Sicherheit

Smartphone sichern

In manchen Schulen passiert es wöchentlich: ein Schüler kommt aufgelöst ins Schulsekretariat, weil das Smartphone verschwunden ist. Ob es gestohlen oder verloren wurde, ist erst einmal egal. Viel größer ist die Angst: was ist mit meinen Daten?

Bei den Daten geht es um unzählige private Whatsapp-Nachrichten, Fotos und Videos, die im Handy gespeichert sind. Was passiert, wenn ein unrechtmäßiger Besitzer auf einmal mit dem Handy andere kontaktiert? „Ein Smartphone ist ein Teil der Identität des Menschen“, beschrieb ein Schüler die Rolle seines Handys – und verdeutlicht damit indirekt die Dramatik eines Smartphone-Verlusts.

In den allermeisten Schulklassen, mit denen wir arbeiten, sind Strategien zur Sicherung von Online-Accounts bekannt. Dass ein gutes Passwort bspw. für Facebook, bestehend aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen, sorgsam aufbewahrt und nicht Anderen genannt werden sollte, kommt in der Regel wie aus der Pistole geschossen, wenn es um gute Passwörter geht. Nicht zuletzt bei der Einführung von Systemen wie iServ, Lownet oder anderen Netzwerken im Schulkontext werden Schüler auf ein gutes Passwort hingewiesen. Oft wird auch Zuhause auf ein sicheres Passwort wertgelegt. Dass aber ein Smartphone keine Passwortabfrage bei der Facebook-App erwartet, wird in der Diskussion oft vergessen.

PIN-Abfrage reicht nicht

Der klassische PIN-Code betrifft lediglich die Verwendung der Sim-Karte. Wird also ein ausgeschaltetes Handy gefunden und die Simkarte entfernt, wird die PIN nicht abgefragt. Das Handy kann zwar nicht telefonieren, ist allerdings weitgehend frei zugänglich. Es kann auf alle Bilder, Chats etc. zugegriffen werden. Lediglich die auf der Sim-Karte gespeicherten Daten fehlen. Das betrifft je nach Konfiguration die SMS, Anruflisten und Telefonnummern. Meistens sind allerdings auch diese im Smartphonespeicher abgelegt und somit nicht geschützt. Interessant außerdem: selbst wenn der Mobilfunkzugang fehlt, kann per WLAN auch ohne Simkarte gechattet werden.

Kurz gesagt: die PIN sichert die Simkarte, das Smartphone nicht. Nach einer Studie des IT-Sicherheitsunternehmen McAfee verzichten ein Drittel aller Smartphonenutzer auf eine Sicherung des Smartphones.

Verbreitet ist die Verwendung von Mustern. Hier werden neun Punkte miteinander verbunden, stimmt das Muster, wird das Smartphone freigegeben. Nach einer bestimmten Anzahl von Fehlversuchen wird das Handy vor einer weiteren Angabe je nach Gerät für ca. 30 Sekunden gesperrt. Danach hat der Benutzer erneut die Möglichkeit, das Muster auszuprobieren. Nach 15 Versuchen ist das Handy gesperrt; das Handy muss je nach Modell unterschiedlich wieder freigegeben werden (bspw. über den Google-Account).

Eine Schwachstelle ist allerdings, dass mitunter durch fettige Finger Spuren auf dem Display hinterlassen werden, die einen Hinweis auf das Muster geben können. Wichtiger Hinweis also: Handy regelmäßig einmal an der Hose abwischen und ein nicht zu simples Muster ist wichtig. Vermutlich sicherer, aber im Alltag weniger praktisch ist anstelle des Musters ein Passwort bzw. eine weitere PIN, die das Smartphone sichert.

Problem: Speicherkarte ist nicht geschützt

Die meisten Android-Smartphones verfügen über eine externe Speicherkarte. Dies gilt oft als Vorteil, da hier relativ simple der Speicherplatz durch eine neue Speicherkarte kostengünstig erweitert werden kann. Aus Sicherheitssicht ist dies allerdings eine Schwachstelle. Denn alle auf der Speicherkarte ausgelagerten Fotos und je nach Konfiguration auch bspw. alle Sprachnachrichten etc. von Whatsapp sind somit ohne Passwortschutz verfügbar, wenn die Speicherkarte dem Handy entnommen wird und in einen PC oder anderes Smartphone eingesteckt wird. Je nach Handy kann hier in den Systemeinstellungen angegeben werden, wo die Daten zur jeweiligen App abgelegt werden – ob im relativ sicheren internen Speicher oder eben auf der Speicherkarte. Bei älteren Modellen ist dies allerdings wenig zielführend bzw. kaum möglich, weil die internen Speicher für den Alltagsgebrauch zu klein sind.

Verschlüsselungsprogramme können hier helfen. Leider sind diese alle nicht besonders intuitiv zu installieren bzw. zu bedienen. Ein einfacher Zugriff auf verschlüsselte Fotos etc. ist dann nur über einen entsprechenden Dateimanager und einer Passwortabfrage möglich. Sicherheit geht hier zwangsläufig mit der Einbuße von Bedienungskomfort einher. Es lohnt sich in jedem Fall einmal der Versuch, die Speicherkarte über einen PC auszulesen, um einen Überblick zu bekommen, um welche Daten es sich bei dem jeweiligen Smartphone handelt. Vielleicht empfiehlt es sich dann auch, private Aufnahmen, die nicht öffentlich sein dürfen, regelmäßig vom Handy zu sichern und zu löschen. Die Daten, die nicht tagtäglich in der Hosentasche herumgetragen werden, sind vermutlich am besten gesichert…

Dieser Beitrag wurde am 01.12.2013 verfasst.
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