Transkript:
Moritz: Das schöne ist ja, dass Eltern sich nicht dafür schämen müssen, im Bereich Medienerziehung überfordert zu sein, weil man nach wie vor immer wieder anführen kann, dass es einfach daran liegt, dass wir als Elterngeneration ohne Social Media und alles groß geworden sind.
Moritz: Heute mal nicht an einem Montag, sondern an einem Samstag, gibt es eine neue Folge von "Was mit Medienerziehung", dem Podcast von smiley e.V.. Mein Name ist Moritz Becker
Ralf: Und mein Name ist Ralf Willius.
Moritz: In diesem Podcast diskutieren wir unsere Erfahrungen aus der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, in Workshops mit Schulklassen zum Thema Social Media, aus der Diskussion mit Eltern und Fachkräften in Fortbildungsveranstaltungen und Vorträgen, und dies ist mittlerweile die vierzigste Folge und aufgrund von Ostern schon am Samstag, den 30. März.
Ralf: Ja, legen wir los mit der klassischen Frage. Gab es Rückmeldungen Moritz zur letzten oder vielleicht zur vorletzten Folge?
Moritz: Es gab eine Rückmeldung zu einer Rückmeldung, ganz kompliziert. Letztes Mal haben wir gesprochen über Senioren, die beim Essen negativ auffallen, weil sie ständig auf Smartphone gucken und sich da zum Teil noch schlechter benehmen als die Enkelkinder. Und dazu habe ich jetzt eine Rückmeldung bekommen, und zwar, dass auch im Bereich Umgang mit Falschmeldungen zum großen Teil Senioren und Senioren problematischer sein können als Kinder und Jugendliche.
Ralf: Weil sie da vielleicht auch weniger Erfahrung haben in dem Bereich.
Moritz: Ja oder vielleicht nicht wirklich drauf vorbereitet wurden. Also ich glaube schon, dass sie theoretisch auch Erfahrungen haben könnten. Also spätestens seit der Corona-Pandemie ist klar, dass YouTube im Prinzip ja auch eine Plattform ist, wo nicht nur Wahrheiten verbreitet werden. Aber Kinder und Jugendliche werden bei den ersten Schritten in der Schule oder vielleicht auch durch Eltern dabei begleitet, während ich glaube, dass die Personengruppe der über 60-Jährigen mehr oder weniger komplett unbegleitet sich das alles selber beibringen muss und da dann vielleicht wesentlich weniger sensibilisiert wurde oder auch wird, woran ich jetzt beispielsweise eine Falschmeldung erkenne oder erkenne, dass mich da jemand manipulieren möchte und so weiter und so weiter.
Ralf: Stimmt, in Schule ist es mittlerweile dann auch viel mehr Thema, als es noch vor vielen Jahren war, und die, das haben Senioren in dem Bereich ja nicht, dass sie da irgendwie Fortbildungen oder Vorträge zu hören.
Moritz: Ich weiß nicht, ob du es mitgekriegt hast, im Landkreis Dietmarschen sind einzelne, ja und das waren wohl Menschen über 60, auf Webseiten hereingefallen, in denen für irgendwelche sicheren Wertanlagen geworben wurde, und die haben dann tatsächlich auch Geld überwiesen, und das Geld ist komplett weg. Und da wurde auch gesagt, Seniorinnen und Senioren sind da wahrscheinlich viel gutgläubiger, als man das oft annimmt. Und die Zielgruppe solcher Kampagnen, also da jetzt irgendwie richtig viel Geld in irgendwelche Bitcoins oder so zu investieren, sind auch nicht Kinder und Jugendliche, weil die gar nicht so viel Geld haben.
Ralf: Wollte ich gerade sagen. Das ist ja so gesehen auch nichts Neues, das erinnert mich jetzt so ein bisschen an den Enkeltrick zum Beispiel, wo auch sehr bewusst in dem Fall per Telefon Senioren angerufen werden, mit der Bitte, Geld zu überweisen.
Moritz: Genau! Da tut jemand so, als wäre man das Enkelkind.
Ralf: Ja, genau.
Moritz: Ja und da wird auch, glaube ich, mittlerweile seitens der Polizei viel Wert drauf gelegt, in der Prävention zu sensibilisieren, zu erklären, wie funktioniert dieser Enkeltrick, mit welchen Methoden wird da gearbeitet, und das fehlt nach meinem Gefühl komplett. Und ich habe mal geguckt, was, ob es Studien gibt, die das Ganze so ein bisschen darstellen. Ich habe eine gefunden. Also ich hab mir nicht viel Mühe gegeben. Man müsste noch mal viel genauer gucken, und die ist von 2021. Unter dem Titel "Desinformation in Deutschland" wurde von der Vodafone-Stiftung in Deutschland durchgeführt, haben 74 Prozent der Befragten gesagt, dass sie Senioren als gefährdet ansehen als Zielgruppe von Falschmeldungen, aber nur 40 Prozent haben gesagt, dass es junge Erwachsene und Kinder und Jugendliche sind. Also, das heißt, die Einschätzung der Befragten ist tatsächlich auch da gewesen, dass die älteren Menschen das eigentlich größere Problem sind, um die sich aber irgendwie niemand so wirklich dabei kümmert.
