Podcast
Digitaler Spiele als Geschenke für Kinder - Skript
Passend zur Jahreszeit geht es um geeignete Geschenke für Kinder und Jugendliche. Linda Scholz vom Spieleratgeber NRW ist zu Gast und hat konkrete Empfehlungen für einzelne Spiele und allgemeine Kriterien für gute digitale Geschenke dabei. Außerdem geht es kurz um das Social Media Verbot für unter 16-jährige in Australien, Acht Jahre Lebenszeit bei TikTok und einen Tipp für Werwolf-Fans.
Moritz: Stell dir vor, du packst ein Geschenk aus für die ganze Familie. Und dann ist da ein Spiel drin, das du nicht spielen kannst, weil bei deiner Konsole irgendein Controller fehlt. Und du musst erst drei Tage warten, bis der Mediamarkt wieder geöffnet hat.
Ralf: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge "Was mit Medienerziehung", dem Podcast von smiley e.V.. Mein Name ist Ralf Willius.
Moritz: Mein Name ist Moritz Becker.
Ralf: Der Verein smiley e.V. bietet in ganz Norddeutschland Schulworkshops an, in denen wir mit Schülerinnen und Schülern über einen sinnvollen Umgang mit Social Media diskutieren. Darüber hinaus bieten wir deutschlandweit Fortbildungen und Vorträge für Fachkräfte und Eltern an, wo wir dann über Medienerziehung reden. In diesem Podcast reden wir über all die Dinge, die uns im pädagogischen Alltag auffallen. Und heute ist Medienerziehungs-Montag, der 2. Dezember 2024.
Moritz: Es geht auf Weihnachten zu.
Ralf: Oh ja.
Moritz: Und ich habe manchmal das Gefühl, es gibt nichts Anstrengendes, als Geschenkideen zu finden.
Ralf: Ich sag's dir.
Moritz: Also ich glaube, der blanke Horror ist, wenn dann Tanten und Onkels und Großeltern und so dich dann in der Vorweihnachtszeit fragen: "Was sollen wir denn deinen Kindern schenken?" Wir haben doch selber die Idee.
Ralf: Man weiß es selber nicht so genau, aber besser, dass wir das sagen, als dass die dann sich was überlegen.
Moritz: Das denke ich auch. So vermeidest du Geschenke, wo man schon beim Auspacken merkt au weia, das ist so ein Fremdschämmodus. Und die armen Kinder? Genau. Und deshalb haben wir heute Besuch, um gemeinsam zu überlegen mit unserem tollen Besuch, was man im Bereich von Videospielen gut schenken kann.
Ralf: Genau. Denn heute ist Linda Scholz wieder hier vom Spieleratgeber NRW.
Moritz: Freut mich sehr, dass ich wieder hier bin.
Ralf: Hallo Linda. Für alle Zuhörerinnen und Zuhörer. Linda ist leider nur digital bei uns. Ich hoffe, du hast trotzdem einen leckeren Kaffee.
Linda Scholz Ja, ich habe mir mein Getränk besorgt.
Ralf: Bevor wir. Loslegen, Linda, haben wir hier noch was zu klären? Und zwar die obligatorische Frage. Gibt es Rückmeldungen zur letzten Folge? Moritz?
Moritz: Dieses Mal gab es nicht so richtig viele Rückmeldungen. Allerdings habe ich eine tolle Anregung bekommen, für die ich mir extra eine neue Rubrik ausgedacht habe. Und zwar der Tipp für die ganze Familie.
Ralf: Oh, also auch für meine Familie?
Moritz: Vielleicht auch für deine Familie. Machen wir aber am Schluss.
Ralf: Wir sollten am Ende auch noch über das Social-Media Verbot reden, was gerade in Australien umgesetzt werden soll oder umgesetzt wurde.
Moritz: Genau das habe ich hier auch noch auf dem Zettel.
Ralf: Da bin ich gespannt. Kümmern wir uns doch erstmal um unseren tollen Besuch. Bei uns ist Linda Scholz. Linda ist Medienpädagogin beim Spiel Ratgeber NRW unter spieleratgeber-nrw.de sind verschiedene pädagogische Beurteilungen zu gängigen Videospielen zu finden. Diese Beurteilungen basieren auf Spieletester-Gruppen mit Kindern und Jugendlichen. Das Angebot verlinken wir auf jeden Fall in den Shownotes.
Moritz: Und Linda hatten wir auch schon zu Gast im Juni bei uns hier im Podcast. Linda, wenn Eltern jetzt zu Weihnachten Kindern Videospiele schenken wollen, was ist aus deiner Sicht aktuell empfehlenswert?
Linda Scholz Wir testen ja beim Spieleratgeber über das komplette Jahr verteilt Spiele mit Kindern und Jugendlichen und schauen uns da auch verschiedene Titel an. Und es ist natürlich so, wenn du mich jetzt fragst, welches Spiel ist empfehlenswert ist es so als ob ich dich fragen würde. Empfehle bitte einen Film für jemanden, den du noch nie gesehen hast, den du nicht kennst. Das ist natürlich eine schwierige Frage. Kommt natürlich immer auf das Kind an, es kommt drauf an, wie alt ist das Kind? Was und vor allem was sind die Interessen des Kindes? Da kann man auch nicht verallgemeinern. Das Spiel X allen Kindern gefällt, aber ich habe trotzdem ein paar Titel mitgebracht, die in der Tester-Gruppe dieses Jahr in verschiedenen Gruppen relativ beliebt waren. Die kann ich gerne mal vorstellen, aber genau da auf jeden Fall vorab der Disclaimer für Eltern, dass man sich da auf jeden Fall vorab mal interessiert. Was spielt das Kind sonst so? Wir beim Spiele Ratgeber haben auch bei den Texten zu den Spielen darunter immer noch mal ähnliche Spiele verlinkt oder so machen es ja auch andere Webseiten, dass man da einfach noch mal schaut, in welche Richtung gehen die Interessen? Spielt man gerne was sportbasiertes. irgendwas zusammen, etwas mit Fantasy, Abenteuer, Science Fiction?
