ralf: Ich nehme es auf jeden Fall mit auf die Liste, können wir ja noch mal drüber nachdenken. Es gab eine zweite Rückmeldung.
Moritz: Genau, in der zweiten Rückmeldung wurde ich auf einen - im Prinzip wurde ich hingewiesen auf einen Bericht über einen Fernsehbericht in den USA von CBS. Da berichten amerikanische Journalistinnen und Journalisten über die Staatsanwaltschaft in Göttingen, die im Prinzip Beleidigungen im Internet strafrechtlich verfolgt. Also, es passt genau zum Thema unserer letzten Folge. Und in den USA gibt es dann wohl verschiedene Leute und das wurde wohl wirklich auch von Trump Anhängerinnen und Anhängern sehr weit verbreitet,dieser Bericht dann, wo man gesagt hat, in Deutschland ist die Meinungsfreiheit wirklich auf problematische Art und Weise eingeschränkt, weil wer dort seine Meinung sagt, muss mit Strafverfolgung rechnen. Und ich habe dann dazu und das schicke ich dir auch noch mal den Link. Ein sehr interessantes Interview in der Zeit gelesen mit dem Oberstaatsanwalt aus Göttingen.
Ralf: Was sagt er dazu? Also verteidigt er sich, oder ..
Moritz: Nein, er verteidigt sich nicht. Ich glaube auch nicht, …Man muss sich nicht rechtfertigen. Aber das, was er unter anderem in diesem Interview beschreibt, und das ist, finde ich, ein ganz spannender Punkt, ist, dass Meinungsfreiheit darauf angewiesen ist, dass Beleidigungen bestraft werden.
Ralf: Warum?
Moritz: Weil, wenn du jetzt also wir sagen jetzt mal, wir dürfen alles sagen, wir beide hier und du äußerst deine Meinung und ich reagiere dann gar nicht mit einem Argument, also nicht auf der sachlichen Ebene, sondern würde dich gezielt beleidigen oder würde dich einschüchtern oder würde sagen, wenn du das noch mal sagst, ich weiß, wo du wohnst oder ich weiß, wie deine Kinder aussehen oder so.
Ralf: Dann traue ich mich vielleicht nicht mehr meine Meinung zu sagen, weil ich Angst habe vor Repressalien oder vielleicht sogar vor körperlicher Gewalt.
Moritz: Ja, zumindest bist du eingeschüchtert. Du hast Angst. Und das fand ich ganz interessant. So als Ergänzung zu unserer letzten Folge.
Ralf: Ich habe nach der letzten Folge auch in einigen Elternabenden über die Frage noch mal so weiter gedacht bzw es mir noch mal sehr deutlich geworden, das uns Eltern da manchmal so ein bisschen das Bauchgefühl fehlt, wie wir das an anderer Stelle haben.
Moritz: Das was wir auch angesprochen haben, soll ich jetzt als Vater, wenn mein Kind im Internet beleidigt wird, wirklich zur Polizei gehen oder nicht?
Ralf: Was, was wir bei einer Schlägerei auf dem Schulhof, wenn unseren Kindern da was angetan wird, wissen, wie wir das einzuordnen haben. Also ob das jetzt eine Entschuldigung reicht, ob das geklärt ist? Verstehst du, was ich meine?
Moritz: Ja, da habe ich auch drüber nachgedacht. Also, ich war nie jemand, der sich auf Schulhöfen großartig geprügelt hätte oder so, und ich habe auch das große Glück, nicht oft verprügelt worden zu sein. Aber ich kann mich nicht erinnern, dass meine Eltern irgendwann mal überlegt hätten, jetzt Mitschülerin oder Mitschüler von mir anzuzeigen oder so. Alle Konflikte, die wir offline hatten, hat man so geklärt.
Ralf: Ja, dann kam ja auch nicht gleich die Polizei, wenn Turnbeutel verschwunden ist, weil Turnbeutel sind mal verschwunden. Ob das und das ist ja im Prinzip.
Moritz: Nicht im Sinne von aber es sollte kein Diebstahl sein, das war einfach.
Ralf: Keine Schikane. Das kann ja unter Umständen auch böse gewesen sein. Aber da ist niemand auf die Idee gekommen, damit zur Polizei zu gehen und wegen Diebstahl eine Anzeige aufzugeben.
Moritz: Das heißt bei Diebstahl, wenn man weiß, der Turnbeutel taucht schon wieder auf, da verlässt man sich darauf. Die Lehrkräfte in der Schule kriegen das hin. Genau. Und bei einer Schlägerei weiß man auch, da kommt dann irgendwie schon, gibt es dann ein Ausgleich. Derjenige wird sich dafür entschuldigen und wird dann auch verstehen, dass es falsch war, einen anderen Menschen zu verletzen.
Ralf: Mit solchen Dingen haben wir Erfahrung. Wir wurden selber mal geschubst und wissen, wie sich das anfühlt. Und genau diese Erfahrungen fehlen uns im Bereich von Streitigkeiten. In den Klassen, Chats.
