Kompetenz im Paket

Medienkompetenz jetzt!

Eltern sollen Kindern etwas beibringen, was sie selbst oft kaum können: die Nutzung von Smartphones und Internet. Ist Medienerziehung Elternaufgabe? Was kann Schule leisten? Braucht es ein Fach „Medienkompetenz“? Klar ist: wir können nicht warten, bis Antworten auf diese Fragen vom Himmel fallen – wir brauchen Medienkompetenz jetzt!

Viele Kinder fühlen sich von ihren Eltern missverstanden, wenn es um die Nutzung des Smartphones oder des Internets geht. Ein Dialog aus einem unserer Workshops (6. Klasse) macht das deutlich: „Ich darf nicht chatten. Meine Eltern denken immer, dass ich mit fremden chatten will. Ich will aber mit meinen Freunden chatten“ war eine Aussage eines Schülers, der fast verzweifelt von der Situation Zuhause berichtete. „Woran erkennst du denn deine Freunde?“ war die Gegenfrage des Referenten. „Naja, wenn sie so heißen und ein Profilbild haben, werden sie es doch sein“ war die etwas naiv klingende Antwort. Sofort fiel eine Mitschülerin ins Wort „das kann dann trotzdem jeder sein. Du musst in der Schule noch mal nachfragen, ob das wirklich dein Freund ist. Dann kannst du sicher sein.“ „Okay, das wusste ich nicht“, kam als Antwort zurück. Ein Beispiel, dass fast stellvertretend verstanden werden kann. Kinder und Jugendliche erleben ihre Eltern als schnell überfordert, wenn es um das Internet geht. Verbote sind schnell die Folge. Viel öfter wird das „ob“ einer Nutzung als das „wie“ diskutiert. Hier können manche Schüler von Mitschülern in geeignetem Rahmen mehr lernen als von den Erziehungsberechtigten.

Eltern haben es derzeit nicht leicht. Die heutige Elterngeneration ist die erste Elterngeneration, die ihren Kindern etwas beibringen soll, was ihr selbst überwiegend nicht beigebracht worden ist: die Nutzung des Internets und das Zurechtfinden in digitalen sozialen Netzwerken. Es wird oft behauptet, dass Kindern die Vorbilder in der Mediennutzung fehlen. Vielmehr fehlen aber den Eltern die Vorbilder in der Medienerziehung! Überbesorgte Eltern unterschätzen oft die Fähigkeiten der Kinder, während eher unbedachte Eltern die Risiken des Internets unterschätzen.

Unsere Idee von Medienerziehung basiert auf einer konstruktiven, auch von Eltern durch Neugierde geprägten, Begleitung. Dabei setzen wir den ersten Impuls im Dialog mit den Kindern. Auf Basis einer gegenseitigen Beratung im Sinne einer ansteckenden Gesundheit wird in Workshops die konstruktive Nutzung von Instagram, WhatsApp und TikTok thematisiert. Begleitet werden diese Workshops durch Elternveranstaltungen, in denen den Eltern die Ideen und Wünsche des Kindes, aber auch die Risiken des Internets dargestellt werden. Eltern können so gemeinsam mit dem Kind das Internet erfahren und im richtigen Moment auf Vertrauensbasis die Nutzung ermöglichen bzw. durch weitere Begleitung negative Erfahrungen abfedern.

In ca. zehn Jahren werden diese Überlegungen hinfällig sein. Eltern werden dann ebenso wie die Kinder das Internet seit eh und je kennen und nutzen. So wie heute die allermeisten Kinder schon im Kindergarten wissen, dass „man nicht zum lieben Onkel in die schwarze Limousine steigt“, werden eben diese Kinder in der Lage sein, Gefahrenpotentiale im Internet rechtzeitig zu erkennen. In zehn Jahren werden notwendige Kompetenzen selbstverständlicher Bestandteil des Lehrplans an Grundschulen und weiterführenden Schulen sein. Vielleicht gibt es dann sogar ein Fach Medienkompetenz. Aber solange können wir nicht warten. „Medienkompetenz jetzt!“, ist der Versuch, in jetzt bestehenden Strukturen Nischen zu finden, um Kindern das Recht auf Unversehrtheit im Internet, aber auch das Recht auf Nutzung des Internets zu ermöglichen.




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