Ralf: Gäbe es da noch weitere Kriterien, an dem man das entscheiden kann?
Linda Scholz Auf jeden Fall ist natürlich ein ganz wichtiger Faktor die Alterskennzeichen. Also wie alt ist überhaupt mein Kind? Was sagen die gesetzlichen Alterskennzeichen der USK dazu? Ab wann ist das Spiel freigegeben? Wir beim Spielratgeber geben ja eine pädagogische Altersempfehlung. Also ab wann kann man das Spiel auch gut bedienen, gut steuern, gut verstehen. Also muss man lesen können, zum Beispiel vielleicht auf Englisch. Sind die Rätsel kompliziert? Ist das Spiel Gameplay Kampfsystem kompliziert? Also dann natürlich: Welche Geräte sind da? Das sollte natürlich auch vorhanden sein, wenn ich ein Nintendo Switch Spiel kaufe. Mein Kind hat aber eine Playstation. Gibt es da auch Probleme?
Moritz: Jetzt machst du es so spannend: Also welche Titel sind jetzt empfehlenswert?
Linda Scholz Ja, also aktuell spiele ich in meiner Testgruppe das neue Mario Party, Mario Party Chambery. Mario Party kennen einige von den gamingbegeisterten Eltern auch aus ihrer eigenen Kindheit. Ist mittlerweile ein etabliertes Franchise. Man läuft quasi mit Mario, Peach und den anderen Nintendo Charakteren über ein digitales Spielfeld, würfelt auch und zwischendurch gibt es dann immer Minispiele. Dann sammelt man Münzen und muss dann Sterne auf dem Spielbrett kaufen. Also so eine Mischung aus analogen Spielelemente, aber ins Digitale übertragen mit verschiedenen Minispiele. Und das Schöne daran ist, dass man lokal auch zu viert spielen kann und dass die Minispiele relativ einfach sind. Die werden alle vorab erklärt. Man kann dann üben und dann geht es erst richtig los. Und auch da gibt es große Unterschiede. Zum Beispiel gibt es Dinge, die sind glücksbasiert, aber auch da kommt es dann auf die Geschicklichkeit an oder auf Reaktionsgeschwindigkeit. Also im Grunde ist es so, dass jeder da auch mal ein Minispiel gewinnen kann.
Ralf: Ist das was für die ganze Familie?
Linda Scholz Das wollte ich genau gerade sagen. Deshalb eignet sich das auf jeden Fall auch für die ganze Familie.
Moritz: Ich hatte neulich was Interessantes gelesen, haben wir auch in unserem Podcast darüber gesprochen, dass wenn Kinder, sagen wir mal generell Apps das müssen nicht unbedingt Spiele sein verwenden, die sie einfach vielleicht aufgrund von kognitiven Fähigkeiten oder von Geschicklichkeit noch nicht können. Dann führt das bei den Kindern zu einer Frustration, dass die dann nach dem Tablet spielen, irgendwie keine Ahnung, auf die Eltern halt unglaublich aggressiv wirken usw. Das habe ich mir jetzt auch gerade überlegt. Wenn ich jetzt ein Multiplayer spiele mit meinetwegen mit sechs oder sieben gegen ältere Geschwister und ich da immer nur scheitere. Würdest du sagen, dass das bei dem Spiel nicht unbedingt passieren muss? Also dass die kleineren aufgrund von Glück oder so dann auch gegen ältere Kinder gewinnen können?
Linda Scholz Ja, das kann natürlich passieren. Allerdings ist Mario Party natürlich auch ein Garant dafür, wie man das von anderen analogen Spielen kennt, dass es natürlich zu Frustration kommt und dass man da in so Spielen auch lernen muss, auch mal verlieren zu können. Und ältere Kinder, die auch ein bisschen Spielerfahrung haben, haben da auf jeden Fall einen Vorteil bei den Mini Spielen. Es gibt aber auch Situationen, in denen kann man sich die Münzen klauen oder die Sterne klauen. Also durch den Glücksfaktor kann es auf jeden Fall passieren, dass die Jüngeren gewinnen. Ich würde aber trotzdem sagen, dass Ältere da schon einen Vorteil haben können. Aber so ist es halt bei vielen analogen Spielen auch.
Moritz: Na klar, weitere Titel, die du empfiehlst.
Linda Scholz Relativ beliebt momentan ist auch Astrobot, das ist ein Titel für die Playstation fünf. Ich glaube bei den Game Awards, nominiert für Spiel des Jahres 2024. Das ist so ein bisschen das neue Franchise von Sony. Das ist ein kleiner Roboter, der landet auf dem Planeten und seine ganzen anderen Bot-Freunde, also kleinen Roboter. Freunde sind dann über die umliegenden Planeten verstreut und das ist ein 3D Jump and Run. Es ist auch nur ein Einzelspieler, also man kann das nicht zusammen spielen, aber in den Gruppen ist es trotzdem beliebt, weil die Kids dann pro Level dann auch mal abgeben und sich zugucken.