Ralf: Vielleicht sind wir da ja gefragt.
Moritz: Gefragt als smiley e.V.?
Ralf: Ja, genau!
Moritz: Dürfen wir nicht, weil unsere Satzung hat ganz klar die Arbeit mit Kindern
und Jugendlichen beziehungsweise Erziehung im Mittelpunkt. Da sind Senioren nicht mit, aber vielleicht sollten wir unsere Satzung ändern, keine Ahnung.
Ralf: Sonst noch Rückmeldungen?
Moritz: Zum Verbot von TikTokhabe ich noch ein Hinweis von mir selber. In Spanien hat ein Richter Telegram verbieten wollen.
Ralf: Okay.
Moritz: Da ging es um Urheberrechtsverletzungen, und dann hat er gesagt, so, hier, jetzt reicht’s, Telegram darf nicht mehr benutzt werden, und es gab große Proteste bei den, also durch die Nutzerinnen und Nutzer, die dann gesagt haben, hier, das geht nicht, also auch wahrscheinlich Redefreiheit beziehungsweise Informationsfreiheit. Und es wurde dann revidiert und wurde gesagt, das unverhältnismäßig und Telegram wurde daraufhin nicht verboten. Und daran musste ich denken, weil wir bei der letzten Folge über das Verbot von TikTok gesprochen haben, was sich auch wohl in den zumindest USA nicht so ohne weiteres umsetzen lässt. Und das heißt also auch da, am Beispiel von Telegram ist Spanien als Rechtsstaat auch dran gescheitert, eine einzelne App so zu sperren.
Ralf: In Amerika gab es auch eine ganze Menge Proteste, ich glaube sogar von TikTok selber aufgerufen, dass die gebeten haben, die Abgeordneten zu kontaktieren.
Moritz: Haben sie das gemacht?
Ralf: Ja. Ich glaube, teilweise haben die Abgeordneten das Telefon daneben gelegt, weil so viele Anrufe kamen.
Moritz: TikTok hat zu Protesten aufgerufen?.
Ralf: Ja. So habe ich das verstanden.
Moritz: Und ich glaube, da haben die tatsächlich auch eine ganze Menge Macht die Betreiber, und die Nutzerinnen und Nutzer sind vielleicht zum Teil auch sogar Fans, die sagen, das wollen wir uns nicht nehmen lassen. Übrigens hat in dem Zusammenhang vielleicht ganz kurz TikTok die Reichweite von Maximilian Krah, dem AfD-Politiker gedrosselt, dass die Videos jetzt nicht mehr so prominent oder schnell verbreitet werden. Und die Begründung dafür ist, dass er gegen die Community-Richtlinien verstoßen hätte, und der Spiegel wollte genauer wissen, was Maximilian Krah gemacht hat. Also fand ich ganz interessant, auch vielleicht mal zu gucken, wo da bei TikTok da die Schmerzgrenzen sind. Dazu hat TikTok sich aber nicht geäußert, und ich glaube, dass es tatsächlich deshalb auch wichtig ist, solche Videos einfach zu melden, und dass so der Betreiber dann von sich aus auf die Idee kommt, ja, es wurden wohl auch einzelne Videos gesperrt, dann da aktiv zu werden.
Ralf: Ist ja auch immer Thema in den Schulklassen, in den Workshops, dass wir mit Schülerinnen und Schülern darüber diskutieren, dass jede einzelne Meldung einfach wichtig ist, weil je mehr Menschen melden, je eher nimmt Tiktok halt auch wahr, dass es da ein Problem gibt.
Moritz: Ich hatte mir noch mal ein paar Gedanken gemacht über die, dies Problem der Reichweite, und ich habe in Walldorf habe ich im Rahmen meines Vortrags ein kleines Experiment gemacht, und zwar habe ich mitten im Vortrag habe ich dann gesagt, dass ich mich total freue, endlich mal wieder in Südhessen zu sein, hier in Walldorf, und da waren einzelne Leute schon so weggedämmert, und ich sage dann irgendwie, das Waldorf in Südhessen liegt, und sofort sagt jemand, nein, das ist Bad Württemberg, und alle waren wieder wach. Und dann ist mir klar geworden, also, ich wusste natürlich, dass es nicht Südhessen ist, aber wenn ich bewusst was Falsches sage, reagieren die Leute. Hätte ich jetzt gesagt: Ach ist das schön mal wieder in Baden-Württemberg, hätte ich gesagt, so, ja toll, freut er sich halt. Aber das heißt, man, wo ich was Unwahres behaupte, werden Menschen sofort motiviert zu widersprechen, und das rüttelt die Menschen auf. Von daher, wenn du im Vortrag merkst, die Leute langweilen sich einfach mal, was Falsches behaupten, und genauso funktioniert ein Algorithmus auch. Das heißt, behauptest du etwas Falsches, und die Menschen melden das nicht, sondern widersprechen in den Kommentaren. Auf die Weise denkt der Algorithmus der App so, ah, das scheint relevant zu sein. Das heißt, wenn du etwas richtiges Behauptest, dann lesen die Leute das durch und nicken für sich. Indem Moment wo du was Falsches behauptest, widersprechen die Leute, und wenn du dann dafür sorgt, dass Leute dem wieder widersprechen, hast du blitzschnell deine ganzen Kommentarspalten mit was weiß ich, wie viel Diskussion!