Moritz: Chatgruppen, die mit Schulbezug dann.
Ralf: Genau wo es dann drunter und drüber geht. Und ich weiß gar nicht, wie sich das anfühlt. Und während ich als Vater jetzt weiß, wie es ist, wenn man geschubst wird, weiß ich auch, was es da braucht. An, dann an ja, an Schule.
Moritz: Wenn dein Kind kommt und sagt, ich wurde jetzt im Kindergarten geschubst, dann weißt du selber, wie sich das anfühlt, wenn das Kind kommt und sagt Ich wurde gerade Bloßgestellt in unserem Klassenchat von der fünften Klasse.
Ralf: Ich habe keine Ahnung, wie sich das anfühlt.
Moritz: Wir können nur Mutmaßen, wie sich das anfühlt.
Ralf: Genau das zieht sich ja so ein bisschen durch unsere Arbeit. Dass das ganz häufig das große Problem ist, dass uns da anders als bei allem, was wir selbst erlebt haben, die Erfahrung fehlt.
Moritz: Habe ich jetzt in meinem Programm, beschreibe ich das mit Wir alle wissen, wie sich das anfühlt, als Einziger einer Klasse oder einzige keine Adidas Turnschuhe zu haben. Und alle nicken. Genau. Man oder. Oder man weiß, wie sich das anfühlt, mit den Eltern zu verhandeln, ob man noch eine Stunde länger raus darf.
Ralf: Oder die Höhe des Taschengeldes oder, oder, oder. Darf ich den Film gucken?
Moritz: Aber wir wissen nicht, wie sich das anfühlt. Noch ein Tick Tack Video gucken zu wollen und gleichzeitig zu wissen, dass man morgen eine Mathearbeit schreibt und sich vorbereiten müsste. Oder wir wissen nicht, wie sich das anfühlt, abends im Bett zu liegen. Und man weiß ganz genau, dass da meinetwegen zwei Freunde oder zwei Freundinnen weiter online chatten und ich am nächsten Tag einen großen Nachteil habe, wenn ich als Dritter dann nicht dabei war.
Ralf: Oder meine Gruppe weiter spielt, bei Brawl Stars und ich nicht dabei sein darf.
Moritz: Genau. Und das macht es dann schwierig, wenn wir uns als Erwachsene dort versuchen auf so einer intellektuellen Ebene zu nähern, während wir in anderen Sachen noch genau wissen, wie war das, als wir Kinder waren? Und dann nehmen wir an, den Kindern heute geht es wahrscheinlich genauso wie uns damals. Und das, was uns im Kopf schwerfällt, ist, so eine Brücke zu schlagen zwischen emotionalen Zuständen, die wir durch offline erlebt haben, dass die unter Umständen online dann auf die gleiche Art und Weise wirken. Und dann sourcen wir das Problem lieber aus und sagen Da muss jetzt ein Polizist kommen und sagen, dass das verboten war, im Internet zu beleidigen, obwohl wir damals auch keinen Polizisten brauchten, der uns gesagt hat Auf dem Schulhof beleidigen ist nicht okay.
Ralf: Ja.
Moritz: Und das passt ja auch zu dem, der der Übergang von ich sage mal offline zu online ist für ganz viele Eltern aus nachvollziehbaren Gründen ja ein ganz großes Thema. Also wann erlaube ich meinem Kind das Benutzen eines Smartphones?
Ralf: Es gibt keinen Elternabend, wo ich das nicht gefragt werde.
Moritz: Das ist immer ein ganz, ganz wichtiges Thema. Jedes Mal wieder erlebe ich Eltern als unglaublich dankbar, wenn man sagt Na ja, die Kinder brauchen ja kein eigenes Smartphone, sondern die brauchen eigentlich nur ein Smartphone, das sie benutzen können. Und das macht einen riesengroßen Unterschied. Wenn ich jetzt sage, Du bist mir noch zu unerfahren oder wie auch immer für ein eigenes Smartphone, aber du hast mir gerade erklärt, dass es sich für dich total blöd anfühlt, wenn die anderen alle da chatten, wo auch immer und du nicht. Und deshalb schaffen wir jetzt ein Smartphone an, was dir nicht gehört oder was von dir genutzt werden kann.
Ralf: Und das wird dann nur in der Küche oder im Wohnzimmer benutzt. Also da wo wir auch sind, so dass wir das Kind begleiten können, dass wir ein Auge drauf haben und es kann teilhaben an der Chatgruppe, kann.
Moritz: Also nicht als kontrollierendes Auge, sondern als begleitendes Auge.
Ralf: Ja, und das merkst du ja. Du merkst ja, wenn deinem Kind dort etwas passiert am Verhalten und das merkst du nicht, wenn es alleine im Zimmer ist und das Begleiten, des Küchenhandys, sage ich jetzt mal, hat glaube ich, meine Mutter gesagt. Ja, das Kind kann dabei sein und ich habe trotzdem einen.