Moritz: Und das wäre wichtig zu wissen für Eltern, die einem Geschwisterpaar ein Spiel schenken wollen, das vielleicht eher im Multiplayer Spaß macht. Und wenn man jetzt ein Einzelkind hat oder einem einzelnen Kind schenken möchte, dann eher eins, wo man auch alleine im Singleplayer Spaß haben kann.
Linda Scholz Absolut, absolut. Und bei Mario Party muss ich auch noch dazu sagen, dass es natürlich auch wichtig, dass genug Controller da sind. Also auch da, wenn man dann Weihnachten das Spiel schenkt und dann hat, da gibt es vielleicht nicht genug Controller. Das ist auch noch ein wichtiger Punkt.
Moritz: Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt. Stell dir vor, du packst ein Geschenk aus für die ganze Familie und dann ist da ein Spiel drin, das du nicht spielen kannst, weil bei deiner Konsole irgendein Controller fehlt. Und du musst erst drei Tage warten, bis der Mediamarkt wieder geöffnet hat.
Linda Scholz Genau.
Ralf: Und ich glaube, da denkst du als Eltern unter Umständen gar nicht drüber nach, wenn du da gar keine Ahnung von hast.
Moritz: Wahrscheinlich nicht. Vorher einen kleinen Technikcheck im Kinderzimmer oder Wohnzimmer, wo auch immer die Konsole steht. Zurück zu Astrobot.
Linda Scholz Genau bei Astrobot da ist das Schöne, dass es auch ein Spiel ist, was sich für die Eltern und die Kinder eignet, weil ganz viele Charaktere aus anderen Playstationspielen da so Gastauftritte haben, einen kleinen niedlichen Roboter und man kann auch die Kostüme von denen dann anziehen und die Level sind relativ bunt und vielfältig gestaltet. Also es gibt da relativ viel zu entdecken und in jedem Level gibt es so eine bestimmte Eigenschaft, die der Roboter machen kann. Mal hat er große Boxhandschuhe, mal kann er irgendwie mit so einem Huhn richtig hochspringen und das unterscheidet sich von jedem Level. Also auch die Ideen sind da relativ kreativ und es gibt in den Leveln viel zu entdecken.
Moritz: Das heißt auch dann doch für die ganze Familie, auch wenn man es nur alleine spielen kann.
Linda Scholz Genau. Ja.
Ralf: Gibt es noch weitere Spiele?
Linda Scholz Ich habe noch mitgebracht: Spells and Secrets. Das ist ein bisschen Kleiner Titel. Allerdings ist es ein Titel von einer deutschen Firma, also von rokaplay. Die sitzen, glaube ich, in Darmstadt. Und das Besondere an dem Titel ist: Das Spiel hat dieses Jahr den Deutschen Computerspielpreis in der Kategorie Bestes Familienspiel gewonnen. Und das ist ein Spiel, da muss man so eine Zauberschule verteidigen und kann verschiedene Zaubersprüche einsetzen, um da Rätsel zu lösen oder gegen Gegner zu kämpfen. Das Spiel hat auch eine USK Freigabe ab sechs Jahren, wie auch Astrobot oder Mario Party und das kann man zum Beispiel auch im lokalen Multiplayer zu zweit spielen. Also dann spielt man zu zweit im Team, um da eben diese Rätsel zu lösen, die Kämpfe zu bestehen.
Moritz: Und dieses Spiel hat den Deutschen Computerspielpreis gewonnen. Also was wird da genau prämiert?
Linda Scholz Genau, beim Deutschen Computerspielpreis gibt es jedes Jahr die Kategorie bestes Familienspiel, wo dann drei Titel nominiert sind und dann gibt es da einen Gewinner. Und da werden Spiele in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet, die alle aus Deutschland kommen.
Moritz: Okay, das sind dann wirklich nur welche, die aus Deutschland kommen.
Linda Scholz Genau. Es gibt auch die Kategorie "Bestes internationale Spiel". Aber die Hauptkategorien, das sind alles Titel aus Deutschland.
Moritz: Gibt es so Dauerbrenner, die seit Jahren empfehlenswert sind? Also irgendwas, wo du sagst, das ist einfach keine Ahnung, schon seit zehn Jahren am Markt aber kann man auf jeden Fall Kindern schenken, die es noch nicht kennen.
Linda Scholz Also es erscheint jedes Jahr - neben dem Spielratgeber gibt es noch so eine Broschüre, die heißt Digitale Spiele pädagogisch beurteilt, und die erscheint jedes Jahr immer so Ende Anfang des Jahres. Und das sind auch Spieletestgruppen, die Games testen. Und wo dann in der Broschüre, die kann man kostenlos bestellen, die Titel sind, die da besonders relevant sind. Das ist in Kooperation mit der Stadt Köln vom Bundesministerium für Familie herausgegeben, in Kooperation mit uns. Und da gibt es zum Beispiel Titel, die jedes Jahr immer wieder auftauchen, zum Beispiel so was wie FIFA, also das Neue. Die heißen ja jetzt anders also FC 25. Da ist allerdings zu beachten, dass das neue, also der neue FIFA Teil, das neue FC hat jetzt eine Alterskennzeichnung von der USK ab zwölf Jahren. Weil die USK jetzt auch die Interaktionsrisiken mit beachtet und aufgrund der Bezahlmechaniken, also der Lootboxen-Mechaniken hat FIFA aufgrund des Ultimate Team Modus auch eine USK zwölf, weitere Titel sind aber zum Beispiel auch Just Dance. Also das ist auch mal beliebt. Das ist ja auch ein Titel, der immer wieder auftaucht von Ubisoft, wo aktuelle Lieder dabei sind und wo man dann einfach tanzen kann. Das ist auch ein Dauerbrenner in den Spieletestgruppen, der immer beliebt ist.