Ralf: Und TikTok denkt, das ist eine sehr fruchtbare Diskussion. Lernen wir alle von sozusagen.
Moritz: Ja, nee gar nicht unbedingt lernen wir davon, sondern es scheint relevant zu, sondern es scheint denen, die Menschen irgendwie zu berühren, und die Leute gucken sich dann an, und damit kannst du am Ende über die Metadaten wieder Geld verdienen.
Ralf: Also, wenn wir unseren Podcast nach vorne bringen wollen, sollten wir zwischendurch auch mal so ein paar Falschinformationen unterbringen, dass die Leute....
Moritz: Ja, zumindest in der Bewerbung für den Podcast, im Podcast kannst du ja nicht widersprechen. Stimmt, wobei. Es könnte sein, wenn wir hier was völlig Absurdes behaupten, dass möglichst viele Leute das irgendwo posten und sagen, hört ihr das mal an, was die für einen Schwachsinn erzählen. Aber ich glaube, das ist das grundsätzliche Problem, wie mit Populismus umgegangen werden kann, und da hab ich jetzt spontan auch keine Lösung.
Ralf: Ja, so viel zu den Rückmeldungen, aber ich gehe davon aus, du hast ein Hauptthema sozusagen mitgebracht für heute.
Moritz: Ja, ich möchte mit dir über etwas sprechen, was wir schon öfter auch angedeutet haben, nämlich das Problem, dass es Eltern gibt, die wir nicht in der Elternarbeit erreichen, und dieses "wir" meine ich jetzt gar nicht Smiley e.V., sondern generell den kompletten Präventionsbereich, erwachsenem Bildungsbereich, Schule wie auch immer, denn ich habe jetzt bei zwei Veranstaltungen, also Elternveranstaltungen, im Nachgang mit den Schulleitungen gesprochen, die dann sagten, dass es leider so ist, dass es da eine ganze Menge Eltern gegeben hätte, die die gerne dort bei der Veranstaltung gehabt hätten, die aber einfach nicht kommen. Beziehungsweise in einem anderen Gespräch war es eigentlich so eher im Vorhinein, dass derjenige gleich sagt, es kommen sowieso die falschen Eltern zu solchen Abenden, die Eltern, die es eigentlich bräuchten, die kommen nicht, und ich habe dann gesagt, dass ich das nicht glaube, weil die Veranstaltungen, die ich mache, und ich denke, das gilt auch für die Elternveranstaltungen, die du gestaltest, haben als Hauptidee eigentlich, die Eltern anzusprechen, die alles richtig machen wollen und dabei wahrscheinlich auch sehr viel richtig machen, und dann auf hohem Niveau zu überlegen, wie kann man jetzt in der Medienerziehung vielleicht einiges noch besser machen.
Ralf: Ich habe auch ganz häufig die Rückmeldung von den Schulen, gerade auch im Bereich Grundschule, dass die Eltern vermisst werden, die eigentlich kommen sollten.
Moritz: Ich weiß immer gar nicht so genau, welche Eltern damit gemeint sind mit denen Eltern, die eigentlich kommen sollten. Und ich glaube schon, dass es Eltern gibt, wo es auch gute Gründe gibt, dass sie nicht zu so einer Elternveranstaltung gehen. Also ich glaube nicht, dass es pauschal immer Desinteresse ist, sondern vielleicht auch einfach so was wie Probleme, die einfach noch viel schwerwiegender sind, als die Probleme, die das Kind mit Social Media haben könnte. Also wenn du dir vorstellst, du bist alleinerziehend, hast drei Kinder vielleicht, die auch in irgendeiner Form auffällig sind, also die nicht ins Bett gehen, wenn du sagst, jetzt geh ins Bett, sondern mit denen du wirklich unglaubliche Kämpfe durchzustehen hast, vielleicht dazu noch eine aktuelle Trennung mit Existenzängsten, wo du, wo dir klar ist, du kannst die Wohnung eigentlich nicht halten, also all die Probleme, die dann wirklich ganz, ganz andere Dimension haben, als einfach nur darüber zu sprechen, sagen wir, was ist denn jetzt eigentlich sinnvoll, in welchem Alter welche App zu benutzen oder so. Und diese Eltern. Für die bedeutet es, dann, erst mal Babysitter zu organisieren, was auch wieder Geld kostet. Das heißt, wenn du jetzt finanziell eher schlechter aufgestellt bist, dann kannst du dir nicht ein Babysitter mal eben für deine drei schwer erziehbaren Kinder besorgen, um dann zu einem Elternabend zu gehen, wo du dann im Nachhinein feststellst, das war genauso langweilig wie den Abend, den ich da vor zwei Jahren bei dem anderen Kind schon erlebt habe. Also, das sind ja auch Eltern, wo ich sagen würde, ich kann absolut nachvollziehen, dass man vor diesem Hintergrund nicht zu einem Informationsabend in die Grundschule geht.
Ralf: Das heißt, da sind einfach ganz andere Probleme, viel, viel drängender, als sich mit der Handynutzung auseinanderzusetzen, oder da ist man froh, wenn das Kind überhaupt im Bett ist und vielleicht dann auch gerne noch mit Handy.