Moritz: Du hast die Möglichkeit, das Kind zu begleiten. Und dann gibt es vielleicht auch Situationen, wo ich dann als Vater meinetwegen meinem Kind über die Schulter blicke und auf einmal sage Krass, wie hast du das gerade gemacht? Und ich stelle fest, dass das Kind vielleicht sich mit manchen Menüführung auf einmal viel besser auskennt als ich oder erzählt dann ja, ich habe hier was gemeldet, weil das finde ich problematisch. Und das ist dann im Prinzip wie mit anderen riskanten Situationen im Leben auch durch diese Begleitung. Weißt du, wann das Kind das zumindest rein technisch kann?
Ralf: Und das finde ich immer total spannend in unserem Vergleich, den du schon ganz häufig genommen hast, wenn es ums Schwimmen geht.
Moritz: Genau, weil Schwimmen. Also du gehst mit deinem Kind oft genug schwimmen, bis du weißt, das Kind ist technisch in der Lage meinetwegen so und so lange sich über Wasser zu halten. Und das ist ganz wichtig, wenn dann das Kind irgendwann kommt. Und das ist ja auch die Frage, wenn das Kind dann irgendwann sagt, ich brauche jetzt ein eigenes Smartphone, was ich überall benutzen kann, dass man weiß, ich kann mich blind drauf verlassen. Mein Kind ist in der Lage, das schwimmt 15 Minuten am Stück oder eine halbe Stunde, wie auch immer das heißt, wenn es jetzt mit den anderen zum Baggersee geht und die dann da zwischendurch baden gehen. Das Kind wird nicht ertrinken, weil es nicht schwimmen kann.
Ralf: Du erlaubst deinem Kind, zum Baggersee zu gehen, wenn du weißt, dass das Kind schwimmen kann? Im Prinzip.
Moritz: Wenn du das überträgst aufs Smartphone, dann erlaubst du deinem Kind idealerweise erst dann, das Smartphone alleine zu benutzen, wenn du weißt, dass das technisch bedienen kann.
Ralf: Genau.
Moritz: Und jetzt glaube ich, das wäre jetzt eigentlich wieder so dieses fehlende Bauchgefühl, das man zum Internet nutzen noch viel mehr braucht als technisches Wissen. Und das hast du bei der Entscheidung, ob das Kind zum Baggersee gehen darf, intuitiv mit auf dem Schirm. Also das werden dann so fragen wie.
Ralf: Mit wem geht es zum Beispiel dorthin?
Moritz: Genau. Ganz, ganz wichtige Frage. Also wenn das Kind sagt, ich gehe zum Baggersee, dann würde ich als Vater, würde ich immer nachfragen Wer ist da noch? Also du würdest dem Kind wahrscheinlich nicht erlauben, alleine in einem Baggersee schwimmen zu gehen, wo sonst niemand ist, der Hilfe holen kann, wenn doch was schief geht.
Ralf: Und die, die mitkommen, sollen ja auch nicht irgendwer sein, sondern da will ich ja auch, dass es dann Kinder sind, auf die ich mich verlassen kann. Oder mein Sohn, meine Tochter.
Moritz: Wo du weißt, wer es ist.
Ralf: Vertrauensvolle.
Moritz: Vertrauensvolle Personen. Und genau das könnte man jetzt wieder auf Online übertragen. Wenn das Kind kommt und sagt Ich möchte online mit denen und denen jetzt meinetwegen ein Online Spiel spielen, wenn ich überhaupt nicht weiß, wer das ist, warum sollte ich es dann aus dem Bauch einfach so zulassen?
Ralf: Und wenn ich die Leute nicht kenne, muss ich sie kennenlernen.
Moritz: Ja, und das. Und zum Beispiel fehlen uns dann auch wieder Vorbilder. Also das, also das ist etwas, was ich schon ganz oft mit Eltern diskutiert habe. Das Kind sagt, ich spiele mit dem und dem das und das Spiel und du kennst die Leute nicht und dein Instinkt es dann unter Umständen finde ich nicht gut. Wenn dein Kind dir aber erzählt, ich habe da neue Freunde kennengelernt und die sind total nett und mit denen mache ich das und das wird zum.
Ralf: Brawl Stars oder so.