Ralf: Ich vermute auch Mario Kart oder so wird sicherlich immer dabei.
Linda Scholz Genau Ralf, ich wollte gerade sagen und genau da scheint nicht ständig ein neuer Teil. Das ist immer noch Mario Kart acht. Aber genau, Mario Kart ist natürlich irgendwas, das darf auch bei unseren Gaming Veranstaltungen mit Kindern und Jugendlichen eigentlich nie fehlen.
Moritz: Ich liebe Mario Kart.
Ralf: Das ist wirklich ein Familienspiel.
Linda Scholz Ja, absolut, absolut. Da kann man sich natürlich auch ärgern und freuen. Und wenn im letzten Moment noch irgendwie überholt wird oder das passende Item bekommt.
Moritz: Da freue ich mich sehr, dass ihr Mario Kart genauso feiert wie ich.
Linda Scholz Und das schöne Mario Kart ist auch, dass es da die Möglichkeit gibt, verschiedene Einstellungsmöglichkeiten zu machen. Also es gibt da diese Schlauchsteuerung, dass man nicht so leicht von der Bahn abkommt oder dass automatisch Gas gegeben wird, wo dann auch Jüngere sich dann zum Beispiel nur auf den Einsatz der Items konzentrieren müssen. Gar nicht so auf das Gameplay.
Moritz: Was würdest du denn empfehlen, wenn eine Familie jetzt vielleicht gerade erst einsteigen will in dem Bereich und es muss eine Spielekonsole angeschafft werden? Das sind ja jetzt - Du hast ja unterschiedliche Spiele genannt, wo man natürlich dann auch gucken muss, welche Spielekonsole haben wir? Gibt es eine Spielekonsole, von der du sagen würdest, das bietet sich besonders an, wenn man jetzt Kinder so zwischen sechs und zehn Jahren hat?
Linda Scholz Mhm, also im Grunde unterscheiden sich die Konsolen ja in erster Linie daher, welche Spiele es dafür gibt. Also dass es zum Beispiel viele Titel gibt, die es nur für die bestimmte Konsole, also von einem bestimmten Entwickler gibt. Und ja, auch in Sachen von Leistung und Grafik. Und wir erleben das oft oder wir kriegen das oft mit, dass sich gerade Familien öfters die Nintendo Switch holen, weil einfach Nintendo auch eine Marke ist, die sehr viele Kinderspiele einfach haben. Also sehr viele Titel, die sich gerade an Jüngere richten. Und weil die Konsole auch relativ einfach ist, als ein relativ einfaches Grundmenü und die Steuerung ist da einfach. Mittlerweile sind aber auch die Xbox oder die Playstation natürlich sehr einsteigerfreundlich und man muss da jetzt auch kein Profi sein. Aber tatsächlich, von den Spielen oder von der Spielauswahl her ist es schon so, dass wir das bei jüngeren Kindern oft hören, dass die Nintendo Switch zu Hause haben. Und bei älteren ist es dann so, dass sie dann auch eher die Xbox oder die Playstation wollen, weil die dann auch mehr Wert vielleicht auf Grafik oder eine größere Leistung oder umfangreichere Spiele legen. Aber gerade kleine, eher sehr bunte Spiele und die Switch kann man halt auch einfach aus der Dockstation rausnehmen und dann kann man sie so im Handheld Modus spielen. Also dann ist sie gar nicht an den Fernseher angeschlossen. Wenn die Eltern dann irgendwie oder genau dann können die Kinder auch weiterspielen, wenn dann im Fernsehen was anderes passiert.
Moritz: So eine Sorge, die wir immer wieder hören, von Eltern ist das, wenn man da jetzt irgendein Spiel schenkt, dass die Kinder dann nichts anderes mehr machen. Und die Sorge macht man sich jetzt nicht, wenn man den Kindern Lego schenkt. Das hat bestimmt viel mit Wertung zu tun, wo man sagt Mensch, total toll, das Kind puzzelt jetzt hier was weiß ich bis 23:30. Dazu kommen noch die Sorge, dass man in Spielen irgendwelche Gegenstände kaufen kann usw. und Eltern haben da Sorgen. Können sich Eltern da irgendwie darauf vorbereiten, auf das, was auf die Familie zukommt, wenn man dann vielleicht auch als relativ unbedarfte Familie mit der ersten Playstation oder Nintendo Switch loslegt.