Moritz: Stimmt, dann geht das Kind mit dem Handy ins Bett, lässt einen aber dann wenigstens den Spielraum, dass man sich um die anderen Kinder kümmern kann. Und jetzt kommt da so ein schlauer Referent und erzählt dir, dass die Kinder das Handy nicht ins Bett nehmen sollen, und du denkst, ja geil! Aber was ist dann die Alternative? Also wo den Eltern eigentlich viel grundlegendere Fragen unter den Nägeln brennen? Also vielleicht ein Elternabend zum Thema, wie bringe ich drei Kinder ins Bett? Grundsätzlich erst mal, und das heißt die Lösung, dem Kind zu sagen, nimm dein Handy mit ins Bett, dass du da noch ein paar YouTube-Videos gucken kannst, bis du irgendwann eingeschlafen bist, damit ich mich um die anderen Kinder kümmern können, beispielsweise, das ist ja eine Strategie, die eigentlich nachvollziehbar ist, und da brauchst du auch niemand, der dann kommt und sagt, ja, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat aber... Und du denkst so, ja, scheiß auf die BzgA, meine Kinder, ich brauch irgendwann auch mal Feierabend, so ungefähr, und das, glaube ich, ist etwas wo Medienerziehung, das ist ja nur so eine Baustelle von ganz vielen.
Ralf: Ja, ich fühle mich gerade so ein bisschen erinnert. Erinnerst du dich an die Folge, wo wir über Smartwatches gesprochen haben? Da habe ich anfangs auch, ich sage mal, ich war sehr, sehr, sehr, sehr kritisch gegenüber denen eingestellt, und da hast du auch ähnliche Argumente gebracht, wo Eltern, für Eltern das ein Geschenk ist, diese Smartwatch ihrem Kind mitzugeben, einfach um das Kind zu erreichen, wo ich so aus meiner, ich sage mal, vielleicht auch ein bisschen privilegierten Sicht gar nicht auf die Idee gekommen bin, dass ich mein Kind irgendwie erreichen muss, weil ich länger arbeiten muss, weil irgendwelche anderen Sachen sind.
Moritz: Ja, ja, das ist, das fällt, das fällt nicht immer leicht, mal den guten Grund des Handelns bei Eltern zu finden, die etwas machen, was so gegen deine. Also wenn du jetzt Smartwatches sehr kritisch siehst und sagst, die Privatsphäre der Kinder ist wichtig, und jetzt kommen Eltern und Orten ihre Kinder, wenn man dann mit den Eltern ins Gespräch geht und die erzählen von Ängsten, die sie haben, weil vielleicht im näheren Umfeld da tatsächlich mal ein Kind nicht nach Hause gekommen ist, aus welchen Gründen auch immer, dann merkt man auf einmal, dass diese Smartwatch mit der GPS-Trackfunktion den Eltern einfach Ängste nimmt. Und da ist es nicht so einfach zu sagen, so ja, aber die Autonomie des Kindes Blablabla, sondern da muss man über Ängste sprechen, und das ist auch was, wo ich manchmal das Gefühl habe, dass so unterschwellig bei dieser Formulierung, es kommen die falschen Eltern. Da steckt auch so ein bisschen drin. Da gibt es Eltern, die ihre Kinder gar nicht lieben, und deswegen ist es so scheiß egal denen, was das Kind mit Handy macht und so, und ich glaube nicht, dass es Gleichgültigkeit ist, wenn Eltern da sagen, mir ist es egal, was das Kind mit dem Handy macht, sondern da gibt es Gründe, die viel, viel grundlegender sind, als jetzt zu sagen, wir reden jetzt über einen sinnvollen Gebrauch von Smartwatches oder so, wenn es eigentlich grundlegend erst mal darum gehen muss, wie kann ich mit Ängsten umgehen, die ich um mein Kind habe, oder wie viel Autonomie braucht mein Kind und so weiter und so fort, und das, du hast das gerade privilegiert genannt. Ich glaube, dass im Bildungsbereich, Lehrkräfte oder auch wir, das sind in der Regel Menschen, die sind von Grund auf sensibilisiert für solche Fragen. Also das heißt, wenn du dich für einen Beruf entscheidest im Bereich Bildung und Erziehung, dann sind dir Sachen geläufig, wofür man andere Personengruppen vielleicht erst einmal sensibilisieren oder begeistern müsste, so zusagen "Ey, Leute, das macht richtig Spaß, sein Kind zu erziehen", oder dass dann keine Ahnung. Ich glaube, dass was in der Schule dann entsteht bei dem Schulleiter, mit dem ich sprach, ohne dass ich ihm das jetzt unterstellen möchte. Also, wenn er das jetzt hier hört, liebe grüße, es war ein sehr schönes Gespräch ist, dass man merkt, ich muss hier jetzt als Klassenlehrkraft ständig die Scherben zusammenfegen von irgendeiner Scheiße, die da nachts passiert, weil die Kinder nicht schlafen, weil sie sich mit Handy gegenseitig beschimpfen, und dann hab ich hier, wenn ich mit der Klasse arbeiten möchte, n riesen Chaos und könnten diese Eltern nicht einfach dafür sorgen, dass die Kinder nachts schlafen?