Moritz: Super, dann lad die doch mal zu dir nach Hause ein, dass ich die kennenlernen kann. Und das heißt, wenn man das jetzt auf online Spiele überträgt, dann wäre dann im Prinzip so eigentlich das Bedürfnis von uns Eltern. Ich möchte wissen, mit wem das Kind spielt. Und das heißt, darf ich auch mal mit in den Raum kommen? Wenn ihr da online seid, könnt ihr mal alle die Kamera anmachen, dass ich euch einmal kurz sehen kann, Einmal Hallo reinwinken oder so und wenn da welche dabei sind, die sich weigern, die Kamera anzumachen, kann ich mit dem Kind darüber sprechen. Was glaubst du denn, was es für einen Grund geben könnte für jemanden, der sagt der ist so alt wie du? In so einem entscheidenden Moment die Kamera nicht anzumachen. Und dann sagt das Kind Ja, der oder diejenige macht die Kamera nie an, und dann wäre man vielleicht an dem Punkt zu sagen So bin ich ein bisschen skeptisch, ob das echt der 13-jährige ist oder 15-jährige oder 11-jährige, als der oder die sie sich ausgibt. Und das ist Prinzip im Schwimmen. Du würdest jetzt nicht sagen so toll, Hauptsache es sind irgendwelche Leute dabei, irgendwelche schmierigen 40-jährigen sind, mit denen man dann an Baggersee geht.
Ralf: Und ich muss mich auch darauf verlassen können, dass es wirklich mit denen dahin geht, wie es dann gesagt hat.
Moritz: Oder auch überhaupt da hingeht, wo es sagt, dass es hingeht. Also gerade am Beispiel Baggersee. Es gibt Baggerseen, wo du auf der einen Seite, da gibt es vielleicht einen aufgeschütteten Strand, da kann man wunderbar reingehen und da gibt es vielleicht auch noch einen Baum, wo man weiß, das Wasser so tief, dass man da reinspringen kann. Und dann gibt es vielleicht noch eine verbotene Seite von dem See, wo man den Kindern das auch nicht erlauben würde. Und wenn du deinem Kind nicht vertrauen kannst, weil du weißt, das Kind lügt mich eigentlich sowieso in allen möglichen Sachen an, würdest du intuitiv dem Kind unter Umständen nicht erlauben, zum Baggersee zu gehen, weil du einfach die Sorge hast, das Kind würde im Zweifelsfall auch dahin gehen, wo es gefährlich ist?
Ralf: Okay, dann lass mich das doch jetzt mal auf das Internet übertragen. Das heißt, wenn ich meinem Kind vertraue, dann weiß ich, wenn ich ihm erlaube, YouTube zu gucken, dann wird es auch YouTube gucken und nicht auf irgendwelche anderen Seiten gehen, wo ich nicht will, dass es hingeht. Wenn ich ihm erlaube, Brawl Stars zu spielen mit seinen Kumpels dann nicht irgendwelche Chats aufzumachen oder welche Runden anzufangen mit wildfremden Leuten.
Moritz: Ja und ich glaube, das gibt Eltern, die dem Kind grundsätzlich misstrauen würden, also vielleicht auch phasenweise. Und das ist auch, glaube ich, ganz normal. Das ist ein Entwicklungsschritt, dass ein Kind vielleicht auch mal ausprobieren möchte. Wie fühlt sich das an, meine Eltern zu belügen? Und da wäre eine Konsequenz, dass man sagt Es tut mir leid, ich erlaube dir nicht, zum Baggersee zu gehen. Du hast mich in den letzten Tagen so oft angelogen. Ich mache mir Sorgen, dass du auf der verbotenen Seite des Sees schwimmen gehst und das kann das Kind auch nachvollziehen oder kann damit umgehen und weiß dann vielleicht auch Ich muss jetzt zusehen, dass ich Vertrauen zurückgewinnen, damit meine Eltern mir endlich erlauben, wieder mit den Leuten dahin zu gehen, wo wir eigentlich hingehen. Und wir sind ja gar nicht auf der verbotenen Seite vom See.
Ralf: Und da muss ein Kind auch begreifen, dass das im Internet genauso gilt, dass ich mir das Vertrauen zurück arbeiten muss, damit mir meine Eltern erlauben, dieses Spiel wieder zu spielen.
Moritz: Wenn du da vielleicht auch mal was gemacht hast, was du nicht durftest.
Ralf: genau so wie-
Moritz: Oder auch gelogen hast.
Ralf: Ja.
Moritz: Und das machen Kinder. Kinder machen im Internet irgendwelche Sachen, das kommt dann zufällig raus und und das passt jetzt wieder zu dem, was wir ganz zu Anfang überlegt hatten oder was ich beschrieben habe, dass es Eltern gibt, die dann vielleicht lieber sagen würden ja, das ist halt irgendwie meinetwegen der Algorithmus von dem Spiel, dass das Kind mich belogen hat und damit meinem PayPalaccount irgendeinen Scheiß gekauft hat und nicht zu sagen, das Kind hat mein Vertrauen ausgenutzt und etwas gekauft, was es nicht kaufen sollte. Und genau das zu thematisieren, zu sagen Ich habe dir vertraut, Du hast das Vertrauen missbraucht und das hat ganz viel gemacht mit mir.
Ralf: Und es gibt eine Konsequenz dafür.
Moritz: Ja. Und die Konsequenz ist keine Strafe, sondern eigentlich logisch. Dass Eltern, die einem Kind nicht vertrauen können, können, gewisse Dinge nicht erlauben.
Ralf: Also nicht zum See gehen lassen oder.