Linda Scholz Das ist natürlich ein Thema. Sowohl Zeitmanagement als auch Bezahlinhalte in Spielen etc. Inhalte von Spielen, mit denen wir uns viel in unserer Arbeit beschäftigen. Und es gibt da ein ganz interessantes Projekt. Das heißt, "wo ist Joy?", das ist ein Projekt, gefördert von der Bundeszentrale für Kinder und Jugendmedienschutz. Und das ist eine Webseite extra speziell für Eltern, die jetzt im Dezember 2024 online geht. Und das ist eine Scrollstory, also eine Webseite, auf der kann Eltern mit Kindern gemeinsam immer weiter nach unten scrollen und die Geschichte ist das das das man das Seepferdchen Joy sucht und auf dem Weg nach unten, also auf dem Meeresgrund begegnet man genau diesen Themen. Also Bezahlinhalte, exzessives Spielen und das Ganze ist aber kindgerecht oder familiengerecht aufgearbeitet. Und es gibt da Töne von Kindern und Eltern aus verschiedenen Projekten, die gesammelt wurden. Und man kann genau diese Themen gemeinsam erforschen und sich darüber unterhalten. Also quasi als Diskussionsanreiz. Das kann ich auf jeden Fall Eltern sehr empfehlen, dass sie sich das mal anschauen. Wie gesagt, die Website ist noch nicht online. Das ist aber dann wo-ist-joy.de
Moritz: Kommt in die Shownotes.
Ralf: Ich wollte gerade sagen, wir haben viel zu verlinken diesmal glaube ich.
Linda Scholz Genau das ist natürlich ein Thema, womit wir uns beschäftigen. Und Eltern können uns beim Spielerratgeber auch immer schreiben. Grundsätzlich ist es so, dass wir immer sagen, dass es gut ist, sich mit den Spielen auch zu beschäftigen, die die Kinder spielen. Also genauso, wie man sich mit Büchern oder Filmen oder anderen Spielen beschäftigt, ist es natürlich auch wichtig, welche digitalen Medien und digitalen Spiele Kinder nutzen und wie es viele Familien auch machen, dass man dann Weihnachten sagt: Wir schenken ein Puzzle und puzzeln wir zusammen oder wir spielen. Wir schenken jedes Jahr das Spiel des Jahres und dann haben wir einen Spieleabend. Kann man das natürlich auch mit Games machen. Man sagt Ich, wir schenken dieses Jahr zu Weihnachten immer das Familienspiel des Jahres vom Deutschen Computerspielpreis. Keine Ahnung.
Moritz: Ich glaube, dass man vielen Kindern einen großen Gefallen tut, wenn man jetzt beispielsweise Robux schenkt, mit denen man dann bei Roblox einkaufen kann. Und das wird bestimmt auch auf dem Wunschzettel einiger Kinder stehen.
Linda Scholz Es gibt das bei vielen Spielen, dass es dann diese Ingamewährung gibt und das ist sehr wahrscheinlich auch auf vielen Wunschzettel der Fall. Das ist dann quasi Spielwährung. Man kann dann im Spiel das Geld ausgeben für Dinge und auch da kann man sich in der Familie zusammen austauschen. Findet man das gut, findet man das nicht gut. Warum nicht? Wenn das Spiel eh kostenlos ist und das Kind darf das auch spielen und man möchte da aber oder man ist dazu bereit, auch ein bisschen Geld auszugeben. Genauso wie ich früher für meine Barbie oder meine Puppe ein neues Kleid gekauft habe, möchte ich gerne mit dem Spielcharakter ein neues Outfit kaufen, weil ich mit dem oder der viel Zeit verbringe und oft spiele. Dann kann man natürlich in der Familie entscheiden oder als Eltern entscheiden. Ja, das ist für mich okay und das machen wir. Und so kann man natürlich mit Kindern auch Themen wie im Rahmen des Taschengeldes einfach mal thematisieren.
Ralf: In dem Moment, wo wir das als Eltern oder für Eltern das schenken, ist das ja auch eine Art von Wertschätzung des Hobbys. Also es ist ja eine akzeptierende Haltung der Eltern, die da deutlich wird, wo man dann ja vielleicht auch ganz anders über genau das reden kann, wie viel man davon dann ausgibt.
Linda Scholz Das ist oft bei Eltern, dass es, sobald es sich um digitale Güter handelt, dann gesagt wird, das hat eine andere Wertigkeit oder da hast du ja gar nichts in der Hand. Aber tatsächlich ist es ja in der Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen, dass man dieses Analoge und Digitale gar nicht mehr so streng trennen kann und dass natürlich der, der der Gegenstand, den sie vielleicht noch im Digitalen haben, auch für sie halt eine große Relevanz hat. Und genau wie man manchmal auch Spielzeug verschenkt, was vielleicht haptisch ist, wo man aber denkt, im Grunde ist das jetzt Plastikschrott, aber okay, dann hat er oder sie jetzt kurz was zu spielen, kann das natürlich beim Digitalen sein. Als Eltern muss man das ja auch nicht alles gut finden, genauso wie man analoge Dinge auch nicht alle gut finden muss.
Moritz: Ja, das stimmt.
Linda Scholz Manchmal geht es ja auch einfach darum, dass das Kind Spaß hat und dass man dann überlegt - also wertfrei - erstmal finde ich das gut, finde ich das nicht gut und da dann aber eventuell auch eine Schlussgrenze zieht, aber auch dann mal einen Vertrauensvorschuss gibt und sagt, das ist in Ordnung und das erkenne ich an, das ist ein Hobby und du wünschst dir das gerade zu Weihnachten oder zum Geburtstag und deshalb kriegst du das jetzt geschenkt, aber in dem Maße, wie es in der Familie passt.
Ralf: Liebe Linda, mit Blick auf die Uhr müssen wir leider zum Ende kommen. Ich bedanke mich ganz, ganz herzlich für die wertvollen Tipps. Ich denke, wir werden dich bestimmt ein weiteres Mal einladen.
Moritz: Bestimmt. Vielen Dank, dass du bei uns warst.
Linda Scholz Sehr gerne.
Moritz: Alles Gute.