Ralf: Ja, so wie ich das ja auch mache, das ist was, was ich ganz häufig so als Rückmeldung bekomme von Lehrkräften, die bei den Workshops dabei sind, dass die überhaupt nicht verstehen können, wie die in der Nacht so lange chatten können, weil die eigenen Kinder sind natürlich um neun im Bett, und da liegt das Handy aber schon lange im Flur. Also jetzt ein bisschen überspitzt gesagt, aber das ist, sorgt für ein gewisses Unverständnis bei den Lehrkräften, mitunter auch.
Moritz: Genau, und das ist, das ist so die Perspektive, die wir da jetzt haben, dass wir sagen, es ist doch total toll, mit den Kindern all diese Sachen zu diskutieren. Aber das ist, vielleicht hast du recht, wirklich so ein privilegierter Blick, da erreichst du Eltern nicht mit so einem Elternabend im Sinne von so gelingen Medienerziehung, wenn die Eltern eigentlich erst mal die Fragen, wie gelingt Erziehung überhaupt, entweder aus Not heraus oder dafür sensibilisiert werden müssten, und das, da ist dann oft schon, glaube ich, die Einladung so formuliert, dass die Eltern sagen, so nee das, das, da gehe ich gar nicht hin!
Ralf: Und da fühlt man sich ja wahrscheinlich persönlich auch angegriffen. Also, wenn, wie erziehe ich mein Kind richtig, unterstellt das ja auch, dass ich es falsch mache.
Moritz: Da gibt es Einladungen, die sind so formuliert im Sinne von: liebe Eltern, weil da so viel schiefgeht, bieten wir ihnen jetzt diesen Abend an, so. Da steckt dann unterschwellig drin, weil sie als Eltern es nicht auf die Reihe kriegen, ihr Kind vernünftig zu erziehen, bieten wir jetzt einen Elternabend zu dem Thema an, und das, glaube ich, ist nicht das, was Eltern eigentlich wollen, und da finde ich halt sehr schön, dass es Lehrkräfte gibt, die dann auch noch mal in irgendwelchen Elterngruppen oder per Schulserver oder so schreiben, n Tag vorher. Ich gehe auch zu diesem Elternabend als Klassenlehrkraft, weil ich glaube, dass es ein wichtiges Thema für uns alle ist oder wo dann auch wirklich so eine Art Erziehungspartnerschaft gelebt wird, dass gesagt wird. Für mich als Klassenlehrkraft ist ganz wichtig, auch zu diesem Elternabend zu gehen, weil ich natürlich auch im Schulalltag eine erziehende Funktion habe, und da habe ich mal nachgeguckt, und das steht eigentlich in allen Schulgesetzen in den einzelnen Bundesländern, steht ganz klar, ich glaube es immer dann der Paragraf zwei, steht ganz klar drin, dass Schulen einen Erziehungsauftrag haben, in denen du all diese Sachen auch mit Medienerziehung überall mit reinpacken kannst. Und das, was ich, was ich oft so das Gefühl habe, ist, dass so wird gesagt, so, Medienbildung ist klar, das muss Schule machen, aber Medienerziehung, das müssen Eltern machen!
Ralf: Aber auf anderen Seite kann man Eltern ja auch deutlich machen, dass Eltern auch einen Teil dazu beitragen können. Weil, wenn die Lehrkräfte wissen, dass montags morgens immer Stress ist, weil die bis später in die Nacht chatten, dann können die natürlich freitags sagen und denkt dran, Sonntag auch ein bisschen früh ins Bett, umsetzen können die Eltern das ja viel besser.
Moritz: Ja, und jetzt machst du einen Elternabend, wo aber nur 20 Prozent aller
Eltern dabei sind. Das heißt, 20 Prozent der Eltern beherzigen jetzt das, was du gesagt hast, und 80 Prozent nicht, und eine Quote von 20 Prozent, das ist aber realistisch. Da freuen sich die Schulen zum Teil, also gerade, wenn ich jetzt, an manche Oberschule denke oder auch die Haupt- und Realschulen, wenn da 40 Eltern sind, dann ist das schon viel, und damit erreichst du nicht wirklich viele Familien, und da kannst du dich nicht darauf verlassen zu sagen, wir haben jetzt die Eltern aufgeklärt, und da wird sich jetzt nennenswert etwas ändern in den Chats. Also, das glaube ich nicht.
Ralf: Nee, ich überlege, diese Eltern zu erreichen, beziehungsweise siehst du andere Möglichkeiten?