Moritz: Irgendein Online Spiel spielen oder so Und das ist alles der Punkt, wo uns als Eltern aus Bauchgefühl die Einschätzung der Risiken und der Konsequenzen von Misstrauen usw. Am Baggersee. Das kennen wir aus eigener Kindheit und Jugend und das Computerspiel wirkt dann so abstrakt, dass man da denkt da muss ich erst zum Elternabend von smiley e.V. gehen oder so.
Ralf: Du hast gerade von Phasen gesprochen, in den Kindern sind, in dem man ihnen nicht vertrauen kann, in denen sie vielleicht auch lügen. Und diese Phasen gibt es ja.
Moritz: Ich glaube Das ist auch ganz normal, dass Kinder mal eine Zeit lang sehr unzuverlässig sind. Ja, das.
Ralf: Ist ja auch ein Teil von Pubertät. Sich auszuprobieren, mal böse und gemein zu sein, mal auch Eltern zu belügen oder auszutricksen und und da gibt es dann ja auch Phasen, wo es unter Umständen sehr sensibel ist oder sehr unzufrieden, sehr unsicher, sage ich mal, ist.
Moritz: Unzufrieden mit sich selber.
Ralf: Ja, zum Beispiel. Ja, genau das meine ich.
Moritz: Oder auch, dass es Kinder gibt, die dann empfinden alle hassen mich. Oder man fühlt sich sehr unbeliebt, obwohl man gar nicht unbeliebt ist. Eine riesengroße Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper beispielsweise. Das sind alles Phasen, die wir erlebt haben als Kinder, aber nicht mit den Konsequenzen, die es dann in Social Media haben kann.
Ralf: Da kann ich dir nicht so ganz folgen. Kannst du da ein Beispiel? Also mit Bezug auf den Baggersee in einer-
Moritz: Welt, in der du dich auskennst.
Ralf: -in der ich mich auskenne?
Moritz: Ja, ich überlege vielleicht doch ich glaube, das ist. Das ist ein Beispiel, was sehr, sehr passt. Du bist vielleicht jetzt an einer neuen Schule Schulwechsel oder umgezogen oder sitzen geblieben, oder? Keine Ahnung. Auf jeden Fall auf einmal bist du in einer ganz neuen Peergroup oder bist das erste Mal bei einem neuen Sport, Mannschaftssport oder so, da ist man dann unsicher und stellt vielleicht fest okay, das sind ja alles ziemlich krasse Leute, mit denen man unterwegs ist. Also jetzt mal wirklich nur klasse Stereotypen. So lauter coole Männer, so ne, du bist irgendwie da, so kommst du so als als kleiner Hanswurst da rein und dann stellst du fest okay, die machen alle krasse Sachen am Baggersee und jetzt sagen die so was wie die richtig geilen Leute da, die springen halt von dem Baum ins Wasser.
Ralf: Und du bist dran und.
Moritz: Du bist dran. Und du spürst Okay, das ist jetzt irgendwie so eine Eintrittskarte, wenn ich das mache, so eine Art Mutprobe. Und du würdest dann unter Umständen von diesem Baum da ins Wasser springen, was du ein halbes Jahr vorher nie gemacht hättest, weil du genau weiß, das ist verdammt riskant. An der Stelle sind Steine im Wasser. Keiner kann dir sagen, ob genau an der Stelle ein Stein ist oder nicht. Und du hättest deinen Eltern auch immer versprochen, von dem Baum würde ich nicht reinspringen und du hättest das auch nie gemacht. Und jetzt stellst du aber fest.
Ralf: Wenn ich das jetzt mache, dann dann gehöre ich dazu. Dann bin ich hier angekommen.
Moritz: Dann bekommst du die Anerkennung, die du vielleicht schon lange suchst. Und dieses Lange, das finde ich ganz wichtig, ist vielleicht erst wenige Tage, aber es kommt dir vor wie eine Ewigkeit.
Ralf: Ich wollte gerade sagen.
Moritz: Und deshalb springst du von diesem Baum ins Wasser. Und wenn es gut läuft, hast du dich nicht verletzt.
Ralf: Diese Phasen gibt es bei Kindern.
Moritz: Und die sind ganz normal. Die kennen wir. Und jetzt bist du online unterwegs und stellst auf einmal fest, Andere Leute bekommen viel mehr Likes als du. Du hast auch das Gefühl, meinetwegen nicht die Anerkennung zu bekommen, die du eigentlich gerne hättest. Und jetzt gibt es da irgendwie eine Online Challenge.
Ralf: Toiletten zu verstopfen, überschwemmen und zu posten.
Moritz: Du postest das unter dem entsprechenden Hashtag und bist dann Teil einer riesengroßen Internet Mutprobe von coolen Leuten, die in der Schule Toiletten mehr oder weniger verwüsten.
Ralf: Und vor drei Wochen hätte ich das nicht gemacht.