Ralf: Was haben wir denn noch?
Moritz: Jetzt sollten wir noch über das Social-Media Verbot für unter 16-jährige in Australien sprechen.
Ralf: Ein großes Thema, würde ich sagen.
Moritz: Ja, also in den Onlineveranstaltungen, die wir jetzt letzte Woche gemacht haben, wurde es eigentlich von den Eltern in allen Veranstaltungen angesprochen und mit so einem Mittelding aus Guck mal, geht doch! Und auch so eine gewisse Unsicherheit. Sag mal, geht das wirklich?
Ralf: Also ich würde auch sagen, da war durchaus Skepsis auch.
Moritz: Die teile ich, die Skepsis. Also ich hatte erst mal so die ich hatte irgendwie als es so anfing mit denen hab ich gedacht, wenn das wirklich kommt, ich kann mir das kaum vorstellen und habe dann auch gedacht, dann wären wir ja auch arbeitslos, weil dann braucht man unsere Arbeit in der Form in den sechsten und siebten Klassen nicht mehr. Jetzt habe ich mich da ein bisschen intensiver mit auseinandergesetzt.
Ralf: Wollte ich sagen, vielleicht brauchen wir eine kurze Zusammenfassung, was genau da denn geplant ist.
Moritz: Ja, was heißt geplant? Also beschlossen wurde in Australien ein Verbot der Nutzung von Social-Media von unter 16-jährigen. Und das geht jetzt nicht in erster Linie an die Adresse von Eltern der Unter 16-jährigen, sondern an die Anbieter der Dienste. Und das heißt, wenn jetzt beispielsweise unter 16-jährige TikTok nutzen, dann ist das nicht das Problem der unter 16-jährigen, sondern das Problem von TikTok bzw. Bitedance.
Ralf: Und die müssen das lösen.
Moritz: Die Anbieter von Social-Media oder sozialen Netzwerken sind in der Verantwortung sicherzustellen, dass unter 16-jährige das nicht nutzen. Und es gab dann dort den einen sehr kritischen Aufschrei von verschiedenen Leuten, die gesagt haben, Moment mal, das würde ja für die über 16-jährigen bedeuten, dass sie sich authentifizieren müssen auf eine Art und Weise, die dann sich mit Datenschutz wieder nicht vereinen lässt. Also ich weiß nicht, ob du jetzt beispielsweise ein Foto von deinem Personalausweis oder so an ein chinesisches Unternehmen schicken würdest, nur damit die dann sagen Ah, du bist über 16 und das ist so das Erste, was ich sehr spannend finde. Wie soll das umgesetzt werden, dass eben wirklich dort keine Personalausweise nötig sind? Und es wurde wohl aber gesagt, das geht ohne.
Ralf: Wie auch immer.
Moritz: Also ich merke gerade, ich würde wirklich die nächste Folge nur über das auch inwieweit Australien Vorbild sein kann. Das wäre wirklich eine eigene Folge zu machen. Also es gibt die Möglichkeit beispielsweise mit so einem KI-Tool an anhand des Gesichtes festzustellen, wie alt du bist. Und da gibt es wohl tatsächlich Anbieter, die mit einer Streuung zwar von zwei Jahren sagen können, Du bist zwölf oder 20 und da wird es dann sicherlich 20-jährige geben oder 18-jährige, die für 15 gehalten werden und 15-jährige, die für 17 gehalten werden. Und ich habe das glaube ich gerade gar nicht richtig gerechnet. Aber das ist so ein Gedanke, dass das funktionieren kann. Es gibt auch die Möglichkeit, über dezentrale Dienste das verifizieren zu lassen, über Banken oder so, wo ich dann registriert bin als über 16-jähriger. Aber letztendlich ist sie die das tatsächlich so, dass die der Gesetzgeber in Australien sagt: Die Anbieter sind in der Verantwortung da ein Konzept zu erstellen bzw. die Methoden sicherzustellen.
Ralf: Ein Jahr haben sie Zeit.
Moritz: Ein Jahr haben die Zeit und das heißt die sind nicht die Eltern, die das durchsetzen müssen, auch nicht die Kinder, die sich dran halten müssen, sondern es sind wirklich die Anbieter. Und das ist das Erste, was ich mir sehr schwer vorstellen kann, dass das wirklich funktioniert. Aber ich bin gespannt. Im Bereich der Pornografie versucht man das seit Jahren und es gibt keine vernünftigen Verfahren.
Ralf: Aber ich merke auch gerade, wir sollten da tatsächlich uns Zeit für nehmen. Vielleicht tatsächlich eine ganze Folge, weil das unglaublich breites Thema ist und ich tatsächlich würde ich sagen noch gar nicht genug informiert bin im Moment.
Moritz: Ja, und es ist auch so, dass in Australien aus verschiedensten Bereichen gesagt wird, Moment, Kinder haben doch auch ein Recht auf Vernetzung und Kinder haben auch ein Recht auf Informationsfreiheit. Und Social-Media ist ja mehr als einfach nur Mobbing oder Cyber Grooming. Und das ist letztendlich der Punkt. Man will Kinder schützen, was ich sehr gut finde. Also das ist das, wo ich auch den Eindruck habe, dass viele Menschen da jetzt vielleicht auch in Deutschland erleichtert sind und sagen guckt mal, anders als meinetwegen die Leute von Smiley immer mit ihrem Kompetenzkram kommt endlich mal jemand und schützt die Kinder wirklich?