Moritz: Also ich glaube, dass die eigentlich spannenden Eltern die sind, die an sich die Ressourcen hätten, in diesem Bereich ihre Kinder zu erziehen. Also jetzt nicht, was ich jetzt eben dargestellt habe, so sehr klischeehaft alleinerziehend, drei Kinder und so weiter und so weiter, sondern Eltern, die vielleicht einfach nicht informiert sind und sich keine Gedanken machen, was macht es eigentlich mit meinem Kind, wenn es den ganzen Nachmittag sich nicht bewegt, sondern nur Playstation spielt? Und ich denke, Eltern, da gibt es Eltern, die sensibilisiert werden könnten, wenn sie bei so einer Veranstaltung wären, die hinterher sagen würden, so, oh okay, da habe ich noch nie drüber nachgedacht. Aber das klingt alles plausibel, und die Strategien, die ich gehört habe, traue ich mir zu. Ich werde jetzt da was verändern, und da fand ich sehr spannend. Das war irgendwo in Nordrhein-Westfalen. Ich habe leider vergessen, wo das war. Ich glaube, Landkreis Steinfurt, ich weiß es nicht mehr. Da war es auf jeden Fall so, dass die Eltern, die kamen, die bekamen alle einen Stempel in so ein Bonusheft, und die Eltern hatten die Möglichkeit, irgendwann dann, wenn dieses Bonusheft voll war, konntest du das eintauschen gegen irgendeinen Warengutschein, Klamottengutschein oder irgend sowas. Und ich hatte dann erst gedacht, das ist ja irgendwie total doof so. Die kommen ja nur, weil sie ein H+M-Gutschein haben wollen. Die interessieren sich gar nicht für die Thematik, und dann habe ich aber hinterher habe ich gedacht, das ist eigentlich gar nicht so schlecht, weil auf diese Weise vielleicht Eltern kommen, die sagen, ich würde niemals zu einem Elternabend gehen, wenn ich dafür nicht diesen, weiß ich nicht Gutschein irgendwie bekomme. Und nur deshalb gehe ich hin. Und jetzt sitzen diese Eltern da und stellen vielleicht in deinem Elternabend fest, so, ey, das war eigentlich ganz cool. Der Herr Willius, der war gar nicht so langweilig, wie ich erwartet habe. Der hat auch keine, was weiß ich irgendwie so akademisierte Sprache verwendet, dass ich nichts verstanden habe, und von diesen 20 Sachen, die er da heute Abend erzählt hat, waren fünf mich relevant, hätte ich nie gedacht. Aber beim nächsten Mal gehe ich noch mal zu so einer Elternveranstaltung, vielleicht auch zu einem anderen Thema, weil ich merke, das hat mir geholfen. Und jetzt ist bei der nächsten Veranstaltung so, dass du aber kein H+M-Gutschein kriegst. Dann sagen diese Eltern vielleicht, aber die letzte Veranstaltung, die war so gut. Ich gehe trotzdem hin.
Ralf: So ein ähnliches Modell fahren ja auch einige Krankenkassen, also dass du, wenn du regelmäßig an Kursen teilnimmst, du Teil der Krankenkassenkosten zurückbekommst bekommst.
Moritz: Stimmt genau? Ich krieg von meiner Krankenkasse, krieg ich Geld wieder, ich, brauch so fünf Bonuspunkte irgendwie!
Ralf: Sportabzeichen machen oder Yoga-Kurs.
Moritz: Oder Zahnvorsorge, Mitglied in einem Sportverein, reicht auch. Ist auch ein Punkt. Habe ich immer gleich: Check ich Mitglied im Sportverein? Also das heißt, du musst dich nicht bewegen, du musst nur Mitglied im Sportverein sein, und das finde ich eigentlich auch ein gutes Modell, und ich habe das auch schon gemacht. Also, ich habe schon so Veranstaltungen gemacht, wo die Krankenkassen diese Veranstaltung zumindest mit gesponsort haben, und da gingen dann die Eltern von der Krankenkasse, konnten nach vorne gehen und sich da auch irgendwie eine Unterschrift abholen. Und wenn es Menschen motiviert nen Sportabzeichen so zu machen, nur damit sie am Jahresende 50€ von ihrer Krankenversicherung bekommen, dann ist ja das Sportabzeichen trotzdem sinnvoll für die körperliche Fitness. Von daher, wenn die Leute am Ende des Jahres 50€ wiederkriegen, weil sie an nem Elternabend teilgenommen haben, und der Elternabend war jetzt nicht völlig scheiße, dann ist das doch auch ne gute Sache.
Ralf: Ja, Moritz, jetzt stell dir mal vor, jetzt rafft sich da jemand auf, geht da hin!
Moritz: Wegen Bonuspunkten.
Ralf: Wegen Bonuspunkten und hört sich dann zwei Stunden Zahlen, Fakten an, die er überhaupt nicht versteht, die ihn überhaupt nicht nteressieren. Was ist, wenn die erste Veranstaltung total langweilig ist?
Moritz: Ich befürchte aber, das passiert auch ohne Bonusprogramm. Ich weiß nicht, wie es bei dir war, als du als Vater in der Grundschule zu Elternabenden eingeladen wurdest. Also, wie soll ich sagen? Es gibt ganz tolle Lehrkräfte, die wunderbar mit Kindern umgehen können, aber wirklich Elternabende gestalten auf eine Art und Weise, wo du die ganze Zeit denkst, sag mal willst du mich verarschen, also wo du behandelt wirst wie ein Sechsjähriger, in einer Art und Weise, wo man wirklich sagt, so Elternabend, das ist echt die Hölle! Also, ich habe auch tolle Elternabende als Vater erlebt, mit Lehrkräften, die durchaus in der Lage sind, auch auf eine wirklich angenehme, auch humorvolle Art und Weise mit Erwachsenen zu arbeiten. Und ich habe mal in einer Fortbildung für Lehrkräfte die Anwesenden gefragt, wer sich für diesen Beruf als Lehrkraft entschieden hat, weil man gerne mit Kindern arbeitet. Da haben sich alle gemeldet. Da habe ich gefragt, wer von euch arbeitet gerne mit Eltern, da hat sich da niemand gemeldet? Und deshalb glaube ich auch, das Arbeiten mit Eltern ist nicht automatisch in die Wiege gelegt, wenn du eine gute Lehrkraft bist, und das heißt, ich glaube, dass leider ist so ist, dass eine ganz ganze Menge an Elternabenden zu den Eltern gehen müssen in der Grundschule. Die sind also leider oft auch nicht so richtig gut, und dann gehst du nie wieder zu ner Elternveranstaltung.