Moritz: Genau. Weil du vor drei Wochen gar nicht das Bedürfnis hattest, dich mit Fehlverhalten zu profilieren.
Ralf: Und die Eltern hätten sich auch darauf verlassen, dass ich genau das nicht tue.
Moritz: Und Eltern, die aber wissen, wie es dem Kind geht, würden unter Umständen dann ein Gespür haben. Mein Kind ist gerade irgendwie emotional so instabil. Ich muss.
Ralf: Ich muss vorsichtig sein.
Moritz: Komisches Gefühl dabei, wenn das Kind jetzt mit diesen Leuten zum Baggersee geht. Also das sind und das gilt ja für ganz viel, das gilt für die ersten Schritte im Umgang mit Alkohol und all solchen Sachen. Das heißt, wenn man hat ein Gespür dafür. Er sagt Mein Kind nein oder traut es sich nicht, nein zu sagen, wenn dort Drogen angeboten werden oder sonst was alles. Und das sind alles Dinge, mit denen wir groß geworden sind. Also wir wissen selber, wie sich Gruppenzwang anfühlt. Wir haben bestimmt auch selber schon mal Dinge gemacht, die wir nur gemacht haben, weil die Gruppe das von uns erwartet bzw wir das Gefühl haben, einer Erwartung entsprechen zu wollen. Und das ist im Internet ganz genau das gleiche. Wenn Menschen sich dann unter Umständen sehr extrovertiert darstellen, wie du sagst an Challenges teilnehmen und das alles, wenn uns das gelingt, so im Kopf immer diese Brücke zu schlagen zwischen Was passiert emotional in diesen Situationen? Dann finden wir Beispiele aus unserer Kindheit und Jugend. Und dann finden wir auch wieder Reaktionsweisen unserer Eltern, also im Sinne von Vorbilder, die dann gesagt haben Nein, tut mir leid. Nachdem, was in den letzten Wochen passiert ist, lass ich dich jetzt nicht zum Baggersee oder so. Ich weiß gar nicht. Im Baggersee darf man sowieso nicht schwimmen, von daher ist die Diskussion auch erübrigt.
Ralf: Aber das wäre dann noch, wenn man das jetzt überträgt. Wenn ich merke, dass es meinem Kind nicht gut geht, aus welchen Gründen auch immer es ist introvertierter als sonst oder extrovertierter.
Moritz: Braucht es eine andere Begleitung.
Ralf: Anders begleiten muss bei Brawl Stars, bei Fifa, bei TikyTok oder Instagram. Als wenn es wie immer ist, sage ich jetzt mal genau.
Moritz: Und komplett verbieten würdest du unter Umständen auch nicht so ohne Weiteres, weil dem Kind verbieten, zum Baggersee zu gehen. Da fällt mir gerade ein. Folge zum Weiterhören. Wir haben doch mal gesprochen über die Überlegung, ob Stubenarrest oder Hausarrest vergleichbar ist mit Smartphone wegnehmen. Ja, ich finde die passt sehr gut zum weiter hören.
Ralf: Sie passt auf jeden Fall. Wir haben ein ganz anderes Problem. Moritz Wie sollen und wie sollen wir die heutige Folge eigentlich nennen?
Moritz: Vielleicht gibt es ja doch so was wie einen roten Faden in dieser Folge, den wir noch gar nicht entdeckt haben.
Ralf: Also am Ende geht es ja immer um Erziehung.
Moritz: Also um Medienerziehung.
Ralf: Was ist überhaupt Medienerziehung?
Moritz: Das ist ein guter Titel.
Ralf: Nein, das war eine Frage.
Moritz: Ja klar. Aber eine Frage kann ja auch ein guter Titel sein Was ist überhaupt Medienerziehung?
Ralf: Aber ich habe dir die Frage gestellt.
Moritz: Also, du fragst mich, was Medienerziehung ist?
Ralf: Ja, weil ich das Gefühl habe, dass es gar nicht so einfach zu beschreiben ist.
Moritz: Also nach meiner Definition ist Medienerziehung das, was Eltern oder Institutionen machen, um Kinder und Jugendliche zu befähigen, selbstbestimmt und verantwortungsvoll mit Medien umzugehen. Also so würde ich Medienerziehung definieren.
Ralf: Das heißt aber auch viele von den Dingen, die wir heute besprochen haben, eher indirekt mit Medienerziehung zu tun haben.
Moritz: Also ich komme immer öfter zum Ergebnis, dass Medienerziehung oder Medienkompetenz Vermittlung ist eher so was wie naja, so eine Art Querschnittsaufgabe, die sich dann eigentlich so durch alle Formen von Bildung, Pädagogik oder Erziehung so durchzieht.
Ralf: Also im Prinzip Medienkompetenz als Grundfertigkeit, ähnlich wie Lesen oder Schreiben.