Ralf: Macht Nägel mit Köpfen.
Moritz: Effektiv.
Ralf: Du hast ja mir neulich erzählt, dass WhatsApp zum Beispiel da aber jetzt nicht betroffen wäre.
Moritz: Ja, das finde ich, finde ich sehr interessant, dass beispielsweise Messenger explizit nicht gemeint sind. Also WhatsApp ist ein Messenger und dürfte im Gegensatz zu. Also ich habe gelesen, Snapchat wäre betroffen. Also Snapchat gilt dann als soziales Netzwerk. Das sind unterschiedliche Quellen. Das ist so das Problem, das ich da.
Ralf: Zumal bei WhatsApp hast du die Kanäle, die ja im Prinzip auch nicht viel anders sind als TikTok oder YouTube Shorts.
Moritz: Ja, ich glaube, dass da manche Dinge nicht so trennscharf sind.
Ralf: Oder die überlegen sich dann noch was einzubauen, dass sie auch Messenger sind. Oder andersrum
Moritz: Oder zum Beispiel YouTube als Videoplattform ist auch nicht gemeint. Also YouTube wird also an einen, ich glaube Zeit online war das. Da habe ich gelesen, dass gesagt wurde, dass im Bildungsbereich auf YouTube nicht so ohne Weiteres verzichtet werden kann und deshalb lässt man da den Zugriff und das. Da bin ich sehr gespannt, ob dann nicht unter Umständen erstmal jahrelang geklagt wird. Und TikTok sagt: Wir sind doch auch ein Videoportal.
Ralf: Und da gibt es ja auch diesen MINT-Kanal in Amerika zum Beispiel, der ja tatsächlich bei TikTok wirklich Lerninhalte hat.
Moritz: Ja, und das sind alles Fragen.
Ralf: Wir müssen recherchieren.
Moritz: Ich würde, ich würde einfach sagen, dass ich da gespannt bin, also ob das wirklich möglich ist. Und deshalb lass uns da in der nächsten Folge noch mal mehr drüber diskutieren, ob das jetzt ein Vorbild sein kann und wie realistisch das dann auch vielleicht für Deutschland ist.
Ralf: Das sollten auf jeden Fall tun. Du hattest was erzählt von einem Tipp für die ganze Familie.
Moritz: Ach ja, genau. Ich freue mich. Pass auf.
Intro: Die gute Idee für die ganze Familie.
Moritz: Du kennst doch das Spiel. Werwolf.
Ralf: Das Kartenspiel?
Moritz: Genau. Also das Kartenspiel, wo man nicht so genau weiß, wer Bürger ist und wer Werwolf. Man muss herausfinden, wer die Werwölfe sind. Dann gibt es so Nachtphasen, wo man dann irgendwie. ..
Ralf: Ich mag das total.
Moritz: Ja, ich finde es auch ziemlich cool. Und jetzt kommt der Tipp für alle Familien, die dieses Spiel auch so feiern. Es gibt eine Werwolf-Playlist auf Spotify und da läuft dann so atmosphärische Musik, die das ganze dann noch gruseliger macht.
Ralf: Oh ja, das ist wirklich ein schöner Tipp. Aber, wir machen jetzt gerade Werbung für Spotify. Ist das angemessen für diesen Podcast?
Moritz: Ähm, ja. Nein, wir sind kein Musikpodcast, weil wären wir ein Musikpodcast, würde ich dir jetzt erzählen, was mir neulich ein Schlagzeuger erzählt hat. Der hat gesagt, er boykottiert als Musiker Spotify, weil Spotify ist zu Musikern so unfair. Aber wir sind kein Musikpodcast.
Ralf: Das hatten wir auch schon mal geklärt.
Moritz: Deshalb würde ich das hier ja. Ich möchte es trotzdem erwähnt haben. Vielleicht gibt es die Playlist ja auch bei anderen Anbietern. Ich suche danach.
Ralf: Alles klar.
Moritz: Und damit ist diese kleine Rubrik auch schon wieder zu Ende. Wenn jemand Tipps hat zum Thema Mediennutzung in der ganzen Familie einfach über die üblichen Kanäle an uns schicken.
Outro: Die gute Idee für die ganze Familie.
Ralf: Jetzt müssen wir noch eins klären. Und zwar, welche Folge empfehlen wir zum Weiterhören?
Moritz: Oh, da habe ich mir gar keine Gedanken dazu gemacht.
Ralf: Ich hol mal die Liste.
Moritz: Ich bin so stolz, das passt nicht mal mehr auf einen Zettel. Also da man ja beim Podcast nicht sehen kann, was wir hier gerade machen. Also Ralf hat gerade so einen kleinen Stapel an Zetteln ist es jetzt noch nicht, aber zwei DIN A4 Seiten ausgepackt und da stehen alle Folgen drauf, die wir aufgenommen haben.
Ralf: Und das sind über 50 mittlerweile. Moritz wenn du die hintereinander weghören möchtest, dann schaffst du das nicht mal in 24 Stunden.
Moritz: Hast du mir nicht neulich erzählt, dass an irgendeiner Schule Schülerinnen und Schüler ausgerechnet haben. Wie viele Stunden oder nein, Jahre?
Moritz: Ja, das war ein Kunstkurs. Die haben ausgerechnet, wenn du täglich vier Stunden TikTok guckst, dass du, wenn du das bis zum Ende deines Lebens machst, acht Jahre insgesamt TikTok gucken wirst.
Moritz: Da sind wir mit 24 Stunden Podcast noch weit von entfernt.
