Fachkräften in der Jugendhilfe bieten wir Fortbildungen in Gruppengrößen von 6 bis 18 Personen an. Die Veranstaltungen können in verschiedenen Zeitumfängen von 180 Minuten bis hin zu vier ganztägigen Seminaren stattfinden. Die Inhalte sind modular aufgebaut und können individuell angepasst und gebucht werden, um den spezifischen Bedürfnissen der Teilnehmenden gerecht zu werden.
Die zeitaufwendigeste, aber zugleich effizienteste Variante ist die mehrtägige Fortbildung mit smiley e.V.. Aus verschiedenen Modulen kann nach Absprache ein individuelles Programm zusammengestellt werden, das es Einrichtungen ermöglicht, ihre bestehenden Mediennutzungskonzepte zu überprüfen oder neu zu entwickeln. Jedes Modul ist auf eine Dauer von 180 Minuten ausgelegt. An einem Fortbildungstag (bspw. 9–16 Uhr) können somit zwei Module durchgeführt werden.
Das erste Modul dient als Grundlagenmodul, auf das weitere Module gebucht werden können. Folgende Module stehen zur Auswahl:
- Modul #m1: WhatsApp, Instagram und TikTok: Was geht uns das an?
- Modul #m2: Konflikte online – Prävention und Intervention
- Modul #m3: Selbstregulierung vs. Medienabhängigkeit – Wie viel online und offline muss sein?
- Modul #m4: Kinderrechte und Medienerziehung
- Modul #m5: Umgang mit Hass, Falschmeldungen und Desinformation in Social Media
- Modul #m6: Privatsphärenschutz, Sicherheit, Technik und Verantwortung
- Modul #m7: Eltern als Vorbilder
- Modul #m8: Aktive Nutzung von Social Media
Im Folgenden werden die Module inhaltlich beschrieben:
Grundlagen-Modul #m1: WhatsApp, Instagram und TikTok: Was geht uns das an?
Im Fokus dieses Moduls steht die Mediennutzung von Social Media und Smartphones im Allgemeinen sowie deren Auswirkungen auf den pädagogischen Alltag, insbesondere unter Berücksichtigung der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen in der stationären Jugendhilfe.
Modul #m2: Konflikte online – Prävention und Intervention
Streitigkeiten bei WhatsApp, Verletzungen der Privatsphäre durch Smartphones oder die Verbreitung von Nacktbildern stellen für Kinder und Jugendliche – und damit auch für die Jugendhilfe – große Herausforderungen dar. Opfer von Cybermobbing trauen sich vielleicht nicht mehr zur Schule und leiden rund um die Uhr unter Ausgrenzung, sowohl offline als auch online. In diesem Modul werden wir uns mit den Strategien zur Prävention und Intervention auseinandersetzen und diese anhand von Fallbeispielen aus der Beratungsarbeit von smiley e.V. anwenden.
Modul #m3: Selbstregulierung vs. Medienabhängigkeit – Wie viel online und offline muss sein?
Aufbauend auf den Erkenntnissen des ersten Moduls werden Rituale und Strategien zur zeitlichen Begrenzung der Mediennutzung für den pädagogischen Alltag dargestellt und diskutiert. Ein weiteres Augenmerk liegt auf der aktuellen Diskussion über Suchtmechanismen durch exzessive Mediennutzung. Seit 2022 kann Computerspielsucht nach dem ICD-11 offiziell diagnostiziert werden. Doch wann sprechen wir von Sucht, wann von Leidenschaft oder fehlenden Ritualen? Welche Rolle spielen psychische Erkrankungen wie Soziophobie oder Depressionen in diesem Kontext?
Modul #m4: Kinderrechte und Medienerziehung
Die UN-Kinderrechtskonvention von 1990 gewährleistet den Schutz von Kindern vor Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung. Auch im Bereich der Medienerziehung müssen wir Kinder vor den Risiken des Internets schützen, wie etwa Cybermobbing oder Cybergrooming. Gleichzeitig haben Kinder das Recht auf Privatsphäre, Informationsfreiheit und die Berücksichtigung des Kindeswillens. Wir müssen also über den Schutz hinausgehen und das Kind aktiv in die Medienerziehung einbeziehen, anstatt nur Verbote zu verhängen.
Modul #m5: Umgang mit Hass, Falschmeldungen und Desinformation in Social Media
Kinder und Jugendliche suchen häufig gezielt nach Informationen, die ihre eigenen Lebensrealitäten betreffen. Dabei stoßen sie jedoch auch auf Desinformation, die nicht auf Aufklärung, sondern auf Manipulation abzielt und Hass schürt. In diesem Modul geht es darum, wie sowohl präventiv als auch intervenierend gehandelt werden kann, um Kinder und Jugendliche vor dieser Art von Fehlinformation zu schützen.
Modul #m6: Privatsphärenschutz, Sicherheit, Technik und Verantwortung
Moderne Smartphones bieten zahlreiche Möglichkeiten zur Kontrolle und Einschränkung der Nutzung. Die Nutzungszeit kann begrenzt werden, Apps lassen sich sperren und der Internetzugriff kann gefiltert werden. Social-Media-Tools ermöglichen es, den Zugriff auf Profile einzuschränken. Wie viel Kontrolle ist sinnvoll? Wie finden wir eine Balance zwischen Pragmatismus, Risikominimierung, der Vermittlung von Medienkompetenz und der Gewährleistung einer angemessenen Freiheit für die Kinder und Jugendlichen?
Modul #m7: Eltern als Vorbilder
In der Elternarbeit erleben Fachkräfte oft, dass Eltern selbst stark in die Nutzung von Smartphones eingebunden sind – manchmal sogar mehr als auf ihre Kinder zu achten. Dieses Verhalten ist besonders problematisch, wenn Eltern in alltäglichen Situationen, etwa auf dem Spielplatz oder beim Schieben des Kinderwagens, mehr auf das Smartphone als auf das Kind schauen. Wie gehen wir mit Kindern um, die dieses Verhalten von Geburt an vorgelebt bekommen? Wie können wir Eltern aktiv unterstützen, wenn problematische Mediennutzung festgestellt wird?
Modul #m8: Aktive Nutzung von Social Media
Während auf der einen Seite Datenschutzvorgaben die Nutzung von Plattformen wie WhatsApp erschweren, stellt sich gleichzeitig die Frage, wie wir mit Jugendlichen und Eltern in Kontakt treten, wenn dieser Kommunikationsweg der effektivste ist. Wann sollten wir Datenschutz hinter die Notwendigkeit der Kommunikation stellen? Wie holen wir unsere Klientel dort ab, wo es sich aufhält, wenn wir bestimmte (Online)-Orte nicht aufsuchen?