Moritz: Ja, genau. Also ohne lesen oder schreiben können wirst du kaum ein Medizinstudium überstehen. Aber trotzdem würde niemand auf die Idee kommen, das eine Hauptvoraussetzung zum Medizinstudium ist, lesen und schreiben zu können. Oder man sagt auch nicht Kindern beim Lesen und Schreiben lernen, dass sie gerade sich vorbereiten auf ein potenzielles Medizinstudium.
Ralf: Aber mal ganz ernsthaft Hast du dir mal so ein Rezept oder so angeguckt? Die meisten Ärzte können überhaupt gar nicht schreiben.
Moritz: Deswegen gibt es E-Rezepte. Aber guck dir mal eine handschriftliche Notiz. Ja, stimmt, ich kann auch ohne Probleme Arzt sein.
Ralf: Ja, das auf jeden Fall. Dann sage ich als Titel für die heutige Folge vor. Medienkompetenz als Querschnittsaufgabe.
Moritz: Das klingt mir zu abgedroschen.
Ralf: Aber ist das nicht. Also eigentlich klingen einige unserer Titel ein bisschen abgedroschen.
Moritz: Ich weiß auch nicht, ob man sich unsere Folgen jetzt anhört, weil die Titel so toll sind oder so, aber ich glaube auf jeden Fall, dass Erziehung und Medienerziehung sehr schwer voneinander zu trennen ist. Also ich bekomme zum Beispiel oft die Rückmeldung nach Elternveranstaltungen, dass Eltern zu mir kommen und sich für die ja vielmehr die Haltung bedanken, die ich im Rahmen des Elternabend so dann darstelle. Und wenn ich dann frage, was jetzt genau den Eltern gefallen hat, dann geht es oft so um die Relevanz von Beziehungen in Erziehungsfragen zwischen Eltern und Kindern oder wie wichtig so ein liebevoller Umgang im Alltag ist. Was nicht immer einfach ist bei Kindern und Jugendlichen, die wie du es eben beschrieben hast, in der Pubertät phasenweise dann auch sehr verletzend sein können gegenüber Eltern oder sich sehr verletzend äußern. Oder auch so die Grundhaltung zu sagen, dass Fehler kein Weltuntergang sind und dass es auch im Prinzip ja, natürlich darum geht, Kinder zu beschützen. Aber nicht unbedingt, indem man Kinder beschützt, indem man Fehler vermeidet, immer so, sondern dass man vielleicht Fehler auch so als Chance begreift, zu zu lernen. Welche Konsequenzen ergeben sich jetzt aus dem, was ich da gemacht habe? Also weiß, was ich meine.
Ralf: Es ist mein Elternabend und auch viel Thema. Also wie begleite ich meine Kinder? Verantwortungsvolles?
Moritz: Da ist das Risiko fast austauschbar. Also ob es dann um riskante Situationen im Bereich Social Media geht oder um generell riskante Situationen im Leben allgemein am Baggersee. Genau. Und ich glaube, dass Kinder vor allem aus Dingen lernen, wenn sie Verantwortung haben oder Verantwortung hatten. Und das macht so unglaublich schwierig zu entscheiden Was kann man einem Kind zutrauen und was nicht? Weil zu viel Verantwortung ist nach meinem Gefühl also, die du überträgst, genauso falsch wie zu wenig Verantwortung, die du überträgst.
Ralf: Hast du dann zum Beispiel im Bereich von Medienerziehung zu viel Verantwortung?
Moritz: Ähm, ja. Also, wenn ein Kind. Nehmen wir mal das Beispiel. Wo ist das Smartphone nachts? Und da gibt es Kinder, die sind in der Lage oder auch Jugendliche, das Handy rechtzeitig wegzulegen und schlafen. Und andere stellen fest, dass es ihnen leichter fällt zu schlafen, wenn sie das Handy freiwillig weit weg vom Bett ans Ladegerät legen oder ein anderes Zimmer oder sonst was. Und dann gibt es Kinder, die mit dieser Entscheidung, also lege ich das Handy jetzt woanders hin völlig überfordert wären und Nacht für Nacht im Bett liegen und chatten und Videos gucken und auf diese Weise völlig übermüdet und am Ende auch frustriert sind, dass sie im Alltag dann überhaupt nichts mehr auf die Reihe kriegen.
Ralf: Ja, wie sollen sie auch, wenn sie keinen Schlaf haben.
Moritz: Das wären dann Kinder, die davon profitieren, wenn die Eltern einfach ganz stumpf verbieten, das Handy mit ins Bett zu nehmen. Und wichtig finde ich jetzt wieder dabei. Und das ist halt so so eine Stilfrage, dass Eltern den Kindern erklären, aus welchen Gründen man zu dem Ergebnis gekommen ist. Also vielleicht auch zu verdeutlichen, was die Eltern von dem Kind eigentlich erwarten, Damit man das irgendwann anders entscheiden kann. Also, dass ich ein Gefühl dafür brauche. Du als mein Kind bist in der Lage, dich selber zu regulieren und würdest nicht die ganze Nacht chatten, nur weil es geht.