Ralf: Ja, und das ist, glaube ich, auch gar nicht so selten. Ich bin ja manchmal auch
einer von zwei, die n Elternabend machen, wo dann vorher tatsächlich, wo ich auch denke, das ist jetzt ganz schön langweilig hier, die armen Eltern.
Moritz: Und auch rhetorisch schlecht.
Ralf: Ja.
Moritz: Ja, und das geht selbst kritisch an uns Fachkräfte, die nur Elternabende machen. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Eltern, die da sitzen, die haben einen anstrengenden Arbeitstag hinter sich, die haben zu Hause die Kinder ins Bett geknechtet oder noch Essen gemacht, damit sie rechtzeitig zum Elternabend können, und dann musst du den, glaube ich, wirklich was bieten. Ja klar, also definitiv, und da kannst du nicht schlecht vorbereitet irgendwelche Folien runter rattern oder so, und das, glaube ich, ist auch ein Punkt, dass es eine Menge Eltern gibt, die einfach die Erfahrung gemacht haben, mir helfen Elternabende nicht, und das heißt, selbst wenn sie profitieren würden, kommen die alleine deshalb nicht, und das ist das Schöne an unseren Online -Veranstaltungen.
Ralf: Und wir haben ja die Online-Veranstaltungen in Corona begonnen.
Moritz: Die wir immer noch machen, und da kommen wirklich Eltern, die sagen, ich wäre niemals für eine Veranstaltung dieser Art zehn Kilometer im Auto irgendwo hingefahren oder so, aber nebenbei, beim Aufräumen in der Küche gucke ich mir das an, und das sind einige, die dann auch zurückmelden und sagen, ja, die zweite Hälfte habe ich dann nur noch vom Computer gesessen oder vom Tablet, weil es viel spannender war, als ich dachte. Und auch wenn ich glaube, dass eine Präsenzveranstaltung immer intensiver ist oder man da mehr machen kann, würde ich sagen, dass schon vor diesem Hintergrund Online-Veranstaltungen eine ganz wichtige Daseinsberechtigung haben, um zumindest so eine gewisse Niedrigschwelligkeit zu gewährleisten. Aber da gibt es bestimmt noch andere Gründe, die wir hier berücksichtigen müssen.
Ralf: Also, ein großes Problem, glaube ich, ist eine sprachliche Barriere.
Moritz: Ja, wenn Eltern davon ausgehen, dass ihre Deutschkenntnisse nicht ausreichen werden, um dem Elternabend zu folgen, dann bleiben die auch zu Hause.
Ralf: Da kann man sich noch so viel Mühe geben, mit einfacher Sprache zu reden. Das funktioniert auch nicht.
Moritz: Zumal du dann wieder Eltern hast, die genervt sind von der einfachen Sprache, weil sie sagen, das hat nicht den Anspruch gehabt, den ich erwartet habe.
Ralf: Ein ganz anderes Problem könnte ja sein, dass Eltern unter Umständen denken, wenn ich zu einem Elternabend gehe. Dass ich zu Hause ein Problem hätte,.
Moritz: Sagt man oft im Bereich Drogenprävantion und Alkoholprävention. Das heißt also, wenn Eltern dann zu so einem Abend gehen, dann.
Ralf: Schaut zu Hause einiges nicht ganz so zu laufen
Moritz: Und dann sitzen da noch die Lehrkräfte. Ich glaube aber, dass das beim Bereich Medienerziehung nicht so ein großes Thema ist, wie zum Beispiel jetzt, wenn es um Gewalt oder Drogen oder so geht.
Ralf: Das ist eine ganz andere.
Moritz: Das schöne ist ja, dass Eltern sich nicht dafür schämen müssen, im Bereich Medienerziehung überfordert zu sein, weil man nach wie vor immer wieder anführen kann, dass es einfach daran liegt, dass wir als Elterngeneration ohne Social Media und all das groß geworden sind, und das macht es in der Einladung dann auch einfacher. Also stell dir vor, du schreibst in die Einladung rein, liebe Eltern, es ist ja ganz normal, dass wir unsere Kinder viel zu oft schlagen, und deshalb haben wir jemanden eingeladen, der was zum Thema Konflikte im Familienbereich oder so macht. Aber im Bereich Medienerziehung geht genau das, wo man sagen kann, es ist halt für uns alle eine große Herausforderung und so weiter und so fort, und auf die Weise nimmst du den Eltern im Prinzip so diesen Punkt. Ich blamiere mich, wenn ich da hingehe.