Ralf: Auf jeden Fall. Aber ich fand es eine ganz schöne Idee, auf diese Weise auch mal zu verdeutlichen, wie viel Zeit man dann tatsächlich mit dem Smartphone so verbringt.
Moritz: Wobei im Subtext finde ich schon mit klingt: Dass es nicht so gut ist TikTok zu gucken. Also ich weiß nicht, ist das nicht auch so ein bisschen, dann doch wieder so Zeigefinger Pädagogik?
Ralf: Nicht unbedingt, würde ich sagen. Also du kannst dich auch bewusst dafür entscheiden, genau das zu tun.
Moritz: Acht Jahre seines Lebens Videos zu gucken.
Ralf: Ich meine, man macht ja auch andere Sachen, acht Jahre und Hobbys.
Moritz: Ich, ich ich spreche das mal im nächsten Workshop, den ich mache an, ob es erstrebenswert ist, acht Jahre seines Lebens TikTok zu gucken.
Ralf: Aber zurück zur Folge Moritz. Welche wollen wir denn empfehlen?
Moritz: Wir haben schon ganz schön viel gemacht. Die Folge war krass. Hier die mit den Eltern, die nicht zum Elternabend kommen.
Ralf: Aber die passt glaube ich nicht so gut.
Moritz: Aber mir ist gerade wieder aufgefallen, weil ich hatte jetzt vorletzte Woche ein sehr interessantes Gespräch mit einem Schulsozialarbeiter bei einer Tagung, der im Prinzip auch gesagt hat, dass man leider nicht die Eltern mit Elternveranstaltungen erreicht, die man eigentlich gerne erreichen würde. Und ich hatte dann mit ihm zusammen überlegt, wer überhaupt zu Elternveranstaltungen so gerade im ländlichen Bereich kommen kann. Und jetzt stell dir vor, wenn du alleinerziehend bist und muss, dann vielleicht, wenn du kein Auto hast, mit öffentlichen Verkehrsmitteln abends 20 Kilometer Wegstrecke zurücklegen und muss da noch mal in die Schule fahren. Dann kann es sein, je nachdem, wie die Busverbindungen sind, dass er so viel Zeit beansprucht, für die du dann unter Umständen wieder einen Babysitter brauchst.
Ralf: Ich habe Elternabende gemacht in Orten, wo ich mir ziemlich sicher bin, dass du nach der Elternveranstaltung nicht mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln wieder nach Hause kommst.
Moritz: Ja, na klar. Und ja, und das ist im städtischen Bereich. Also jetzt hier in Hannover ist das überhaupt kein Thema. Da wohnst du unter Umständen ein paar Straßen weiter oder kannst mit der Straßenbahn ein paar Stationen fahren. Aber zumindest ist mir wieder klar geworden, dass es ganz viele verschiedene Gründe gibt, weshalb Eltern nicht zu Elternveranstaltungen kommen, die nichts mit Desinteresse zu tun haben. Also weder Desinteresse am Kind oder an Erziehung oder so, sondern einfach rein logistisch.
Ralf: Genau deswegen fand ich letzte Woche auch so gut. Da hatten wir unsere Onlinewochen mit ganz vielen Veranstaltungen.
Moritz: Ja, und da haben wir bestimmt auch wieder Eltern erreicht, die nicht unbedingt zu einer Präsenzveranstaltung gegangen wären. Und für mich war es irgendwie auch ganz angenehm, nicht so viel Auto zu fahren. Ich bin im Herbst wieder so viel unterwegs gewesen. Hast du mal ausgerechnet, wie viele Jahre du im Auto sitzt, wenn du zu Elternabenden fährst?
Ralf: Ich überlege, ob ich das mal machen möchte oder nicht. Das ist bestimmt auch eine ganze Menge. Ich habe keine acht Jahre.
Moritz: Vielleicht sind es acht Jahre. Aber ich habe jetzt zumindest bevor wir noch acht Jahre suchen, die Folge gefunden, die ich empfehlen würde. Und zwar einfach die vom Spieleratgeber NRW im Juni.
Ralf: Ja, warum nicht? Das passt doch. Da kann man sich Linda noch mal anhören.
Moritz: Auf jeden Fall.
Ralf: Und somit verabschieden wir uns bis zum nächsten Medienerziehungs-Montag. Das wäre dann der 16. Dezember.
Moritz: Rückmeldungen bitte wie immer an podcast@smiley-ev.de oder per Instagram direkt Nachricht.
Ralf: Auf Wiederhören.
Moritz: Bis dahin. Tschüss. Wir haben viel geschafft, diese Folge.
Ralf: Das war eine ganz schön volle Folge. Picke packe voll.
Moritz: Aber ich glaube jetzt gerade so zur Jahreszeit perfekt. Bisschen Stress und mit mit Linda macht es einfach Spaß.
Ralf: Ja, die laden wir auf jeden Fall ein drittes Mal ein.
Moritz: Wir müssen nur ein Thema finden.
Ralf: Das finden wir schon.
Moritz: Und ich bin echt. Also ich hätte noch viel mehr gerne über dieses Social Media Verbot in Australien gesprochen, aber das machen wir nächste Folge.
Ralf: Das wollte ich gerade sagen. Ich werde mir jetzt erstmal ein paar Leute suchen, mit denen ich heute noch Werwolf spielen kann.
Moritz: Ich wär dabei.
Ralf: Na dann, auf geht's. Ciao.
Moritz: Ciao.
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