Ralf: Das wäre doch wieder ein Beispiel dafür, wie schnell wir dann wegkommen von Medienerziehung hin zu, ja, einfach der eigenen Pädagogik, also Stilfragen der Erziehung. Ja, genau. Ja, das was du gerade über die Art und Weise von verbieten gesagt hast, lässt sich ja auch wieder auf alles Mögliche in anderen Bereichen übertragen. Beispielsweise auf die Entscheidung, mit wem das Kind an den Baggersee geht. Zum Chillen.
Moritz: Genau. Und da spielt ganz viel mit rein. Und das hast du an so vielen Stellen, da gibt es die jüngeren Kinder. Wenn du mehrere Kinder hast, die dann sich beschweren, wenn die älteren Kinder im gleichen Alter viel mehr durften als man selber usw usw Und das sind Diskussionen, die ich dann oft nach Veranstaltungen mit Eltern führe.
Ralf: Das kenne ich auch, dass Eltern beschreiben, dass es beim ersten Kind relativ entspannt war, was das Internet anging, weil es so viele Hobbies hatte und da war das Smartphone eher so so eine nützliche Nebensache. Und beim zweiten Kind, das ganz anders aussieht.
Moritz: Ja und da Hat man beim ersten Kind gar keine Regeln gebraucht, weil das Kind von alleine ständig unterwegs war. Und da ist das Handy gar nicht negativ aufgefallen, sondern war halt einfach so ein begleitender Gegenstand, aber nicht so ein Problem wie beim zweiten dann vielleicht.
Ralf: Und dann ist es doch eigentlich auch ganz logisch, dass das zweite Kind sich dann beschwert, wenn es nicht wie die große Schwester oder der große Bruder mit 13 das Handy mit ins Zimmer nehmen durfte zum Schlafengehen. Und hier ist dann.
Moritz: Es wirkt wie eine Ungerechtigkeit, aber eigentlich ist es eine Konsequenz zum Schutz des Kindes.
Ralf: Genau. Und hier ist es dann die Aufgabe der Eltern, mit ganz viel Empathie nachvollziehen zu können, wie es sich fürs jüngere Kind anfühlt und dann entsprechend einfühlsam dann auch zu erklären, warum jetzt nicht nach Alter entschieden wird.
Moritz: Ja genau.
Ralf: - wer was darf und sondern nach Kompetenzen oder besser nach den Eigenschaften der der Kinder.
Moritz: Und ich frage mich jetzt gerade Ist das noch Medienerziehung?
Ralf: Das ist ein guter Titel für die Folge.
Moritz: Erinnert ein bisschen an Ist das noch Punkrock?
Ralf: Das ist ein Ärzte Song, oder?
Moritz: Ja, ich glaube, Sie beschäftigen sich dann. Egal. Wir sind kein Musikpodcast.
Ralf: Nein.
Moritz: Ich habe noch ganz viel hier. Das schaffen wir gar nicht mehr. Das schaffen wir gar nicht mehr. Ich hatte noch einen Podcast. Einen Podcast, Hinweisempfehlung Sockenpuppen Zoo. Angriff auf Wikipedia finde ich. Kann ich nur empfehlen. ARD Mediathek überall wo es Podcasts gibt. Es geht um im Prinzip so die Geschichte von Wikipedia und wird so. Der Rahmen ist ein Angriff auf Wikipedia, der vorgenommen wurde von dem Prinzip so oder so Trolls, das sind dann halt die Sockenpuppen, die ganz viele Artikel manipuliert haben. Und insgesamt finde ich an der an dem Podcast spannend, überhaupt die Entstehungsgeschichte von Wikipedia noch mal so dargestellt zu bekommen. Also falls du mal wieder im Auto viel Zeit hast, das würde ich dir empfehlen.
Ralf: Ich freue mich auf die nächste Autofahrt, dann werde ich da mal reinhören.
Moritz: Das mach mal.
Ralf: Kommen wir zum Ende.
Moritz: Ja, Die Folge zum Weiterhören haben wir eben schon festgelegt.
Ralf: Genau die Folge Handyverbot als Strafe, schlimmer als Stubenarrest. Die Folge vom 11.12.2023.
Moritz: Ansonsten freuen wir uns auf den nächsten Medienerziehungsmontag.
Ralf: Und natürlich immer über Rückmeldungen an podcast@smiley-ev.de bei Spotify oder über Direktmessage bei Instagram.
Moritz: Tschüss, bis zum nächsten Mal.
Ralf: Auf Wiederhören.
Moritz: Ich höre mir jetzt diesen erste Song an ist das noch Punkrock? Und überlege. Also erstmal werde ich wahrscheinlich zum Ergebnis kommen, dass das kein Punkrock mehr ist. Und dann ein relativ spätes Album.
Ralf: Das ist eines, was mir, glaube ich, ein bisschen an mir vorbeigegangen. Ich höre auch rein.
Moritz: Dann bis zum nächsten Mal.
Ralf: Ciao.