Ralf: Mir fällt gerade noch eine Sache ein. Ich weiß nicht, ob die relevant ist, aber der zeitliche Aspekt. Ich mache jetzt den nächsten Elternabend im Rahmen eines Familienfrühstücks.
Moritz: Also nicht als klassischen Elternabend.
Ralf: Genau nicht abends, sondern das ist tatsächlich in dem Fall n Sonntagvormittag, wo wir in Form eines Tablequizes dann medienpädagogische Fragen diskutieren. Ich war auch schon in Schule vormittags eingeladen, wo es so ein Elterncafe gab.
Moritz: Am Wochenende?
Ralf: Nee, das war dann während der Schulzeit tatsächlich, also dass in der Woche das war, glaub ich, eine Stunde bevor die Schule zu Ende war, dass die dann quasi danach ihre Kinder gleich mitnehmen konnten.
Moritz: Also, man würde jetzt wahrscheinlich sagen, so nee, das ist ein schlechtes Format, das vormittags zu machen, weil die, die morgens arbeiten müssen, können nicht kommen, und dann tut man so, als wäre abends ein besseres Format, weil abends die meisten nicht arbeiten müssen. Aber so die Kombination aus mehreren Formaten erscheint mir dann wirklich zielführend. Also abends für die Eltern, die abends Zeit haben, vormittags für die Eltern, die aus verschiedenen Gründen eher morgens erreicht werden können, und zusätzlich noch die online Variante. Das heißt, wenn man wirklich alle erreichen möchte, dann wird es nicht mit einer Veranstaltungsart gehen.
Ralf: Das heißt, wir brauchen im Prinzip einen großen Blumenstrauß an Angeboten.
Moritz: Sowohl was die zeitlichen Aspekte angeht, als auch die Inhalte, die dann thematisiert werden sollen, ist ja auch so ein Streitpunkt, den man oft hat. Sollen wir bei so einem Elternabend mit schockierenden Sachen erstmal die Eltern wachrütteln? Und ich glaube, dass man das in vielen Fällen gar nicht muss, weil die Eltern sind sensibilisiert für das Thema, sonst wären sie gar nicht da, sondern du kannst eigentlich gleich mit der ja mit so einem lösungsorientierten Ansatz loslegen. Wenn das jetzt aber Eltern sind, die sind gar nicht gekommen, weil sie schon sensibilisiert sind, sondern weil sie vielleicht einfach noch ein Bonusstempel brauchen, dann wäre wichtig, tatsächlich dort auch zu sensibilisieren, also jetzt nicht die Eltern zu schockieren oder so was, und da auch die Inhalte entsprechend darauf abzustimmen, weil mich das oft ärgert, wenn man dann den Elternabend hat, wo lauter Eltern sitzen. Die sind gekommen, weil sie wissen, dass auf TikTok meinetwegen Hass propagiert wird, und die erste halbe Stunde besteht darin, dass erst mal dargestellt wird, das auf TikTok Hass propagiert wird, und Leute sitzen dann sagen, ja, weiß ich.
Ralf: Ja, ich glaube tatsächlich, dass diese Aspekte natürlich zum einen für die Durchführung super wichtig sind, aber halt auch fürs Einladen.
Moritz: Wir haben ja den großen Vorteil, dass wir nie selber einladen, sondern immer nur die sind, die durchführen. Wobei, stimmt nicht ganz. Ich freue mich schon jetzt total auf den Tagesordnungspunkt Ankündigungen.
Ralf: Weil wir mal einladen.
Moritz: Genau.
Ralf: Aber eigentlich sind wir auch schon an dem Punkt "und sonst", würde ich
sagen.
Moritz: Ja. Denke ich auch.
Ralf: Dann frage ich Moritz, und sonst?
Moritz: Ich habe nichts, außer dich zu bitten, die Ankündigung zu machen, die wir für heute haben.
Ralf: Wir möchten einladen zu einem Online-Abend, an dem man uns nicht nur hören, sondern tatsächlich auch sehen kann. Am 18. Juni um 20 Uhr. Den Termin vielleicht schon mal vormerken, werden wir einen Online-Abend anbieten, an dem wir ja für alle Fragen bereitstehen, die sich so ergeben haben, beim Hören unseres Podcasts.
Moritz: Wichtig vielleicht, die Teilnehmenden müssen nicht per Webcam teilnehmen, sondern können per Chat mit uns kommunizieren. Man kann nur uns sehen. Was schon reicht.
Ralf: Anmeldungen wird ab Mitte Mai möglich sein, werden wir aber sicherlich im Podcast nochmal drauf verweisen.
Moritz: Oh ja, wir werden jetzt immer Werbung machen, genau!
Ralf: 18.6., 20 Uhr. Vielleicht schon mal vormerken?
Moritz: Ich freue mich drauf.
Ralf: Ja, und ich denke, somit wären wir am Ende dieser Folge. Oder Moritz?
Moritz: Ja
Ralf: Dann sagen wir wie immer Danke fürs Zuhören. Wir freuen uns über Rückmeldungen an podcast@smiley-ev.de. und sagen auf Wiederhören.
Moritz: Tschüss.